Vielleicht haben gestern Abend bereits einige Familien in unserer Pfarrei Besuch vom Heiligen Nikolaus bekommen. Nicht nur die Kinder freuen sich alljährlich auf den ehrwürdigen Gast. Heute nun am 6. Dezember ist der Gedenktag des Heiligen Nikolaus von Myra.

Über den heiligen Nikolaus gibt es viele verschiedene Legenden. Sie überliefern das Leben von zwei Persönlichkeiten: Nikolaus von Myra und Nikolaus von Sion. Der Bekanntere von beiden, Nikolaus von Myra, wurde wahrscheinlich um 270 nach Christus in Patara in Lykien (heute Teil der türkischen Südküste) geboren. Später wurde er zum Bischof von Myra geweiht. Myra heißt heute Demre und liegt in der Provinz Antalya in der Türkei. Gestorben ist er an einem 6. Dezember circa 345 bis 351 nach Christus. Die Gebeine des Hl. Nikolaus wurden im Jahr 1087 von italienischen Seeleuten geraubt und nach Bari in Süditalien transportiert. Das Grab von Nikolaus befindet sich bis heute in der Basilika San Nicola in Bari.

Viele Legenden ranken sich um seine Person. Eine Geschichte berichtet davon, dass Nikolaus – damals noch nicht Bischof – nachts drei Goldklumpen durch das Fenster eines armen Mannes warf. Damit rettete er seine drei Töchter, die der arme Mann aus materieller Not sonst hätte verkaufen müssen. Noch heute kommt der Nikolaus nachts in die Haushalte und wird auf vielen Bildern mit vergoldeten Äpfeln oder eben Goldklumpen dargestellt (Quelle: erzbistum-koeln.de).

Heute am zweiten Adventssonntag ist der Gedenktag einer mutigen, jungen Frau: der heiligen Barbara.

Nach der Legende lebte die Tochter des reichen griechischen Kaufmanns Dioskoros in Nikomedia, dem heutigen Izmit in der Türkei. Im Jahr 306 starb sie den Märtyrertod. Viele Erzählungen ranken sich um Barbara: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er auf seine bildschöne junge Tochter eifersüchtig war und eine Heirat verhindern wollte. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen. Auf der Flucht vor ihm soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Ihr Vater soll sie dem Gericht überantwortet und dann selbst enthauptet haben, um anschließend von einem Blitzschlag getroffen zu werden. Deshalb wird Barbara mit dem Blitz in Verbindung gebracht, bei Stürmen werden Gebete an sie gerichtet (Quelle: katholisch.de).

Der Barbaratag ist vor allem seit dem 17. Jahrhundert in Europa mit besonderen Bräuchen verbunden. Aus Westfalen, Schwaben, Bayern und Tirol stammt die Sitte, an dem Tag Weiden-, Kirschbaum- oder Forsythienzweige im Garten zu schneiden und in einem Krug mit Wasser in die Wohnung zu stellen. Für Kinder und auch bestimmt für die Erwachsenen sind die Blüten im tiefen Winter faszinierend. Die Blüten symbolisieren das neue Leben.

Wir wünschen euch allen einen schönen zweiten Adventssonntag!