Was bewegt mich von Grund auf – zum Christsein und persönlichen Glauben bzw. zu meiner Tätigkeit im kirchlichen (Ehren-)Amt? Diese und ähnlich grundsätzliche Fragen haben sich die Pfarrgemeinderatsmitglieder von St. Jakob bei ihrem diesjährigen Einkehrwochenende im Tagungshaus des Klosters Rohr gestellt. Gemeinsam mit Gemeindereferentin Monika Urban aus Michelsneukirchen als Referentin des Treffens hatten sie sich auf den Weg in die Benediktinerabtei der niederbayerischen Marktgemeinde gemacht und hier zu intensiven Gesprächskreisen zusammengefunden, aufgelockert durch Musik und Tanz. Da gab es wertvolle Impulse und Anregungen, für die ehrenamtlich Tätigen wie auch für die Pfarrei-Seelsorger Stadtpfarrer Dieter Zinecker, Pfarrvikar Pater Jim und Gemeindereferentin Michaela Maier. Auch die neuesten Entwicklungen im Hinblick auf den im März 2019 von der deutschen Bischofskonferenz beschlossenen „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland wurden eingehend beleuchtet und erörtert.

Für angeregte Unterhaltung eigener Art sorgte – traditionsgemäß – das gesellige Beisammensein am späteren Freitagabend, zu dem sich auch der ortsansässige Abt emer. Gregor Zippel OSB einfand, in St. Jakob bestens bekannt als oftmaliger Firmspender.

Pfarrer Zinecker eröffnete den Samstagvormittag mit einem Morgengebet, ehe die Themenarbeit nochmals fortgesetzt wurde und die Referentin mit einem Bibliodrama zum improvisierenden Rollenspiel einlud. Zum gelungenen Abschluss feierte Pfarrvikar Pater Jim mit den Pfarrgemeinderäten einen Gottesdienst in der Adalbert-Kapelle des Klosters. Nach dem gemeinsamen Mittagessen hieß es wieder Abschiednehmen vom Tagungsort, in froher Erwartung aller Teilnehmer auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.

Im Bild:
Die Teilnehmer am Einkehrwochenende des Pfarrgemeinderates St. Jakob in Rohr und weitere Impressionen

Die Bewohner des Dorfes Farbenfroh hatten es gut. Sie halfen sich, hielten zusammen und vermissten nichts. Ein Netz an bunten Fäden umspann die Dorfgemeinschaft und sorgte für Zufriedenheit und Glück. Doch irgendwann bekam das Netz erste Löcher, immer mehr entdeckten die vermeintlichen Vorzüge eines Lebens in der nahegelegenen großen Stadt. Doch dort herrschten andere Sitten: Streit, Neid und Missgunst kennzeichneten das Leben, das eher einem Gegeneinander als einem Miteinander glich. Diese Legende erzählten Marie Luise Schedlbauer, Christa Preis und Sabina Micheli beim Jubiläumsgottesdienst des Vilzinger Kindergartens St. Laurentius in der Expositurkirche. Doch die Geschichte vom Dorf Farbenfroh nahm ein gutes Ende: Das bunte Netz wurde wieder dichter und das Leben in Farbenfroh wieder wie vorher.

Seit 25 Jahren webt auch der Vilzinger Kindergarten ein solches Netz des Zusammenhalts, was am Sonntag gebührend gefeiert wurde. Pfarrer Dieter Zinecker griff die Geschichte der drei Kindergärtnerinnen auf und wünschte sich, dass auch künftig jedes Kindergartenkind seine eigenen Fähigkeiten einbringen kann und so ein stets farbenfrohes Netz entsteht. Vor allem sei der Kindergarten weit mehr als nur ein Gebäude: Fundament sei vor allem das, was in der Einrichtung gelebt und vermittelt werde, immer im Vertrauen auf und im Glauben an Gott.

Zinecker blickte auch kurz zurück auf die Entstehung des Kindergartens: Auf die Entscheidung der Kirchenstiftung, den Kindergarten zu bauen, die der langjährige Expositus Max Siller maßgeblich vorangetrieben hatte. Emotional wurde es auch bei der anschließenden Feierstunde im Kindergarten: Pfarrer Zinecker, Kindergarten-Leiterin Marie Luise Schedlbauer und Elternbeirats- und Fördervereins-Vorsitzende Regina Zistler verabschiedeten die langjährige Erzieherin Waltraud Daiminger im Kreise der Kinder, der Eltern und der Kirchenverwaltung in den Ruhestand. „Sehr viel Wärme und Herzblut“ habe Waltraud Daiminger in die Arbeit mit den Kindern gesteckt, blickte Marie Luise Schedlbauer auf viele gemeinsame Jahre zurück. Ihre Kollegin der ersten Stunde habe vieles mit aufgebaut, was auch heute noch erkennbar und spürbar sei, und habe den guten Ruf der Einrichtung wesentlich mitgeprägt.

