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Das Wunder der heiligen Nacht wurde bei der Christmette in Sankt Laurentius in Vilzing gefeiert.

Pfarrer Wolfgang Reischl zog mit etlichen Ministranten in die sehr festlich geschmückten Kirche ein. In seiner Predigt ging Pfarrer Wolfgang Reischl auf das Johannesevangelium ein. Die Heilige Schrift fasst den Inhalt des Weihnachtsfestes an verschiedenen Stellen so zusammen: „ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt.“ Oder ganz kurz: „und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“, so Pfarrer Reischl.

Dieses Johannesevangelium ist so wichtig, dass es während der Weihnachtszeit mit diesem letztgenannten Satz dreimal verkündet wird. Gott wird Mensch unter den schlechtesten Bedingungen. Welches Königskind würde heute in einer Hütte oder armseligen Stall zur Welt kommen?

Gott kam als Mensch in die Welt, „aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Joh1,11). Das geschieht leider heute auch in weiten Kreisen durch Ablehnung, Gleichgültigkeit, Unwissenheit, Ignoranz und Intoleranz. Auf diese Weise kann er in den Herzen dieser Menschen keine Aufnahme finden. Gott ist auch heute bei vielen Menschen auf Herbergssuche. Bedenken wir: Gott kommt in der Verkleidung unseres Lebens und die ist extrem unterschiedlich.

Jesus ist gekommen, um zu retten und nicht zu richten. Papst Franziskus erinnert uns fast täglich an die „Option für die Armen“, damit wir nicht nur kurzfristig bei den verschiedenen Spendenaktionen, im Besonderen „Licht ins Dunkel“, Licht in die Welt tragen, sondern möglichst lange denen helfen, die vor Sorge nicht mehr schlafen können. Das Evangelium dieser Nacht ist nicht nur gute Nachricht, sondern auch frohe Botschaft, beendete Pfarrer Wolfgang Reischl die Predigt.

Am Schluss wünschte der Geistliche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und die Christmette endete mit dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“.

Die Hoch Heilige Nacht ist jedes Jahr eine besondere Nacht. Die Menschen versammeln sich in der Kirche, um die Geburt von Jesus, dem Heiland und Retter der gesamten Menschheit zu feiern. Wie überall auf der Welt feierten auch wir die Christmette in der besonderen Atmosphäre, die nur die Hoch Heilige Nacht zu schaffen vermag. Um auch allen eine Mitfeier zu ermöglichen, die gerne zur Christmette gekommen wären, aber aus verschiedensten Gründen nicht daran teilnehmen konnten, haben wir die Christmette wieder als Livestream angeboten.

Wir wünschen Ihnen allen eine gesegnete Weihnacht und ein friedvolles Weihnachtsfest im Kreis Ihrer Familie!

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Sehr gut besucht war die Christmette um 16:00 Uhr in der St. Laurentiuskirche in Vilzing. Erfreulich viele junge Familien feierten den Gottesdienst mit. Stadtpfarrer Walter Hellauer zog mit den Ministranten in die festlich geschmückte Kirche ein und legte das Christuskind in die Krippe.

Wunderschön gestalteten Franziska und Andreas Zistler die Christmette musikalisch mit.

„Christus kam nur bis Eboli“, begann Herr Pfarrer Hellauer die Predigt. „Zu uns, die Bewohner dieser Süditalienischen Stadt, konnte Christus nicht hinabgestiegen sein. Uns hat Christus vergessen“, dachte damals die Bevölkerung.

-Christus kam nur bis Eboli- ein Roman der sich ausführlich mit den desolaten sozialen Verhältnissen und der Rückständigkeit der Bevölkerung in den abgelegenen Bergdörfern befasst. „Wir sind keine Christen“, sagen sie, „Christus ist nur bis Eboli gekommen“. Viele Menschen teilen das heute Nacht. Auch sie fühlen sich von Jesus verlassen oder vergessen. Was fühlen all die Menschen in den Kriegsgebieten? Die Menschen, die von geliebten Menschen Abschied nehmen mussten? Allein, verlassen oft von Schmerz niedergedrückte Menschen? Aber genau zu denen kommt Christus. Zu all jenen die sich verlassen fühlen. „Unser Gott, kommt dorthin wo wir sind. Jesus reicht uns die Hand, hilft uns und richtet uns auf!“

Am Ende der Messe bedankte sich Herr Pfarrer Hellauer bei allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen haben und wünschte allen Gläubigen ein schönes Weihnachtsfest. Mit dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ endete die Christmette.

