Anregungen für das persönliche Gebet
„Vor dir das Leben. Eine Ermutigung“
(Buchtitel von Paul Weismantel)
Liebe Besucher unserer Kirche, liebe Pfarrangehörige!
Sie kennen sicher den Ausspruch: „Da muss ich schauen, dass ich das möglichst schnell hinter mich bringe.“ Eine unangenehme Aufgabe, eine Woche, die sehr gefüllt ist, oder auch Begegnungen, denen ich lieber ausweichen möchte: Hinter mich bringen: Das heißt: Es ist dann für mich vorbei.
Vor dir das Leben: Ein Satz, der dem etwas entgegenstellt: Ich möchte nach vorne schauen: Was ist da alles da? Was habe ich für Möglichkeiten? Was kann ich entdecken, was bisher verborgen war: Bei mir, bei anderen, in der Welt, in der es so viel Schönes gibt, was ich nicht beachte, nicht in den Blick nehme.
Das Leben: Es soll nicht einfach vorbei sein. Ich will mein Leben füllen mit dem, was mir gut tut. Da sind viele Dinge dabei, die ich nicht bezahlen kann: Die Sonne, die mir ins Gesicht strahlt, ein Mensch, der mich überrascht und mir mit einem guten Wort eine Freude macht. Ein Spaziergang in einer schönen Gegend.
Vor dir das Leben: Diesen Satz könnte auch Gott zu mir sagen. Zum Leben gehört für mich auch das Deuten dieses Lebens: Ich beziehe mich auf Gott, ich stelle ihm Fragen, bekomme manchmal Antworten, ich ringe mit ihm, ich bedränge ihn mit meinen Anliegen, ich lobe ihn für die schönen Momente an einem Tag, in einer Woche.
Dazu passt ein Satz aus einem Gebet von Paul Weismantel: „Sich von Christus beschenken, erneuern und wandeln zu lassen, ist unser bleibendes A und O, Ursprung und Ziel zugleich“
Wir wünschen Ihnen, dass Sie frohe und erfüllte Tage voller Leben vor sich haben!
Ihre
Dieter Zinecker, Pfarrer
mit P. Jim, Pfarrvikar, und Michaela Maier, Gemeindereferentin
Das lebendige Brot
Gl 675,8 Jesus sagt: Ich bin das lebendige Brot
Psalmen
Gl 33 Die Herrlichkeit des Schöpfers
Gl 70 Die Mühe des Menschen und der Segen Gottes
Gl 71 Haussegen
Lieder – Geistsendung
Gl 378 Brot, das die Hoffnung nährt
Gl 383 Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt
Gl 418 Befiehl du deine Wege
Gl 843 Beginne du all meine Tage
Mein Wunsch für dich
Ich wünsche dir Augen, mit denen du einem Menschen ins Herz schauen kannst und die nicht blind werden, aufmerksam zu sein für das, was er von dir braucht.
Ich wünsche dir Ohren, mit denen du auch Zwischentöne wahrnehmen kannst, und die nicht taub werden beim Horchen auf das, was das Glück und die Not des anderen ist.
Ich wünsche dir einen Mund, der das Unrecht beim Namen nennt, und der nicht verlegen ist um ein Wort des Trostes und der Liebe zur rechten Zeit.
(Kirche – vom Geist Gottes bewegt, Pilgerheft der Diözese Rottenburg- Stuttgart, S. 49)
Lass uns Gehende bleiben
Lass uns Gehende bleiben. Wir sind nie ganz zu Hause auf dieser Welt. Wenn wir pilgern, sind wir nie allein. Du gehst mit. Du bist dabei.
Wir sind unterwegs durch Dunkel und Nässe, unterwegs durch Nebel und Wolken, unterwegs oft ohne Weg, unterwegs oft ohne Ziel.
Wir sind Gehende. Wir sind Wanderer durch Raum und Zeit. Wir sind noch nicht ganz angekommen.
