„Gott ist uns Zuflucht und Stärke“: Unter diesem Leitwort aus Psalm 46 wurde in St. Jakob in allen Sonntags-Gottesdiensten des vergangenen Wochenendes „Weltmission“ gefeiert. Am Samstagabend gab es allerdings einen ganz besonderen musikalischen Rahmen: Der Chor cantissima begleitete die Feier und hatte aus seinem reichhaltigen Repertoire viele neue geistliche Lieder mitgebracht.

Die Gesänge, allesamt mit Hingabe und Gefühl vorgetragen, luden die Atmosphäre im Kirchenraum förmlich auf, umso mehr als die zahlreichen Gläubigen an vielen Stellen zum Miteinstimmen eingeladen waren. Lieder wie „Beginne du all meine Tage …“ hatten dadurch gleich doppelten stimmungsvollen Effekt. Auch der Zelebrant des Gottesdienstes, Kaplan Martin Popp, war sichtlich angetan von der gelungenen Darbietung der Sängerinnen und Sänger samt instrumentaler Unterstützung und bedankte sich am Ende – unter großem Beifall aller Mitfeiernden – ganz herzlich für die schöne Bereicherung der vorabendlichen Messe.

Im Bild: Der Chor cantissima mit seinem Leiter Andreas Wanninger bereicherte den Gottesdienst zur Weltmission

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Gleich doppelt Grund zu Freude und Festtagsstimmung hat es am vergangenen Samstagabend in der Stadtpfarrkirche von St. Jakob gegeben. Die jährliche Kirchweihe wurde festlich begangen, und gleichzeitig hatten sich zahlreiche Eheleute, zwischen 20 und 65 Jahre verheiratet, zur diesjährigen Feier der Ehejubilare versammelt. Sie und alle Gläubigen wurden herzlich begrüßt von Stadtpfarrer Dieter Zinecker, der zusammen mit Kaplan Martin Popp den stimmungsvollen Gottesdienst zelebrierte. Kirchweih und Ehejubiläum – das füge sich bestens zueinander, um Lob und Dank an Gott zu richten; „Wir feiern Gott und die Liebe“ fasste es der Stadtpfarrer treffend zusammen. Der Jugendchor unter Leitung von Eva Berzl setzte dieses Leitwort an passender Stelle auch musikalisch um.

In seiner Predigt nahm Zinecker Wert und Bedeutung der Liebe schlechthin in den Blick. Vergleichbar mit einer alten, abgegriffenen Münze, wie in einem „Gebet der Liebe“ von J. Übelmesser, sei die Liebe das Maß aller Dinge, in der Hinwendung des Menschen zu Gott und im Zusammenleben unter Paaren. Die Zuneigung und das Miteinander von Eheleuten wandle sich im Laufe des Lebens, erfahre vielleicht auch manche Kratzer. Aber auf die „Liebesmünze“ sei Verlass, sie sei die Basis einer guten Partnerschaft, in der man sich mit seiner Liebe gegenseitig auf halbem Weg entgegenkomme. „Dass die Liebe die Währung ist, die ein ganzes Leben immer und überall gültig ist, das hören wir hier in unserer und allen Kirchen weltweit. Am Kirchweihfest begehen wir Ihre Ehejubiläen. Die Kirchen sind die Orte, an denen wir erkennen: Unser Leben hat einen unbezahlbaren Wert: Gott, der über der Welt ist, ist da in meinem Leben; er spricht mich an; er schenkt mir Menschen, mit denen ich mein Leben teile; er lässt sich von mir ansprechen, hört auf meine Sorgen und Nöte, er kennt meine Freude und mein Glück. Hier in der Kirche verbinde ich mein Leben mit ihm, hier empfange ich seinen Zuspruch, seinen Segen. Hier höre ich, dass wir nur diese Münze einander schulden; Die Münze der Liebe: Die Liebe ist alle Anstrengungen wert.“

Nach der Predigt erhielten die Jubelpaare den besonderen Segen von Pfarrer und Kaplan zugesprochen, zunächst gemeinsam und anschließend auch persönlich durch Handauflegung vorne an den Altarstufen. „Das Beste … bekommst du geschenkt …“ begleitete der Chor das Geschehen. Am Ende richteten sich nochmals Glück- und Segenswünsche an die Ehejubilare und das Tedeum lud alle zum Festgesang ein.