So ganz anders waren heuer die Vorzeichen für die Feier der Christmette an Heilig Abend in der Stadtpfarrei St. Jakob: Weit vorgezogene Anfangszeit, keine vollbesetzte Pfarrkirche, keine Ministrantenschar um Krippe und Altar, kein Gemeinde- und kein Chorgesang, …

Und doch – vom äußeren Geschehen abgesehen -: Die Botschaft von Weihnachten, der Glaube an Christi Geburt lebt fort – und schafft Hoffnung und Zuversicht auch in bedrängter Zeit. Denn „mit Christi Geburt kommt Licht in die Dunkelheit der Welt“, wie Zelebrant Stadtpfarrer Dieter Zinecker in seinen Eingangsworten, mit denen er alle Mitfeiernden herzlich willkommen hieß, betonte. Gott mache einen neuen Anfang mit der Menschheit, und seine Boten, Engel genannt, kündeten den Frieden auf Erden, auch wenn es eine noch unerlöste Welt sei.

Die frühe Anfangszeit um 19.30 Uhr und die momentanen Verhältnisse führten erwartungsgemäß erheblich weniger Gläubige zum Festgottesdienst als zur üblichen Zeit vor Mitternacht. Doch per Livestream konnten sich viele weitere „Daheimgebliebene“ am Festgeschehen erfreuen und die Frohbotschaft des Weihnachtsevangeliums nach Lukas hören: „Heute ist euch der Retter geboren…“ Dazu strahlten die beiden prächtigen Christbäume und das sorgsam umhüllte Kind in der Krippe vor dem Altar.

„Auf einem gewundenen Weg wirst du mehr Engeln begegnen als auf einem geraden!“: Diese Feststellung einer nicht näher bekannten Person diente Pfarrer Zinecker als Aufhänger für seine Predigt, die Nachdenkliches und positives, richtungsweisendes Denken miteinander verband:

Ein gewundener Weg, ein steiniger und einsamer sei der Gang durch dieses Jahr für viele Menschen gewesen, manches sichtbar, anderes im Verborgenen. Und auch das gab es: So mancher wurde anderen zum „Engel“. Nun stehe man am Ende des Kalenderjahres wieder vor der Krippe „mit herzerwärmender Szene: Ein neugeborenes Kind, Vater und Mutter“. Es sei nicht umgeben von Glanz und Glorie, was aber ohnehin keine Rolle spiele: Denn es sei ein Glückskind, ein Glückskind für die Welt und für die Menschen, so wie es einst schon Lukas, der Evangelist verkündet habe. „Glaubt das! Vertraut darauf! Hebt die Augen auf, schaut hin! Erhebet die Herzen und lasst alles von euch abfallen, was euch bedrückt! In dieser Nacht beginnt etwas Neues: Ein überraschender Neubeginn: Kein Mensch hat sich das ausgedacht und entworfen: Gott wirkt, er hat etwas eingefädelt: Das Glückskind in der Krippe ist sein Geschenk an uns Menschen. Gott gibt uns eine gute Richtung vor: Das Leben hat ein Ziel: Im Neugeborenen erkennen wir den, der das Tor zum ewigen Leben aufstoßen wird.“ Und so auch in den Windungen unseres Lebens, den dunklen Tälern und allem Trübsal. „Gottes Sohn bringt Hoffnung und heilsame Aussichten: Er ist unser Retter, das Licht, das aufstrahlt und hineinleuchtet in den letzten Winkel unseres Herzens.“

Nach der Predigt wurde Eucharistie gefeiert. Der sonst traditionell an dieser Stelle vom Kirchenchor vorgetragene Chamer Weihnachtsgesang „Pastores“ musste heuer entfallen. Doch die einsatzfreudigen Instrumentalisten (Orgel, mehrere Streicher und ein Fagott) unter der Gesamtleitung von Eva Berzl sorgten mit ihren vorzüglich ausgewählten Musikbeiträgen (u.a. Corellis „Pastorale“ und W.A. Mozarts „Kirchensonate in F“) auf ihre eigene Art für weihnachtliche Stimmung, Inspiration und Emotion. Ihre persönliche Freude am gemeinsamen Vortrag war hör- und erlebbar und ließ den Funken auf die Zuhörer mühelos überspringen.

