Auferstehung: Neues Programm in einer neuen Welt

„In der Osternacht ist unser Herr Jesus Christus vom Tode auferstanden und zum Leben hinübergegangen. Darum hält die Kirche in der ganzen Welt diese Nacht heilig …“. Werden diese Worte vom Priester feierlich verkündet, ist es so weit: Die Osterkerze, Zeichen für den Auferstandenen, wird entzündet und das Hochfest der Auferstehung in der Osternacht gefeiert! So sind am späten Samstagabend viele Gläubige in die Stadtpfarrkirche von St. Jakob gekommen, um in stimmungsvoller Atmosphäre das bedeutende Geschehen miteinander zu begehen.

„Lumen Christi“ sang Stadtpfarrer Dieter Zinecker in dreifacher Folge, als er mit dem liturgischen Dienst in die unbeleuchtete Kirche einzog und die Osterkerze zum Altar trug, deren Flamme allen Mitfeiernden weitergereicht wurde. Gemeindereferentin Michaela Maier machte im Osterlob das Ostergeheimnis kund, wonach „Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg …“. Diesem Gesang voll Lob und Preis folgten die alttestamentarischen Lesungen, welche die früheren Taten Gottes schildern und gleichzeitig Verheißung für Gegenwart und Zukunft sind. Dann wird es hell und bewegt im Gotteshaus: Das Osterhalleluja ertönt unter festlichem Geläut aller Glocken, und das Lukas-Evangelium verkündet: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden (…)“.

In seiner Festpredigt machte es Pfarrer Zinecker spannend: Wer heutzutage etwas Spezielles wissen wolle, gebe einfach ein Stichwort in den Computer ein und mache sich auf einer bestimmten Homepage schlau über die dahinterstehende Person oder Einrichtung, deren Sinn und Zweck. Genauso könne man fragen, welche Homepage Jesus Christus wohl für sich erstellen würde? Man lande da schnell bei „Ostern“ und den Berichten der Hl. Schrift darüber: Frauen, unterwegs zu einem leeren Grab, Stimmen von ungewöhnlichen Männern, die verwunderte Frage „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“; und denke sich: Das ist ungewöhnlich, nicht werbewirksam und denkbar ungeeignet, positiven Widerhall und eine breite Anhängerschaft in der Welt zu finden, nur Fragezeichen und ein leeres Grab. „Und doch, es geht“, betonte der Stadtpfarrer: Aus Frauen, leerem Grab und Fragezeichen sei etwas entstanden, was alle Christen heute feiern, Mächtige ebenso wie Bedürftige, auf dem ganzen Erdkreis. „Die Homepage Jesu“ sei daher nicht nur Selbstvorstellung und verstörender Anfang, sondern etabliere zugleich eine einzigartige, nie dagewesene Botschaft: „Ostern können wir feiern, weil zur Homepage Jesu noch etwas gehört: Zukunft, Vollendung, ewiges Leben, Auferstehung. (…) Die Homepage des Menschen ist nicht in der irdisch begrenzten Welt – sie ist in der neuen Welt Gottes. Jesus hat der Welt ein neues Programm aufgeladen. Alles, was ist, was ich denke und glaube, worüber ich zweifle oder scheitere: Das wird konvertiert, verwandelt und vollendet. Er selber ist der Weg dorthin. Aus dem leeren Grab, aus den Fragezeichen und der Leerstelle wird neues, bleibendes, unzerstörbares Leben. Christi Homepage: Die geöffnete Tür zu unserer himmlischen Wohnung.“

Der Predigt folgte die Tauffeier: Kantorin Eva Berzl stimmte die Allerheiligenlitanei an, ehe das Taufwasser gesegnet wurde und die Gläubigen das Taufversprechen erneuerten. Die österlichen Festgesänge füllten zusätzlich den Raum und bezogen alle Gottesdienstbesucher ein: „Halleluja, lasst uns singen (…)“.

In der Eucharistie wurde schließlich zum Gastmahl des auferstandenen Herrn geladen, bevor der Ostersegen und die Segnung der Osterspeisen die nächtliche Feier beschlossen.

Am Ende richtete Pfarrer Zinecker ein herzliches Vergelts Gott an alle Beteiligten und ein „Frohes Ostern“ an alle Anwesenden, bekräftigt noch durch einen persönlichen Ostergruß samt kleiner Osterspeise an den Kirchenportalen.

Im Bild
Am Osterfeuer wurde die Osterkerze entzündet
Feier der Auferstehung im Lichtschein

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