Gleich im Anschluss waren alle zur weltlichen Feier ins Pfarrheim geladen. Eine Pfarrgemeinderatsmitglieder hatten eine festliche Tafel vorbereitet und sorgten für Bewirtung und ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Isabella und Markus Hartl ließen in Wort, Bild und Musik die vergangenen 65 Jubiläumsjahre im Zeitraffer wiederaufleben. Zu späterer Stunde gab es noch kleine Geschenke in Form einer Urkunde und einem Fotokalender mit Pfarrei-Motiven. „Wir freuen uns schon auf den Jubiläumsabend in fünf Jahren“, so das vielsagende Echo aus den Reihen der anwesenden Paare.

Im Bild: Feier der Ehejubilare von St. Jakob und Vilzing St. Laurentius

Ein reicher Bauer wollte seine erfolgreiche Ernte in einem Gasthaus feiern gehen, als er unterwegs eine Familie am Weg traf, die ihn herzlich zu ihrem kargen Abendessen einlud. Erst als er von ihnen erfuhr, dass ihr Haus am Tag zuvor abgebrannt war, wurde ihm bewusst, dass nicht nur seine harte Arbeit für seinen Ernteerfolg verantwortlich war, sondern dass er am Ende alles Gott zu verdanken hatte. Er kehrte um, nahm die Familie mit an seinen reich gedeckten Tisch und dankte Gott.

Diese Geschichte erzählten die Kinder des Kindergartens St. Jakob in diesem Jahr bei ihrem Erntedankfest vor der Altenmarkter Kapelle. Pfarrer Dieter Zinecker griff die Geschichte auf und erinnerte daran, dass auch wir all die guten Dinge und Erfolge in unserem Leben nicht als selbstverständlich hinnehmen sollten, sondern Gott dankbar sein sollten und großzügig denen gegenüber, die vielleicht nicht so viel Glück haben.

Mit dem Lied „Hast du heute schon Danke gesagt?“ beendeten die Kinder die Open-Air-Andacht. Anschließend gab es für die Kleinen und Großen eine Brotzeit aus Butterbroten, Äpfeln und Weintrauben und Zeit für ein gemütliches Zusammensein.

Die Kolpingsfamilie Cham besuchte am vergangen Montag die Synagoge und den jüdischen Friedhof in Straubing. Sie wollte damit ein Zeichen setzen, gegen den aufkommenden Antisemitismus. Guido Scharrer, der die Gruppe begleitete, sagte, dass nach neuen Umfragen 40 Prozent der Befragten eine antijüdische Haltung einnehmen würde.

Zuerst ging es zum alten jüdischen Friedhof am Thomasweg in Straubing, Scharrer beantworte die Fragen bezüglich Beerdigungsriten. Die Mitglieder der Kolpingsfamilie Cham erfuhren, dass der Jude ganz einfach bestattet werde. Kurz nach seinem Tod in einem von der Gemeinde genähten Hemd in einem Sarg aus sechs Brettern, ohne Schnickschnack. Auch das Grab ist ganz einfach und soll nicht mehr bearbeitet werden. Was darauf wächst, darf wachsen. Erst mit der Zuwanderung der Juden aus dem Osten kam Blumenschmuck dazu.

Danach ging es zur Synagoge. Hier fällt zuerst auf, dass schon der Außenbereich mit Kameras überwacht wird und auch die Türen streng per Schließanlage gesichert sind. Die Synagoge wurde 1907 eröffnet. Straubing bildete damals mit 35 Familien das jüdische Zentrum in Niederbayern. Sie kamen aus Landshut, Passau, Deggendorf, Plattling, Vilshofen und Grafenau. Scharrer erzählte den interessierten Besuchern viel über das Leben der Juden von damals und heute. Mit dem hinterhältigen und brutalen Mord an einem Viehhändler am 15. März 1933 begann auch in Straubing die Leidenszeit der Juden. 1933 befanden sich 110 Juden in Straubing, 1939 nur noch 51. Mittlerweile ist die Gemeinde auf fast 1.000 Mitglieder angewachsen. Zum 100-jährigen Bestehen der Gemeinde war der damalige Bundespräsident Roman Herzog und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignaz Bubis, nach Straubing gereist.

