Anregungen für das persönliche Gebet – Advent und Weihnachten 2021

Liebe Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesucher, liebe Gläubige,

nun haben wir bereits den dritten Adventssonntag – Gaudete – gefeiert und Weihnachten rückt in großen Schritten näher. Wenn wir einmal zurückschauen auf die Wochen des Advents – ist es uns gelungen, diesmal wirklich zur Ruhe zu kommen und uns nicht wie jedes Jahr von dem ganzen Vorbereitungstrubel mitreißen zu lassen, wie wir es uns vielleicht vorgenommen haben?

Ich glaube, dass wir da ganz oft feststellen müssen, dass es uns nicht ganz so gut geglückt ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Da geht es mir sicher genauso wie Ihnen. Es ist ja schon rein vom äußerlichen Rahmen her schwer, denn jeden Tag sind wir nach wie vor mit der Corona-Pandemie konfrontiert, auch der Rest der Nachrichten ist nicht gerade besonders erfreulich, und natürlich müssen wir jetzt noch besonders viel auf Weihnachten vorbereiten. Müssen wir wirklich? Müssen wir wirklich jede Erwartung von außen an uns zu Weihnachten erfüllen? Ich denke, nein.

Denn der einzige Grund, weswegen wir Weihnachten feiern und worauf wir uns tatsächlich vorbereiten sollten, ist die Geburt des Menschensohnes – Jesus Christus. Er ist unser Geschenk, er ist es, der uns echte Freude schenkt. Wir dürfen ihn nicht über alles andere aus den Augen verlieren. Aber es ist nicht zu spät. Möglicherweise ergreift uns sogar jetzt, wo Weihnachten wirklich nicht mehr weit weg ist, dieses Gefühl der Vorfreude auf die Geburt Christi viel stärker als bisher.

Gerade die Freude, die uns der dritte Adventsonntag vermitteln will, kann uns in den letzten Tagen des Advents tragen und uns bereit machen, einen Gang runter zuschalten, um uns dafür lieber Zeit zur inneren Einkehr zu nehmen. In Stille darüber nachdenken, was uns die Geburt Jesu bedeutet, aber auch erkennen, wo wir noch ein wenig an uns arbeiten können, damit auch wir dem Menschensohn ein Geschenk sind.

Am meisten aber wünsche ich Ihnen, dass Sie jeden Tag in kindlicher Freude ein wenig ungeduldiger auf Weihnachten warten. Vielleicht helfen ja das schöne Gedicht von Heinrich Hoffmann von Fallersleben und die Gebete dabei, Sie darauf einzustimmen.

Ihr Pater Jim, Pfarrvikar

Herrliche Weihnachtszeit

O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
was bringst du Lust und Fröhlichkeit!

Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.

Und ist das Häuschen noch so klein,
so kommt der heilige Christ hinein,
und alle sind ihm lieb wie die Seinen:
die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.

Der heilige Christ an alle denkt.
Ein jedes wird von ihm beschenkt.

Drum lasst uns freu`n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.
(Heinrich Hoffmann)

Aus dem Gotteslob

25 Hausgebet im Advent
633 Vesper im Advent
26 Feier am Heiligen Abend
635 Vesper in der Weihnachtszeit

Psalmen

33 Die Herrlichkeit des Schöpfers- die Würde des Menschen
54 Der Herr, König und Richter aller Welt

Andachten

675,1 Erwartung
675,2 Menschwerdung

Ich trage ein Licht in die Dunkelheit

Ich trage ein Licht in die Dunkelheit
und bring dir das Licht des Herrn.

Dies Licht scheint in dein Herz hinein,
so ist die Liebe nicht fern.

Dies Licht, es kündet von Gott dem Herrn,
es spricht von Bethlehem.

Es trägt sein Licht in dein Haus hinein
und gibt deinem Leben Sinn.

Dies Licht, es kündet den Frieden der Welt,
es leuchtet wo Kummer und Not,
es scheint für die Ärmsten, es redet von Gott,
der uns seine Liebe bot.

Er hält seine Arme ausgestreckt,
möcht mit seinem Licht dich umhüllen,
drum trage sein Licht in die Finsternis,
such auch du manchen Kummer zu stillen.
(Christina Telker)

Der kommende Gott

Der kommende Gott wird größer sein
als du und ich ihn gedacht,

der kommende Gott wird größer sein
als wir ihn zurechtgemacht,

der kommende Gott wird größer sein
und lebendig, nicht tot und verstaubt.

Der kommende Gott wird größer sein
als die Kirche ihn je geglaubt.

Denn der kommende Gott schließt uns alle ein,
ob Jude, ob Moslem, ob Christ,
denn der kommende Gott ist nicht mein oder dein
und er fragt nicht, was du wohl bist.

Denn der kommende Gott ist für alle da,
ein Gott für die ganze Welt,
denn der kommende Gott ist dem Menschen nah,
der sich fragt, wer die Welt erhält.

Denn der kommende Gott
war schon immer der Gott,
den sie alle, sie alle gemeint,
denn der kommende Gott
ist der einzige Gott,
der uns alle, uns alle vereint.
(Adventlied von Jochen Rieß)

Hoffnungslichter des Friedens

Möge sich die Sehnsucht
nach einer Welt des Friedens
in unseren Herzen verdichten,
damit wir bewegt werden,
mit unserer kleinen Kraft
durch konkrete Hilfe
Hoffnungslichter zu entzünden.

Teile mit anderen dein Haus,
deinen Tisch
und dein Brot.
Lass sie teilhaben
an deiner Freundlichkeit,
deiner Wärme
und der Güte deines Herzens.
(Christa S.-N.)

Gebet

Gott, du bist nah.
Du wirst bald zu uns kommen.
Mach uns bereit für dein Kommen und nimm uns die Angst.
Mach unsere Augen auf, damit wir sehen,
wie schön die Welt ist und wo wir sie noch schöner machen können.
Mach unser Herz auf, damit wir die Liebe und Freundschaft spüren können, und wer deine Liebe braucht.
Öffne unsere Ohren, damit wir deine leise Nachricht hören
und öffne unseren Mund, damit wir Worte sprechen, die heilen.
Mach unsere Hände auf, damit du sie füllen kannst
mit Gesten und Handgriffen, die helfen, lindern, wohltun.
Gott, du bist nah.
Wir spüren es.

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