Gottesdienst zur ökumenischen Bibelwoche
Die diesjährige ökumenische Bibelwoche begann am Sonntag Abend mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Jakob. Diesen Gottesdienst zelebrierten die Geistlichen der Katholischen Kirche, Pfarrer Dieter Zinecker und der Evangelischen Kirche, Dekan Walter Kotschenreuther. An der Orgel war Eva Berzel, auch mit Gesang, zu erleben.
Der Gottesdienst stand unter dem Motto: „Gottes leidenschaftliches Erbarmen“. Das fürchterliche Geschehen in Paris überschattete auch diesen Gottesdienst. Eine Gotteslästerung bezeichnete Kotschenreuther das bei den Anschlägen von den Terroristen gerufene: „Allahu Akbar“, welcher Gott fordere solches? „Nimm von den Völkern Hass und Streit, schenke Frieden und Gerechtigkeit“ wurde zu Beginn von der Gemeinde gesungen.
In der Predigt sagte Kotschenreuther, dass das Gleichnis des verlorenen Sohnes die Antwort auf die Fragen des israelitischen Volkes sei, auf das was sie erfuhren und erhofften. Die Vergebung für ihr frevelhaftes Leben, das sie in babylonische Gefangenschaft führte. Gott präsentierte die Quittung, 70 Jahre nach dem Gericht. Die Menschen wurden deportiert, mussten in einem neuen Land ihr Leben einrichten. Sinnbild für die Strafe war die Zerstörung des Tempels, in dem nun Tiere ihr Unwesen trieben. Gott sandte vier Reiter aus und als diese zurück kamen, konnten sie nur Positives über das Volk Israel berichten. Gott sagte, er sei brennend in seiner Liebe zu Jerusalem. Dass Gott sein Volk nicht noch einmal verwerfen werde, zeigte der Wiederaufbau des Tempels und die Rückkehr in die Heimat um dort in Frieden und Freiheit leben zu können. Gott werde den Menschen neu begegnen, in 14 Tagen, mit dem Ende Kirchenjahres, werde wieder „Tochter Zion“ gesungen. Gott begegne uns neu, nicht hoch zu Ross, sondern voll brennender Liebe und Erbarmen. Er sei ein guter Hirte, der sei Volk führe. Zum Ende der Predigt stellte der Dekan die Frage, warum heute die Flaggen auf Halbmast hängen würden. Zur Erinnerung an die Kriege? Zum Tod des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt? Oder aufgrund der Pariser Anschläge? Wir sollen uns erinnern! Jetzt sei die Zeit, mutig zu allem zu stehen, was mutig und barmherzig geschaffen wurde. Ebenso an die göttliche Verheißung, dass er eines Tages das himmlische Jerusalem aufrichten werde und dort soll nichts mehr Böses sein. Gemeinsam wurde das Ökumenische Friedensgebet gebetet und der Segen beendete den Gottesdienst.
Im Bild: Dekan Walter Kotschenreuther und Pfarrer Dieter Zinecker singen gemeinsam aus dem Gotteslob.