Gottesdienst zum Fasching
Ein Hauch von Fasching wehte am vergangenen Sonntag auch durch das Gemäuer von Cham St. Jakob. Und das nicht nur in Form eines lauen Lüftchens, sondern als ziemlich flotte Brise, die sogar die Sitzplätze knapp werden ließ. Der Einladung von Kaplan Alexander Dyadychenko entsprechend hatten sich einige Gottesdienstbesucher auch – zumindest ansatzweise – faschingsmäßig kostümiert – und harrten gespannt der Dinge, die da kommen sollten. Sie wurden nicht enttäuscht: Der Kaplan, ausgestattet mit Perücke a la Struwwelpeter in sonnengelb, kam in rasantem Tempo auf einem rollerähnlichen Gefährt angefahren und sorgte damit gleich für Beifallsstürme.
Frohsinn und heitere Mienen dürften auch in der Kirche ihren Platz haben, so der Geistliche in seiner Begrüßung. Sodann zauberte er eine Faschingspredigt aus dem Hut, die mit viel Wortwitz die Nöte eines Priesters kommentierte, dem so recht keine Predigt einfallen mag, weder in Prosa noch in gereimter Form. Und falls er doch eine Eingebung diesbezüglich hat: Vielleicht doch die „falsche“ Predigt hält – angesichts des doch sehr unterschiedlichen Erwartungshorizonts der Zuhörer. Oder das im Computer bereits Niedergeschriebene entschwindet urplötzlich vom Bildschirm ins Nirgendwo. Aber der Kaplan nahm auch diese Hürde locker und leicht, und „redete einfach so lange wie ich will“.
Die Gottesdienstbesucher hatten jedenfalls ihre Freude an der gekonnten Darbietung, wie ihre umgehende Reaktion mit heftigem Applaus erkennen ließ.
„Unter normalen Bedingungen“ wurde anschließend Eucharistie gefeiert. Und der abwechslungsreiche Gottesdienst fand sein Ende nochmals mit einem Halleluja-Lied, das mit dem baldigen Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch eine Weile verstummen wird.