„Möge die Straße uns zusammenführen…“ klang es vielsagend und aus vielen Kehlen am vergangenen Dienstagabend in der Chamer Stadtpfarrkirche von St. Jakob.
Der aus zahlreichen Urlaubsvertretungen in der Pfarrei bekannte Jesuitenpater Bala Kiran Kumar Hrudayaraj, zwischenzeitlich promovierter Moraltheologe und zuletzt an der Universität in Portland/USA tätig, war nochmals zu Gast, um an vertrauter Stelle Gottesdienst zu feiern – und viele Mitfeiernde wollten sich das besondere Ereignis nicht entgehen lassen.
So zeigte sich der Geistliche schon in seinen Begrüßungworten freudestrahlend über das Wiedersehen „in meiner (nach Bangalore und Innsbruck) dritten Heimat Cham“.
In seiner Predigt nahm er Bezug auf die Lesungen vom Tage (die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele …) und wusste sie in bemerkenswerter Weise zu deuten: Der christliche Glaube sei ein Osterglaube, kein toter Glaube. Er sei gelebte Erfahrung und vermittle die tiefe Überzeugung, dass Gott in der, wenn auch gebrochenen Lebenswirklichkeit der Menschen aktiv ist.
„Es ist unser Glaube, der uns hilft, die Gegenwart Christi in der verwundeten Wirklichkeit unseres Lebens zu erkennen. Er gibt uns Kraft und Hoffnung. Liebe Freunde, wenn wir eine erfolgreiche Familie, Freundschaft, Pfarrei oder andere Gemeinschaft aufbauen wollen, müssen wir die Herzen und oft auch den Verstand ändern. Es kann viel bewirken, einander immer wieder zu sagen, was auch ich Euch mitgeben möchte: Ich brauche euch, ich habe euch lieb, bitte verzeiht mir, ich bete für euch, und ich bin bei euch sehr oft in Gedanken, auch wenn ich weit weg bin.“
Auf die markante Predigt folgte die Feier der Eucharistie.
Für die stimmungsvolle musikalische Begleitung an der Orgel und mit Gesang sorgte in gefühlvoller Weise Eva Berzl, die eigens aus Alburg gekommen war.
Kurz vor dem Schlusssegen wandte sich Kirchenpflegerin Martina Altmann an Pater Kiran:
Der Heilige Jakobus als Pfarrpatron habe diesem Gottesdienst sicherlich mit Wohlgefallen beigewohnt: Er sei (als Patron aller Pilger) dem Gast aus Innsbruck, der auf vielen (Pilger-)Wegen des Lebens unterwegs und auf drei Kontinenten zuhause sei, vermutlich ohnehin sehr zugetan. Altmann bedankte sich für das vielfältige priesterliche Wirken des Ordensmannes für die Pfarrei St. Jakob in den letzten sechs Jahren und gab ihm im Namen und unter dem Beifall aller Anwesenden viele gute Wünsche mit auf den weiteren Lebensweg; Wünsche, die postwendend erwidert wurden.
Nach dem Gottesdienst war noch genügend Freiraum und Gelegenheit zur freundschaftlichen Begegnung im Chamer Kolpinghaus, wovon auch reger Gebrauch gemacht wurde.
Im Bild:
Jesuitenpater Kiran freute sich über das Wiedersehen in Cham