Noch vor dem feierlichen Schlusssegen wünschte Pfarrer Zinecker, auch im Namen von Pfarrvikar Pater Jim und Gemeindereferentin Michaela Maier, allen Mitfeiernden, vor Ort oder via Livestream, gesegnete und frohe Weihnachten. Ein herzliches Vergelts Gott richtete er an alle Einsatzkräfte beim Kirchenschmücken und für die vielen ehrenamtlichen Dienste, auch als Ordner, Lektor, Kantor und Organist.

Das „Lied der Lieder“ bildete den Schlussakkord der stimmungsvollen Christmette, nicht als Gemeindegesang, sondern von der Empore herab (Eva Berzl und Johannes Reil), und im bloßen Lichtschein der Kerzen: „Stille Nacht, heilige Nacht …“.

Im Bild:
Die Christmette an Heiligabend wurde in St. Jakob feierlich begangen, mit dem Kind in der Krippe im Mittelpunkt und mit prächtigen Christbäumen

Die Christmette fand heuer zu einer ungewöhnlichen Zeit und auch ganz ungewöhnlich als Livestream statt. Aber was ist schon gewöhnlich an der Hoch Heiligen Nacht!

Ihnen allen eine gesegnete Weihnacht und ein friedvolles Weihnachtsfest, heuer vielmehr als sonst im Kreis der Familie.

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Liebe Kinder, liebe Erwachsene,

wir sind uns unserer Verantwortung zu Ihrer aller Gesundheit bewusst und bieten daher sowohl die Kindermette (Christkindlandacht) und die Christmette als Livestream über das Internet an. Sie können also im Kreis Ihrer Familie und mit aller Ruhe und Sicherheit den Festtag der Geburt unseres Herrn Jesus Christus mitfeiern.

  • Kindermette (Christkindlandacht) um 15:00 Uhr
  • Christmette um 19:30 Uhr

Den Livestream können Sie zu den jeweiligen Terminen wie folgt aufrufen:

Zum Livestream...

Bitte beachten Sie, dass der Einlass zu den Andachten und zur Christmette an Heilig Abend nur mit gültiger Platzkarte möglich ist.

„Ich verkünde euch eine große Freude: Heute ist uns der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Halleluja.“: Der Ruf vor dem Evangelium an Heilig Abend umfasst nur wenige Worte, aber er trägt in sich die weltumspannende Botschaft der Heiligen Nacht, die in der Christmette in St. Jakob auch heuer feierlich begangen wurde. Das Hochfest der Geburt Christi war gekommen, vorbei die Zeit aller Vorbereitung.

Viele Gläubige hatten sich schon lange vor Gottesdienstbeginn in der Stadtpfarrkirche versammelt, die entspannten Mienen ließen freudige Erwartung auf das Kommende erkennen. „Oh du fröhliche“ tönte es vielstimmig, nachdem Pfarrer Dieter Zinecker, Pfarrvikar Pater Jim, Gemeindereferentin Michaela Maier und zahlreiche Ministranten unter festlichem Glockenläuten eingezogen waren.

„Heute kommt Gott den Menschen ganz nahe – und steht der Himmel offen“ freute sich der Stadtpfarrer in seiner Begrüßung. Gott habe seinen eigenen Sohn in die Welt gesandt, der den Menschen frohe Botschaft bringe, ja letztlich selber diese Botschaft verkörpere. Wie das wahre Licht in die Welt gekommen ist, verkündete Pater Jim dann im Weihnachtsevangelium nach Lukas.