Dankesworte für das hohe Engagement zum Wohle der Kinder und Blumen hatte Regina Zistler auch für das aktuelle Kindergartenteam dabei, nachdem das Brunch-Büfett, das die Eltern und der Elternbeirat bestückt hatten, nahezu abgeräumt war.

Für die Kinder kam der größte Moment zum Schluss: Das Luftballonfliegen mit selbst gestalteten Karten. Fast wie im Dorf Farbenfroh…

Mit einer großen Anzahl Ministranten zog Herr Pfarrvikar Pater Jim am Sonntag in die St.Laurentiuskirche in Vilzing ein. Nach der feierlich gestalteten Messe wurde der Geistliche von Herrn Christoph Zistler, Sprecher der Kirchenverwaltung, begrüßt. „Es freut uns, einen indischen Karmelitenpater als unseren neuen Pfarrvikar begrüßen zu dürfen. Bei uns in Vilzing“, so Zistler, „werden Sie in der kommenden Zeit alle priesterlichen Aufgaben wahrnehmen können. Die ersten Schritte haben wir jetzt heute bei ihrem ersten Sonntagsgottesdienst in Vilzing gemacht. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg mit Ihnen und hoffen, dass Sie sich schnell eingewöhnen werden.“

Im Anschluss überreichte Sabine Beer, Ortssprecherin des Pfarrgemeinderates nach alter Tradition Brot und Salz als Willkommensgruß.

Cham „nannalute itavakayilekk svagatam!“: Ein herzliches Willkommen hat es am Samstagabend in der Stadtpfarrkirche St. Jakob für Pater Jim Vadakkumparambil gegeben. Sehr viele Gläubige hatten sich zu seinem offiziellen ersten Gottesdienst eingefunden und erwarteten in gespannter Vorfreude den Einzug des 43-jährigen Ordensgeistlichen an der Seite von Stadtpfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Stefan Hackenspiel, Gemeindereferentin Michaela Maier und einer stattlichen Ministrantenschar.

Gleich zu Beginn richtete der Stadtpfarrer freundliche Worte der Begrüßung an den Pfarrvikar und freute sich, dass unter den Mitfeiernden auch zahlreiche Freunde und Bekannte Pater Jims aus Straubing und seinem Umfeld anwesend waren. Sichtlich angetan und bewegt von der guten Einführung feierte der Ordensmann, Karmelit bereits seit 1992 und seit 2016 Rektor der Straubinger Karmelitenkirche, dann die Messe mit den Gläubigen.

In seiner Predigt nahm er das Tagesevangelium in den Blick (wonach es bestimmter Voraussetzungen bedarf, um Christus nachzufolgen) und legte seinen Zuhörern nahe, lieber das persönlich Mögliche zu schaffen als sich das Unmögliche vorzunehmen; besser nur Überschaubares anzufangen und gut zu Ende zu bringen als sich unnötig selbst zu belasten und zu viele Vorhaben unerledigt vor sich herzuschieben. Nicht aber von vorneherein die Hände in den Schoss zu legen, sondern aktiv mitzuwirken am Reich Gottes auf Erden.

Nach der Predigt wurde Eucharistie gefeiert und der feierliche Segen des Pfarrvikars beschloss den stimmungsvollen Gottesdienst, den Eva Berzl an der Orgel und mit Gesang begleitete. Zuvor hatte Pfarrer Zinecker noch ein kleines Präsent in Form eines literarischen Werks von Benediktinerabt Johannes Eckert überreicht und nochmals gute Wünsche mit auf den Weg gegeben.

Gleich im Anschluss an die kirchliche Feier war Gelegenheit zur persönlichen Begegnung mit Pater Jim in lockerer Atmosphäre im Pfarrheim, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Auch die zahlreichen Besucher aus Straubing freuten sich über die freundliche Einladung Zineckers und ließen sich gerne mit Getränken und Häppchen verwöhnen, die der Pfarrgemeinderat vorbereitet hatte. Viele Tischrunden und Bekanntenkreise fanden sich zum angeregten Gedankenaustausch zusammen und Pater Jim war überall ein gefragter Gesprächspartner. Das Begrüßungsplakat in seiner Heimatsprache (Kerala) „nannalute itavakayilekk svagatam“ – „herzlich willkommen in unserer Pfarrei“ – nahm er am Ende des heiteren Abends gerne mit.

Stationen im Leben von Pater Jim Vadakkumparambil John OCarm.
Alter: 43 Jahre, geboren im indischen Bundesstaat Kerala
1992: Eintritt in den Orden der Karmeliter
2005: Priesterweihe nach dem Studium von Theologie und Philosophie
2011: Master in Soziale Arbeit; Tätigkeiten als Rektor einer Hochschule und Seelsorger in 2 Pfarreien
Ab 2013: Niederlassung in Deutschland, Kaplan in der Pfarrei Reit im Winkl
Ab 2016: Rektor der Karmelitenkirche Straubing und Prior des dortigen Karmelitenklosters
Ab September 2019: Pfarrvikar in St. Jakob Cham

Im Bild: Begegnung mit Pfarrvikar Pater Jim im Gottesdienst und im Pfarrheim