Das Herzstück der Synagoge ist das Allerheiligste, in dem die Thora, die fünf Bücher Mose aufbewahrt wird. Aus dieser wird bei der Versammlung gelesen. Heute sitzen Frauen und Männer gemeinsam im großen Versammlungsraum, nicht mehr die Frauen auf der Empore, jedoch noch immer geschlechtergetrennt. Auch in der Synagoge brennt ein Licht, es symbolisiert die Anwesenheit Gottes, es brennt aber nicht mehr nach Ende der Versammlung. In der Synagoge hängen zwei Gedenktafeln in deutscher und hebräischer Sprache, mit den 92 Namen der Gemeindemitglieder, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. Scharrer beantwortete viele Fragen. Beim Verlassen der Synagoge zeigte er auf den Westgiebel mit den Gebotstafeln.

Viele Gottesdienstbesucher hatten sich an der Erntedank-Aktion des Pfarrgemeinderates am vergangenen Sonntagvormittag in der Stadtpfarrkirche St. Jakob beteiligt – und sich gegen eine kleine Geldspende verschiedenste Gaben vom prächtigen Erntedankaltar zum Mitnehmen ausgesucht.

Vergelts Gott sagte dafür jetzt die Chamer Tafel, der die Spenden in Höhe von 350.- Euro zuflossen. Sichtlich erfreut nahmen Alfred Waas und Sepp Zipperer am Donnerstagmittag die Spendenbox aus den Händen von Stadtpfarrer Dieter Zinecker entgegen, wohlwissend um deren guten Verwendungszweck.

Waas, justament zum letzten Mal an diesem Tag im Einsatz, nach 12 Jahren verdienstvollen Wirkens für die Tafel, durfte sich zudem über die Anerkennung und Wertschätzung Zineckers für sein großes, selbstloses Engagement freuen.

 

Dankbarkeit – ein hohes Gut

Viele Gläubige, darunter zahlreiche Eltern mit ihren Kindern, waren zum Familiengottesdienst in der Stadtpfarrkirche gekommen. Sie alle durften sich an einem farbenprächtigen Erntealtar mit seinen Gaben – Blumen, Feld- und Gartenfrüchten aller Art – erfreuen, die einen kleinen Ausschnitt aus Gottes reicher Schöpfung darboten. In seiner Predigtansprache appellierte Zelebrant Martin Popp an die Mitfeiernden und insbesondere an die Kinder und Jugendlichen, sich öfter einmal dankbar zu erweisen für die vielen scheinbar alltäglichen Annehmlichkeiten des Lebens, sei es für die bisweilen überreiche Versorgung mit Nahrungsmitteln, sei es für die Beziehung zu einem guten Freund.

Im Lied „Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag (…)“ wurde der Dank an späterer Stelle auch musikalisch ungesetzt. Nach dem Schlusssegen hatte der Kaplan noch eine besondere Ansage zu machen: Die Gottesdienstbesucher waren eingeladen, sich aus den verschiedenen Gaben vom Erntedank-Altar gegen eine kleine Geldspende zu bedienen. Davon wurde umgehend reichlich Gebrauch gemacht, und Brot, Obst- und Gemüsefrüchte fanden je nach persönlichem Bedarf ihre Abnehmer – zum Nutzen auch der Chamer „Tafel“, die sich auf einen ansehnlichen Spendenbetrag freuen kann.

Im Bild:
– Kaplan Martin Popp zelebrierte den Familiengottesdienst in St. Jakob, begleitet von Gemeindereferentin Michaela Maier und vielen Ministranten
– Stadtpfarrer Dieter Zinecker zelebrierte den Gottesdienst am frühen Sonntagmorgen