In seiner Predigt schlug Pfarrer Zinecker – anhand einer Freskendarstellung im Kreuzgang des Domes zu Brixen in Südtirol – einen ideenreichen Bogen: Zwischen der Sonne einerseits, die als Zentralgestirn menschliches Leben auf dieser Welt erst möglich mache und nach heidnischem Verständnis als göttlich verehrt werde; und dem Licht andererseits, das an Weihnachten gefeiert werde: Christus, der Strahl der göttlichen Liebe, das Licht, das jeden Menschen erleuchte. Das Geschehen von Christi Geburt, so außergewöhnlich und unüberbietbar es auch sei: Gott brauche dafür gar nicht viel einzusetzen, entsprechend schlicht sei auch die Schilderung des Hl.-Abend-Evangelisten: Josef, Maria, das Kind in der Krippe, später die Hirten. Nicht als zwingende Macht ausübenden König habe Gott seinen Sohn gesandt, betonte der Prediger weiter, sondern als kleines Kind in der Krippe; nicht als alles überragender Lichtstrahl, sondern als Licht, das erst gefunden werden müsse, bei der Suche der Menschen nach Sinn, nach einem wahren und echten Lebenskonzept, im Suchen nach Kraft für einen neuen Anfang.

„Die Erfahrung des weihnachtlichen Lichtes kann für einen Menschen, der Dunkelheit in sich spürt, wie eine Neugeburt sein (…). Ich kann mich anstrahlen, erfüllen und im Herzen erwärmen lassen von diesem Licht: Abgebildet durch die Kerzen am Christbaum, durch das leuchtende Friedenslicht, durch das Licht an der Krippe und die Kerzen am Altar: In der Feier der Eucharistie begehen wir, dass dieses Licht für uns das Lebenselixier ist, das ganze Jahr über.“ Das Gebot der weihnachtlichen Stunden und Tage sei demnach: Freude!

So hieß es gleich anschließend: „Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder …“ Auch von der Empore klang die Freude herab: Der Kirchenchor und die Instrumentalisten (Streicher und Fagott) unter der Gesamtleitung von Eva Berzl verstanden es prächtig, die weihnachtliche Hochstimmung musikalisch umzusetzen; die Harmoniemesse (von Robert Führer) und das Pastores (Franz Bühler) waren dazu trefflich ausgewählt.

Noch vor dem feierlichen Schlusssegen wünschte Pfarrer Zinecker, auch namens Pfarrvikars und Gemeindereferentin, allen Mitfeiernden und ihren Familien frohe und gesegnete Weihnachten. Ein herzliches Vergelts Gott richtete er an die liturgischen Dienste, den Kirchenchor samt Instrumentalisten, die Ministranten und Mesner Cornelius Lang. Und dann kam DAS LIED: „Stille Nacht, heilige Nacht …“.

Im Bild: Die Christmette wurde in St. Jakob feierlich begangen

„Freut euch im Herrn, heute ist uns der Heiland geboren. Heute ist der wahre Friede vom Himmel herabgestiegen“: Der Eröffnungsvers der Liturgie der Heiligen Nacht fasst in feierliche, inhaltsschwere Worte, was in der Christmette in St. Jakob am Heiligen Abend begangen wurde. Vorbei war damit die Zeit des Wartens und der adventlichen Vorbereitung. Weihnachtliche Feststimmung in der vollbesetzten Kirche machte sich breit; das Festgeläut aller Kirchenglocken tat ein Übriges.

In festlicher Reihe zogen Pfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Martin Popp und Gemeindereferentin Michaela Maier mit zahlreichen Ministranten zur nächtlichen Messe in die Pfarrkirche ein. Der Stadtpfarrer betonte schon in seinen Begrüßungsworten die einzigartige Bedeutung dieser Nacht, die Gottes Ankunft auf Erden hervorgebracht habe. Das vor 201 Jahren entstandene Lied und seine Beschreibung der „Stillen Nacht, Heiligen Nacht“ gebe Zeugnis davon, besonders im Originaltext der 4. Strophe, „… wo sich heut alle Macht Väterlicher Liebe ergoss und Jesus umschloss die Völker der Welt“.

