Alle Mitglieder der Kolpingsfamilie und alle Vereine und Gruppen beider Pfarreien, deren Angehörige sowie alle faschingsbegeisterten Mtbürger waren herzlich zum Kolpingball eingeladen. Unter dem Motto „Tanz unter dem Sternenhimmel“ wurde eine rauschende Ballnacht mit Maskenprämierung und Prinzengarde gefeiert.

Richtig rund ging es am Samstagabend beim Ball der Kolpingsfamilie Cham. Zu Musik des Duo Torries, Robert und Konrad wurde ausgiebig das Tanzbein geschwungen. Es wurde gewalzert, Polkagetanzt, aber auch ein bisschen was zum Näherrücken war dabei. Kaplan Alex Dyadychenko hatte einen kleinen Sketch vorbereitet. Dabei ging es um eine Prüfung. Der Prüfling war nicht besonders helle, so war selbst die Frage, was für ihn wichtiger sei, die Sonne oder der Mond, eine schwierige. Seine Antwort: Der Mond, den der erhelle ja die Nacht, die Sonne scheine ja sowieso nur am hellen Tag. Prüfung nicht bestanden – aber viele Lacher kassiert.

Die Spannung stieg, denn die Prinzengarde und das Prinzenpaar hatten ihr Kommen angesagt. Aber zuvor wurden die besten Maschkerer prämiert. Zur Wahl standen der Gärtner Helmut, die rosa Schlafmütze, Graf Luckner und eine Abordnung vom Blocksberg mit Hexen und Hexenmeister. Für jeden gab es einen kleinen Anerkennungspreis und für den per Applaus ermittelten ersten Platz, und den machte Gärtner Helmut, gab es eine Flasche echten Kolpingssekt.

Dann wurde es orientalisch – mit Bauch- und Schwerttanz, dazu eine rührende Liebesgeschichte als Schattenspiel. Der Emir von Chamistan versetzte die Zuschauer in die Welt der Schleier, schönen Haremsdamen und säbeltragenden Orientalen.

Seit dem 2. Januar sind sie wieder unterwegs auf den Straßen, die zur Chamer Stadtpfarrei gehören: Die als Könige bzw. Sternsinger gekleideten Ministranten von St. Jakob. Aufgeteilt in mehrere Gruppen werden sie an die Haus- und Wohnungstüren klopfen, um den Segen Gottes dorthin zu bringen und mit Gebet und Gesang um Spenden zu bitten. Auf Wunsch werden sie auch den Segensspruch 20*C+M+B+15 (Christus mansionem benedicat = Christus segne dieses Haus) mit Kreide an die Pforten schreiben.

Die diesjährige bundesweite Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein für Kinder auf den Philippinen und weltweit!“ und richtet den Blick besonders auf Kinder, die unter Mangel- oder Unterernährung leiden.

Feierlich ausgesandt wurden die Sternsinger am Neujahrstag von Kaplan Alexander Dyadychenko im Rahmen des abendlichen Festgottesdienstes, der vom Kirchenchor ansprechend mitgestaltet wurde (Missa brevis in F von Valentin Rathgeber). Der Geistliche freute sich zunächst über die vielen Mitfeiernden und wünschte allen ein gutes Neues Jahr 2015.

In seinen Predigtworten führte er die Not von Kindern in vielen Ländern der Erde vor Augen. Schon für das Kind in der Krippe seien Weihrauch, Myrrhe und Gold an sich nicht die geeigneten Geschenke gewesen. Vielmehr habe es für seine gesunde Entwicklung eine ausreichende Nahrungsgrundlage benötigt. Genau dies bräuchten auch die notleidenden Kinder auf den Philippinen. Wer ihnen Hilfe gewähre, tue es gleichzeitig für das göttliche Kind, das man in jedem Kind sehen könne. Das Sternsingen sei also nicht nur guter Brauch, sondern ein Dienst an und für Gott im besten Sinne.

Kaplan Dyadychenko bat die Gottesdienstbesucher abschließend nochmals herzlich, die Sternsinger bei ihren Besuchen vor Ort, von Freitag, 2. Januar, bis Sonntag, 4. Januar, wohlwollend aufzunehmen.

Mit einem Gottesdienst am Dienstag, 6. Januar, 10.30 Uhr, soll dann die Rückkehr der Ministranten-Sternsinger gefeiert werden und die wohltätige Aktion hoffentlich mit einem guten Spendenergebnis abgeschlossen werden.

Im Bild: Die Sternsinger von St. Jakob mit Kaplan Alexander Dyadychenko, Diakon Alfred Dobler und Gemeindereferentin Michaela Maier.

