Anregungen für das persönliche Gebet
Liebe Kirchenbesucherinnen und -besucher, liebe Gläubige,
in diesen Tagen feiern wir ein, wie ich meine, besonders schönes Fest: Erntedank. Dieses Fest symbolisiert zwar das Ende des Sommers, das Ende der Fruchtbarkeit der Natur, aber es führt uns auch immer wieder den verschwenderischen Reichtum vor Augen, den uns unsere Erde, unser Land uns schenkt. Vielleicht mag der Sommer heuer nicht so schön gewesen sein, wie wir das erwartet und gewünscht haben. Vielleicht fällt deswegen auch mancherorts die Ernte nicht ganz so gut aus wie erhofft. Aber dennoch wird genügend für uns alle zur Verfügung stehen, vermutlich sogar noch weit mehr. Und wenn wir nun am Altar die üppigen Erntedankgaben liegen sehen und uns draußen immer noch an einer im Überfluss blühenden, in allen Farben verschwenderischen Natur erfreuen dürfen, so haben wir doch allen Grund, nur eines zu spüren: tiefste Dankbarkeit.
Dankbarkeit unserem Schöpfer gegenüber, der so wunderbar für uns sorgt. Dankbarkeit, dass wir nicht hungern müssen, weder unsere Körper noch unsere Seelen. Denn wir können uns an den reichen Gaben satt essen und uns am letzten Aufbäumen der Natur in all ihren Farben und Früchten satt sehen. Um wieviel schöner ist unsere Freude und Dankbarkeit, wenn wir darin Gott sehen, ihm in dieser Dankbarkeit tief in unserem Herzen begegnen?
Wir wünschen Ihnen offene Augen und ein offenes Herz, genießen Sie die Gaben und Früchte, genießen Sie den Herbst in all seinen Farben und sehen Sie dabei in allem das Göttliche unseres Herrn – dann kommt wahre Dankbarkeit von Herzen.
Ihre
P. Jim, Pfarrvikar
mit Walter Hellauer, Pfarrer und Michaela Maier, Gemeindereferentin
PSALMEN
33 Ps 8 Die Herrlichkeit des Schöpfers
35 Ps 19 Lob der Schöpfung
37 Ps 23 Der Herr ist mein Hirt
40 Ps 36 Gott die Quelle des Lebens
45 Ps 65 Dank für Gottes Gaben
58 Ps 104 Ein Loblied auf den Schöpfer
70 Ps 127 Die Mühe des Menschen und der Segen Gottes
79 Ps 148 Danklied auf Gott, den Schöpfer und Herrn
LIEDER
186: Was uns die Erde Gutes spendet
187: Wir weihn der Erde Gaben
221: Kündet allen in der Not
385: Nun saget Dank und lobt den Herrn
381: Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus
392: Lobet den Herren, den mächtigen
405: Nun danket alle Gott
403: Nun danket all und bringet Ehr
411: Erde singe, dass es klinge
437: Meine engen Grenzen
451: Komm, Herr, segne uns
458: Selig seid ihr
468: Gott gab uns Atem
913: Preiset den Herrn, denn er ist gut
LITANEI
V: Für alle Werke Deiner Schöpfung.
A: Öffne mir die Augen.
V: Für das Blau des Himmels.
V: Für das Grün der Wälder.
V: Für das Braun unserer Mutter Erde.
V: Für alle Tiere dieses Planeten.
V: Für alle Pflanzen am Wegesrand.
V: Für die Quellen meines Weges.
V: Für Flüsse und Bäche unserer Erde.
V: Für alle Menschen dieser Erde.
V: Für die Quellen, die uns sauberes Wasser spenden.
A: Gott, wir danken Dir.
V: Für Bäche, Ströme und Meere.
V: Für die Bäume, Blumen, Gräser und alles, was blüht zu unserer Freude.
V: Für die unterschiedlichen Landschaften und Klimazonen auf unserer Welt, in der sich eine bunte biologische Vielfalt entwickelt hat.
V: Für die Nutztiere, die uns Nahrung spenden und Dienste leisten.
V: Für die Tiere der Wildnis, die das Ökosystem erhalten.
V: Für die Haustiere, die als Freunde unser Leben bereichern.
GEBET AUS INDONESIEN
Herr, ich sehe Schönheit in deinem Werk.
Die gesamte Schöpfung verkündet deinen Ruhm.
Die riesigen Berge, das tiefblaue Meer,
der klare Himmel, die grünen Felder,
der Regen, die
blühenden Blumen,
der fließende Bach,
die Schmetterlinge und Vögel,
sie alle loben dich,
o wunderbarer Herr der Schöpfung.
Du hast uns eine so schöne Welt geschenkt,
doch in unserer Unvollkommenheit
fehlen uns die Mittel und die Worte,
dir zu danken.
Aber du weißt, Herr,
was ganz tief in unserem
menschlichen Herzen ruht:
Es ist der Dank für all deine Gaben,
vor allem für die Gabe des Lebens,
durch das wir deine Schönheit
und Güte erfahren können.
Du hast die Welt so schön gemacht, Herr.
Amen.
(Aus Indonesien)
BITTGEBET
Guter Gott,
Deine Nähe suchen wir.
Wer darf Dein Gast sein?
Vielleicht jene, die trotz Rückschlägen versuchen,
sich für die Rechte der Unterdrückten einzusetzen.
Oder jene, die Dich in sich selber entdecken
im Hunger und Durst nach Gerechtigkeit.
Wer wird Deine Nähe erfahren?
Vielleicht jene, die sich umarmen und trösten lassen,
jene die sich zärtlich begegnen,
jene, die tanzen und feiern,
Brot und Wein teilen.
Da bist Du Gott
ganz nah.
(nach Pierre Stutz)
BETRACHTUNG
In Dir Gott
Ursprung allen Lebens
will ich mich neu verwurzeln
durch Dein Hoffnungswort
das aufrichtet und bestärkt
Du bist das Ziel meiner Suche nach Gerechtigkeit
wo die Würde eines jeden Menschen im Zentrum steht
weil Du jeden Menschen im Leben
und im Sterben beim Namen rufst
Du sinnstiftende Mitte
geheimnisvoll-nah
gegenwärtig
im Feiern und Staunen
lass uns das Leben in Dir
vertiefen und vollenden
(Pierre Stutz)
DANKSAGUNG
Mit jedem Atemzug will ich Dir danken für das Leben,
für Deine Schöpfung und für jede wohltuende Beziehung.
Mit jedem Atemzug will ich mir bewusst werden,
wie das Wesentliche im Leben ein Geschenk ist:
meine Willenskraft,
meine Hoffnung,
meine Liebe zu Mensch und Tier
und zu jedem Wesen,
meine Entfaltungsmöglichkeiten.
Mit jedem Atemzug will ich das Verbindende spüren mit allen Menschen guten Willens,
mit der Vielfalt aller lebensbejahenden Kulturen,
mit Dir, Gott, Schöpfer allen Lebens und Quelle aller Beziehungen.
(nach Pierre Stutz)
DANKGEBET
Wir danken Dir, Gott.
Denn wunderbar sind Deine Werke.
Die ganze Welt hast Du erschaffen:
Die Sonne gibt uns Licht und Wärme,
sie lässt das Korn und die Früchte reifen.
Blumen und Tiere, Wälder und Wiesen –
alles ist für uns da.
Danke Gott,
Amen