So wandere mit uns, Gott, und lehre uns das Gehen und das Suchen und das Finden.
(Dorothee Sölle, in: Kirche – vom Geist Gottes bewegt, Pilgerheft der Diözese Rottenburg- Stuttgart, S. 87)
Damit ihr Hoffnung habt
1.) Gott wurde wegen euch ein Mensch,
kam unter euch ans Licht,
Gott war als Mensch den Menschen nah,
und denen, die am Rande stehn,
steht Gott bis heute bei,
Kv: damit ihr Hoffnung habt,
damit ihr Hoffnung habt,
damit ihr Hoffnung habt,
damit ihr Hoffnung, Hoffnung habt.
2.) Gott lebte unter euch als Mensch,
gab Liebe ein Gesicht,
Gott war im Tod den Menschen nah,
und alle, die nichts sehn vor Leid,
sieht Gott auch heute an,
– Kv
3.) Gott nimmt dem Tod das letzte Wort
und lebt die Hoffnung aus,
Gott ist zum Glück den Menschen nah,
für alle, die nur Ende sehn,
macht Gott sich heute stark,
– Kv
(Thomas Laubach, in: gemeinsam weitergehen. Lieder und Gesänge zum 2. Ökumenischen Kirchentag, S. 17hg. vom 2. Ökumen. Kirchentag München e.V.)
Beginn der Ordensregel des Hl. Benedikt
1 Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat!
2 So kehrst du durch die Mühe des Gehorsams zu dem zurück, den du durch die Trägheit des Ungehorsams verlassen hast.
6 Weil er Gutes in uns wirkt, müssen wir ihm jederzeit gehorchen.
Gebet um den Hl. Geist (Angela Beris)
Komm, Heiliger Geist, fackle nicht lange, zieh uns in deinen Bann.
Komm, Heiliger Geist, hauch uns an, entfache uns.
Komm, Heiliger Geist, lodere in uns.
Sei Kraft, die glüht, ohne zu verglühen.
Komm.
Fürbitten
Gott, deinen Sohn hast du in die Welt gesandt, damit er die Menschen anspricht und aufrichtet.
Dich bitten wir:
- Gib uns offene Ohren, damit wir hören, was andere uns sagen wollen, und erkennen, was sie von uns brauchen. – Gott, unser Vater:
A: Wir bitten dich, erhöre uns. - Gib uns offene Augen für unsere Nächsten, für alle, die bedrückt sind und sich nach Anerkennung und Zuwendung sehnen. – Gott …
- Gib uns ein offenes Herz für alle Kranken und Einsamen, damit sie in uns Helfer und Nächste finden. – Gott …
- Lass uns Zeiten und Orte finden, an denen wir zur Ruhe kommen können, über uns nachdenken und neue Kraft gewinnen. – Gott …
- Höre auch unsere persönlichen Bitten, die wir jetzt in Stille vor dich tragen. – Gott …
Gott, bei dir ist gut sein.
Du willst, dass unser Leben gelingt und wir es einsetzen für unsere Mitmenschen.
Dich loben und preisen wir heute und in alle Ewigkeit.
Amen.
Zum Ausblick
gott segne deinen weg
die sicheren und die tastenden schritte
die einsamen und die begleiteten
die großen und die kleinen
gott segne dich auf deinem weg
mit atem über die nächste biegung hinaus
mit unermüdlicher hoffnung
die vom ziel singt, das sie nicht sieht
mit dem mut, stehenzubleiben
mit der kraft, weiterzugehen
gottes segen umhülle dich auf deinem weg
wie ein bergendes zelt
gottes segen nähre dich auf deinem weg
wie das brot und der wein
gottes segen leuchte dir auf deinem weg
wie das feuer in der nacht
geh im segen
und gesegnet bist du segen
wirst du segen
bist ein segen
wohin der weg dich auch führt
(Katja Süß, in: Kirche – vom Geist Gottes bewegt, Pilgerheft der Diözese Rottenburg- Stuttgart, S. 88)