Die rettende Botschaft für alle Menschen

Der letzte Kalendertag des Jahres will gebührend begangen und gefeiert werden, auch in der Feier des Gottesdienstes. Dementsprechend viele Gläubige hatten sich am frühen Silvesterabend zum Jahresschlussgottesdienst in der Stadtpfarrkirche von St. Jakob eingefunden. Sie wurden freundlich willkommen geheißen von Pfarrer Dieter Zinecker, der zusammen mit Diakon Alfred Dobler und Gemeindereferentin Michaela Maier, begleitet von einer großen Ministrantenschar, in das weihnachtlich geschmückte Gotteshaus eingezogen war. An der Schwelle zum Neuen Jahr, so der Chamer Stadtpfarrer in seinen einführenden Worten, gelte es heute, zurückzuschauen auf ein Stück gelebtes Leben, auf vieles, was das Leben bereichert oder auch schwer gemacht habe. Nicht fehlen dürfe hier der Dank an den Schöpfer aller Dinge, für sein Wirken an uns und in der Welt. Gleichzeitig  könne man zuversichtlich den Blick nach vorne richten und im festen Vertrauen auf Gottes guten Geist wieder einen neuen Anfang wagen, gemäß den Worten des Weihnachtsevangeliums nach Johannes:  „ (…) Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Von dieser „rettenden Botschaft für alle Menschen“ legten auch die nachfolgende Lesung aus dem Römerbrief und das Evangelium Zeugnis ab.

Wichtige Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres, kirchlicher und weltlicher Art, wurden dann in chronologischer Reihenfolge noch einmal in Erinnerung gerufen: Die Wahl von Kardinal Marx zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, die Annahme des Amtsverzichts von Bischof Tebartz van Elst durch Papst Franziskus, die Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II., die Begehung des Deutschen Katholikentages in Regensburg, die Verbreitung der Ebola-Epidemie in Westafrika ab Jahresmitte, die Morde an jüdischen und arabischen Jugendlichen und in deren Folge Krawalle in Jerusalem, Raketenangriffe in Israel und ab 8. Juli eine 7-wöchige Militäroffensive Israels in Gazastreifen; die Beratung der Außerordentlichen Bischofssynode im Vatikan über die „pastoralen Herausforderungen der Familien im Rahmen der Evangelisierung“, die Seligsprechung von Papst Paul VI., der Aufruf der deutschen Bischöfe an die EU-Staaten, die systematische Rettung von Flüchtlingen in Seenot nicht einzustellen; die Wahl des bayerischen Landesbischofs Bedford-Strohm zum neuen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Ansprache des Papstes im Europaparlament in Straßburg, und schließlich die über das ganze Jahr reichenden Nachrichten von Terror, Krieg, Vertreibung und menschlichem Leid in verschiedenen Teilen der Erde, wie: Ukraine, Nigeria, Afghanistan, Pakistan, Irak oder Syrien, mit dem tatkräftigen, auch spendengestützten Einsatz der kirchlichen Hilfswerke zur Linderung der schlimmsten Not.

Auch die Pfarrei St. Jakob kann auf ein ereignisreiches Jahr 2014 zurückschauen: Die mit neuen Gewändern  ausgestatteten Ministranten-Sternsinger ziehen von Haus zu Haus und erbitten dort Gottes Segen, Anfang Mai findet die 300. Fußwallfahrt nach Altötting statt, viele Chamer Gläubige feiern den Katholikentag in Regensburg mit, ab dem Pfingstfest steht das neue Gotteslob zur Verfügung, nach Pfingsten führt eine Pfarrwallfahrt nach Köln, Kevelaer, Aachen und Trier, beim Pfarrfest wird Kaplan Franz Pfeffer nach dreijähriger Tätigkeit verabschiedet, Pfarrer Thomas Rey aus Cham/Schweiz stattet einen Besuch vor Ort ab, Anfang September tritt Kaplan Alexander Dyadychenko seinen Dienst an, Pfarrer Dieter Zinecker feiert mit der Pfarrei seinen 50. Geburtstag, der Frauen- und Mütterverein Vilzing nimmt an der Diözesanwallfahrt nach Rohr teil, am 8. November stirbt Pfarrer i. R. Gerhard Huf, der Einsatz vieler Menschen für die Belange der Pfarrei und ihrer Expositur während des ganzen Jahres sorgt für Belebung und neue Impulse.

In seiner nachfolgenden, kurz gefassten Predigtansprache kam Pfarrer Zinecker nochmals auf die Lesung des Römerbriefes, mit ihrer rettenden Botschaft zu sprechen. Sie zeige den Weg zu einem erfüllten Leben, in guter Hoffnung und Zuversicht auf die immerwährende Güte und Segenskraft Gottes. Besten Ausdruck fanden diese Ausführungen nach der Kommunionfeier im von Pfarrer und Gemeindereferentin vorgesungenen Hymnus Dietrich Bonhoeffers: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag (…)“.

Zu guter Letzt sprach der Stadtpfarrer seinen herzlichen Dank all jenen aus, die sich während des Jahres für die Belange der Pfarrei einsetzen, als Haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeiter, regelmäßig oder für bestimmte Vorhaben. Vom gemeinsamen Wirken so Vieler gehe Segen aus und erhalte die Pfarrei neue Impulse.

In Bildern: Festliche Begehung des Jahreschlussgottesdienstes