Firmung in Cham St. Jakob: Das hat sich am vergangenen Samstag als großes Glaubensfest für 124 junge Christen, darunter auch acht Schüler von der Bildungsstätte St. Gunther, dargestellt. Es füllte die Stadtpfarrkirche bis über den Rand mit Leben, und – nicht sichtbar, aber spürbar – mit Seele und mit „Geist“.
„Macht Wirbel!“ rief Pfarrer Dieter Zinecker den jugendlichen Firmbewerbern in seiner Begrüßung aufmunternd zu, und zitierte damit eine wohlmeinende Aufforderung von Papst Franziskus, die zwischenzeitlich Eingang in den Titel eines Buches gefunden hat und vor allem junge Menschen anregen will, ihren Weg ins Leben zu finden. Der Chamer Stadtpfarrer freute sich sehr, als Firmspender in St. Jakob wieder einmal Abt emer. Gregor Zippel, OSB, vom Benediktinerkloster in Rohr/Niederbayern, willkommen heißen zu dürfen, dazu als Mitzelebranten Kaplan Alexander Dyadychenko, Diakon Alfred Dobler und Gemeindereferentin Michaela Maier. Sein besonderer Gruß galt auch den Paten und Angehörigen.
Der Ordensgeistliche aus Rohr nahm den Ball des „Wirbelmachens“ umgehend in seiner Predigt auf und machte den Fünft- und Sechstklässlern in beeindruckender Weise deutlich, um was es für sie am heutigen Tag, mit dem Erhalt des Firmsakraments, eigentlich gehe: Der „Geist“ müsse in ihnen wirken, der Geist, der jedem seine besondere Gabe zuteile, und der in der Heiligen Schrift immer wieder Menschen befähigt habe, Großes zu bewirken. Zwar sei dieser Geist nicht sichtbar und daher ein wenig vergleichbar mit Elektrizität. Doch ähnlich wie diese dem Menschen nütze, so sei jener Heilige Geist vielleicht am ehesten mit dem angesprochenen Bild zu verstehen. „Wie der Strom die verschiedensten Geräte mit Energie versorgt (auch jedes Handy), so lebt der Hl. Geist in uns, lässt seine Kräfte wirken. Wichtig ist für uns allerdings, dass wir mit ihm, von der Taufe an, in Verbindung bleiben. (…) Heute, liebe Firmlinge, ist so ein Tag, wo euer geistlicher Akku wieder aufgeladen wird vom Hl. Geist und (wie die Lesung sagt): „Einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.“ Nehmt diese Gabe an und arbeitet damit zu eurem eigenen Nutzen und dem eurer Pfarrei. Werdet aktive Christen, denen man anmerkt, dass sie (um im Bild von der Elektrizität zu bleiben) „geladen“ sind.“
Der Abt richtete seine Botschaft nicht nur an die Firmlinge, sondern an alle Gläubigen und wünschte der ganzen Pfarrei den Anfang eines Aufbruchs im Hl. Geist. „Lasst uns dankbar diesen Geist empfangen und als „Geladene“ damit auch arbeiten!“
Nach der Predigt erneuerten die Firmlinge ihr Taufversprechen. Und der große Augenblick war gekommen: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Hl. Geist.“ Mit diesen Worten wurde jedem Einzelnen, begleitet von seinem Paten, durch den bischöflichen Würdenträger das Sakrament der Firmung gespendet, begleitet von freundlichen persönlichen Worten des Abtes. Stimmungsvoller hätte nicht sein können als das, was dazu (und an vielen weiteren Stellen) der Jugendchor unter Leitung von Eva Berzl von der Empore ins weite Rund der Jakobskirche erklingen ließ: „Mit deinem Geist, guter Gott, erfülle uns, mit deinem Feuer entzünde uns, mit deiner Liebe bewege uns zum Leben (…)“. Da sprang der sprichwörtliche Funke schnell über und die Anwesenden stimmten ihrerseits kräftig ein in die rhythmischen Gesänge. Nach den Fürbitten der Firmlinge wurde die Eucharistie in besonders feierlicher Form begangen.
Am Ende des Gottesdienstes stand der Dank des Stadtpfarrers an die vielen hilfreichen Personen, an der Spitze Kaplan Alexander Dyadychenko, die – im Vorfeld oder am Festtag selbst – die Firmung in St. Jakob zu einem wahren Ereignis und Fest des Glaubens haben werden lassen. „Der Geist weht, wo er will“ – er hat geweht!
Im Bild: Die Firmlinge von St. Jakob, jeweils mit Abt emer. Gregor Zippel, Stadtpfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Alexander Ddyadychenko, Diakon Alfred Dobler und Gemeindereferentin Michaela Maier: Fünftklässler (Bild 1), Sechstklässler (Bild 2) und Jugendliche von St. Gunther (Bild 3)