Hatte zunächst nur schwaches Licht den Kirchenraum beherrscht, so durften zum Gloria die beiden Christbäume und das Kind in der Krippe, ausgebreitet vor dem Volksaltar, ihren Lichterglanz verbreiten. Das Weihnachtsevangelium nach Lukas mit der Frohbotschaft des Engels des Herrn trug Kaplan Popp gesanglich vor.

Dass Weihnachten mit seinem Lichterglanz nicht alle Dunkelheiten und manches Unheil in der Welt ausblenden könne, machte Pfarrer Zinecker in seiner Festpredigt anhand einiger, unerwarteter Botschaften von Papst Franziskus zur Advents- und Weihnachtszeit (z.B. an die Kurie) deutlich. Von der „jährlichen Therapie an Weihnachten“ werde da gesprochen, die mit schrecklichen Wirklichkeiten, wie Krieg, Flucht oder Vertreibung konfrontiere. Und dann die „Therapie“ des Weihnachtsfestes mit der Geburt des Kindes, das – trotz fehlendem Zuhause behütet durch Stall, Krippe und Eltern -, einen grundlegenden Einschnitt in die Welt und Glaubensgeschichte darstelle; nachzuempfinden bei Jesaja und beim Evangelisten Lukas. Pfarrer Zinecker brachte es auf den Punkt: „Die jährliche Therapie an Weihnachten: Ich bin geliebt, mir ist das Licht der Liebe Gottes geschenkt, es gibt für mich eine neue Weltordnung: Dass wir dem Beispiel Christi folgen, füreinander da sind. Wir sind ein weihnachtliches Christentum: Gott wurde Mensch und verleiht jeder Person Würde und Freiheit, und er ruft auf zur Liebe – allen Menschen gegenüber … Gott fängt mit uns neu an, er will uns zeigen, dass es Heil gibt: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren …“.

Nach der Predigt wurde Eucharistie gefeiert. Musikalische Akzente setzte hier wie zuvor in Kyrie und Gloria in beeindruckender Weise der Kirchenchor unter Leitung von Eva Berzl. Colin Mawbys Pastoralmesse in D für Chor, Streicher. Querflöte und Orgel konnte so den ihr eigenen Klangzauber entfalten. Wenn schließlich die Lichter, ausgenommen die der Christbäume, ausgehen, freuen sich alle Gläubigen, einzustimmen in das „Stille Nacht, Heilige Nacht“.

Pfarrer Zinecker war es schließlich eine besondere Freude, allen Mitfeiernden Gottes Segen zuzusprechen und, zusammen mit Kaplan und Gemeindereferentin, jedem Einzelnen persönlich frohe Weihnachten zu wünschen. Ein herzliches Dankeschön richtete er an die liturgischen Dienste, den Kirchenchor samt Instrumentalisten, die Ministranten und Mesner Cornelius Lang.

Im Bild: St. Jakob feiert Weihnachten, am Altar: Pfarrer, Kaplan und Gemeindereferentin

Die Glocken von St. Jakob klangen hell und klar in die Nacht hinein, als unüberhörbares Zeichen dafür, dass die Zeit der hoffnungsvollen Erwartung vorüber war: Weihnachten war da! – und die Geburt des Heilands und Erlösers durfte freudig gefeiert werden, nachmittags im Rahmen einer „Christkindl Andacht“ und am späteren Abend in der Christmette.

„Oh du fröhliche …“ stimmten die vielen, das Gotteshaus füllenden Gläubigen mit ein, als Stadtpfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Pater Johannes Bosco, Diakon Alfred Dobler, Gemeindereferentin Michaela Maier und eine große Schar von Ministranten zur Feier dieser Heiligen Nacht in die anfangs nur schwach beleuchtete Kirche einzogen. Mit dem Gloria erst sollte sich die ganze Festtagsatmosphäre mit dem Kind in der Krippe vor dem Volksaltar und den prächtig geschmückten Christbäumen entfalten.

