Christmette in St. Jakob: Wir feiern Gottes Gegenwart
Die Glocken von St. Jakob kündeten es weithin zur späteren Stunde des Heiligen Abends, und die Besucher der Christmette stimmten wenig später freudig ein: „…Christ ist geboren: Freue dich, o Christenheit…“. Vorbei war die Zeit des Wartens und aller Vorbereitung, das Fest der Geburt des Herrn war da. Weihnachtliche Feststimmung machte sich breit.
An den gut gefüllten Bankreihen vorbei waren Pfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Alexander Dyadychenko, Diakon Alfred Dobler und Gemeindereferentin Michaela Maier zusammen mit einer großen Schar von Ministranten in die Kirche eingezogen. Der Chamer Stadtpfarrer ließ schon in seinen Begrüßungsworten keinerlei Zweifel an der einzigartigen Bedeutung dieser Nacht, die von ihren Begleitumständen her trostlos und dunkel anmute: „Gottes Sohn komme wie ein Fremder, Heimatloser oder unerwünschter Bittsteller, unerkannt von allen Großen und Mächtigen dieser Welt, umgeben nur von einfachen Hirten. Und dann „ein Ereignis, das der Welt ein neues Vorzeichen gegeben hat: Gottes Sohn wird Mensch. Die dunkle Nacht hin zum Christtag, das Dunkel des Lebens jedes Menschen, wird erleuchtet durch das Licht, das durch die Geburt Christi aufstrahlt. Wir feiern Gottes Ankunft in dieser Welt, wir sagen zu dem Kind: „Kyrios“, unser Herr (…). – Wir feiern seine Gegenwart – sichtbar, greifbar – im Wort und Sakrament. Dazu ist diese Nacht da, das ist ihr Inhalt, so füllen wir sie.“
Der so vor Augen geführte, gottgegebene Wandel vom Dunkel zum Licht wurde im weiteren Verlauf der festlichen Messe auch äußerlich sichtbar: Zum Gloria erstrahlten die Christbäume und das Kind in der Krippe, ausgebreitet vor dem Volksaltar, im weihnachtlichen Lichterglanz. Das Weihnachtsevangelium nach Lukas und mit ihm die Frohbotschaft des Engels des Herrn trug Kaplan Dyadychenko vor. In seiner anschließenden Predigt gab er der Hoffnung Ausdruck, dass Weihnachten und das, was man gemeinhin mit diesem Fest der Liebe, des Friedens und der Freude verbinde, keine jährlich schnell vorüberziehende Erscheinung sein solle. Es solle vielmehr zur Richtschnur und zum bleibenden Wert im Leben eines jeden Menschen werden, in Wort und Tat wahre Menschlichkeit zu üben. Eine solche Verhaltensform sei der eigentliche Kern von „Liebe“.
In der Feier der Eucharistie fand die Christmette ihre Fortsetzung. Musikalische Akzente setzte hier wie auch schon zuvor der Kirchenchor, unter Leitung von Hermann Seitz und begleitet von einem Streicherensemble. In harmonischen Klängen brachten sie Mozarts Missa brevis in G-Dur zur Geltung. Nicht fehlen durfte zudem der Chamer Hirtengesang von F.X. Bühler, das „Pastores“, das zur weihnachtlichen Stimmung der versammelten Festgemeinde weiter beitrug. Ein gesanglicher Höhepunkt für alle Gläubigen stand da noch aus: „Stille Nacht, heilige Nacht…“.
Pfarrer Dieter Zinecker war es schließlich eine besondere Freude, allen Mitfeiernden und ihren Angehörigen Gottes Segen zuzusprechen und, zusammen mit Kaplan, Diakon und Gemeindereferentin, jedem Einzelnen persönlich frohe und gesegnete Weihnachten zu wünschen. Herzliche Worte des Dankes richtete er an die liturgischen Dienste, den Kirchenchor samt Instrumentalisten, an das Mesnerehepaar Sebald und Pfarrsekretärin Agnes Meyer.