Kaum eine Nacht, so Pfarrer Zinecker in seinen Begrüßungsworten, verbreite derart Ausstrahlung, Glanz und Hoffnung wie die heutige. Eine Nacht indes, die den Menschen auch zum Nachdenken bringe über das eigene Leben in all seinen Facetten, mit Licht und oftmals auch Finsternis. Licht in alle Dunkelheit zu bringen – dazu sei nur einer imstande. Wie das wahre Licht in die Welt kam – verkündete anschließend Kaplan Pater Johannes Bosco in der Frohbotschaft des Weihnachtsevangeliums.

In seiner Predigt erzählte Pfarrer Zinecker von seinem diesjährigen Besuch in Israel, insbesondere in Bethlehem. Die dortige Geburtskirche habe sich weitgehend als Baustelle präsentiert, mit vielfältigem Renovierungsbedarf. Was ihm in der Kirche, beim Eingang zur Geburtsgrotte aufgefallen sei, habe ihn zum Schmunzeln und gleichzeitig zum Nachdenken gebracht: Einzelne, offensichtlich gut betuchte Personen- und Diplomatengruppen wurden bevorzugt eingelassen, die „normalen“ Gläubigen mussten warten. Eine Rangordnung? Das passe eigentlich gar nicht, meinte der Stadtpfarrer. Denn dort unten in der Grotte werde die Stätte der Geburt Christi verehrt. Gottes Sohn sei aber gerade nicht in seiner Welt der himmlischen Herrlichkeit geblieben. Er sei vielmehr herabgekommen aus der Höhe in die einfache, staubige Welt, in einem Stall zur Welt gekommen. Und er habe verkündet, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist. Das ist das Besondere an Weihnachten: Die klaren Trennungen zwischen oben und unten, zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch sind aufgehoben!

„Liebe Mitchristen, die Geburtskirche in Bethlehem war im Frühjahr noch eine Baustelle. Da denke ich mir: Eine Baustelle ist auch mein Glaube (…). Ich brauche Renovierung, Erneuerung, Reinigung, damit da in mir wieder etwas frisch wird, leuchtet, auf die Menschen überspringt. Und dafür habe ich ja den besten Restaurator: Gott selbst. Er ist der, der freilegt, der reinigt, der auffrischt und der alles auf eine tragfähige Basis stellt. (…) Und er ist am Werk, wenn unsere Herzen, unsere Hände, unser Denken weihnachtlich verwandelt werden (…)“.

Nach der Predigt wurde Eucharistie gefeiert. Der Chor unter der Leitung von Eva Berzl und der Mitwirkung von Streichern, Querflöte, Fagott und Orgel sorgte für die besonderen musikalischen Akzente: Erstmals erklang in St. Jakob die 2007 komponierte Pastoralmesse in D von Colin Mawby. Neben lieblich bezaubernden Melodien gleich einem Wiegenlied ertönten die festlichen Akkorde des Gloria in excelsis Deo und des Hosanna. Dieser weihnachtliche Klangzauber trug zur festtäglichen Atmosphäre wesentlich bei, der traditionelle Chamer Weihnachtsgesang „Pastores“ von Franz Bühler tat ein Übriges. Noch vor dem feierlichen Schlusssegen wünschte Pfarrer Zinecker, auch namens Kaplan, Diakon und Gemeindereferentin, allen Mitfeiernden frohe und gesegnete Weihnachten. Am Ende einer Christmette voller Hochstimmung – die letzten Höhepunkte: „Stille Nacht, Heilige Nacht …“. Und ein persönlicher Weihnachtsgruß der Seelsorger an den Kirchenportalen.

Die Weihnachtsbotschaft ist über 2000 Jahre alt – und kann in den Texten der Heiligen Schrift aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Doch niemals ist sie bloße Historie, sondern sie spielt in gleicher Weise in der Gegenwart, jeden Tag und jede Stunde, wie Stadtpfarrer Dieter Zinecker in seiner Festpredigt in der Christmette einleuchtend darlegte. Und: Sie setzt Gottes Plan um, auch wenn sie damit von Menschen ersonnenen Regeln und (Rang)Ordnungen zuwiderläuft und selber das Maß setzt.

Das Festgeläut der Stadtpfarrkirche St. Jakob zur nächtlichen Stunde des Heiligen Abends hatte keinen Zweifel offengelassen: Die lange Zeit der Vorbereitung war zu Ende, freudig durfte Weihnachten, die Geburt Christi gefeiert werden. Auch vom äußeren Rahmen her strahlte das Gotteshaus, mit dem Kind in der Krippe im Mittelpunkt und den sternengeschmückten Christbäumen an den vorderen Seitenaltären, Festtagsatmosphäre aus. 2Nun freut Euch, Ihr Christen…“ und weitere bekannte Weihnachtslieder sangen die vielen mitfeiernden Gläubigen kräftig mit, nachdem Pfarrer, Kaplan Alexander Dyadychenko, Diakon Alfred Dobler und eine stattliche Anzahl von Ministranten in die anfangs nur spärlich beleuchtete Kirche eingezogen waren. Es komme nicht von ungefähr, so die Begrüßungsworte von Pfarrer Zinecker, dass sich oft gerade im Dunkel der Nacht bedeutungsvolles, ja bahnbrechendes Geschehen ereigne (z.B. in der Osternacht oder eben heute), um dann im Licht des Tages seine eigentliche Strahlkraft zu entfalten. Solche Kraft war auch in der Frohbotschaft des Weihnachtsevangeliums zu spüren, die Kaplan Alexander Dyadychenko verkündete.

In seiner Predigt erzählte Pfarrer Zinecker von der Aufführung eines Krippenspiels, in dessen Verlauf der Schauspieler in der Rolle des missmutigen Herbergswirts, der die um Einlass bittenden Josef und Maria eigentlich wutschnaubend wegschicken soll, vorübergehend „aus der Rolle fällt“: Es kommt urplötzlich etwas über ihn, was ihn aus tiefster Seele rufen lässt: „Kommt doch herein und trinkt eine Tasse Tee. Dann muss ich Euch (notgedrungen) weiterschicken, weil das Spiel weitergehen muss.“ Genau das bedeute Weihnachten: Es sei die Freundschaftsanfrage Gottes an jeden Menschen, ob man Gott einlasse in das eigene Leben, Denken und Handeln – oder ihn wegschicke und sich selbst die Welt zurechtrücke.

Für den Prediger war dies erst ein Teil der Geschichte, hinzu trete etwas Wesentliches: Der Krippenspieler habe sich gezwungen gesehen, umgehend wieder in seine Rolle zurückzukehren, „damit das Spiel weitergehen könne“, und mit ihm die alten Ordnungen, nach denen die Reichen und Mächtigen in der Welt das Sagen haben. Wenn es dagegen nach Gottes Plan und seiner Liebe zu allen Menschen gehe, sei von Anfang an alles anders. Die Hirten auf dem Felde seien die ersten gewesen, denen sich „der Himmel geöffnet“ habe und die erkennen durften, dass sie vor keiner Macht der Welt mehr die Knie beugen müssten, wenn sie zu dem Glauben gekommen seien: Da ist das Heil der Welt. – „Liebe Mitchristen, Jesus gehört nicht der Hl. Familie und Weihnachten nicht der Kirche. Nein, da ist etwas geschehen, was alle betrifft, wo jeder gemeint ist: Die Liebe Gottes hat Gestalt angenommen (…). Ein totales Gegenbild zu Hass und Gewalt. Das Licht leuchtet auf in dunkler Nacht, damit es in der Welt nicht weitergeht wie bisher, damit ein oft Menschen verachtendes Spiel nicht so weiterläuft. Komm herein, leuchte, strahle, lass dich loben und anbeten, bleib in meinem Leben und in meinem Herzen.

Nach der Predigt wurde Eucharistie gefeiert. Der Chor unter Leitung von Hermann Seitz und der Mitwirkung mehrerer Streicher sorgte hier wie auch zuvor im Kyrie und Gloria für stimmungsvolle Begleitung (Orgelsolomesse von Mozart, „Pastores“ von F. Bühler). Noch vor dem feierlichen Schlusssegen wünschte Pfarrer Zinecker, auch namens Kaplan und Diakon, allen Mitfeiernden frohe Weihnachten. Die Christmette endete traditionell: „Stille Nacht, Heilige Nacht…“.