Die Klangwelten einer Orgel
Es war offensichtlich eine gute Idee, das Patrozinium, das Fest des Kirchenpatrons, in Cham St. Jakob diesmal mit einem Orgelkonzert festlich zu beschließen.
Denn viele interessierte Musikfreunde aus nah und fern waren der freundlichen Einladung der Pfarrei gefolgt und füllten am späten Sonntagnachmittag sämtliche derzeit verfügbaren Plätze in der Pfarrkirche. Sie kamen in froher Erwartung und gespannt auf ein in Fachkreisen anerkanntes „Meisterwerk der französisch-sinfonischen Orgeltradition“: Die Orgelsinfonie Nr. 7 in a-moll von Charles-Marie Widor.
Die Kirchenmusikerin, Rosmarie Büchner, seit dem Jahr 2014 an der Stadtpfarrkirche St. Pankratius in Roding tätig, hatte sich dieses Werk für ihren Vortrag ausgesucht, zählen doch zu ihren Vorlieben die romantisch-orchestralen Kompositionen eines Cesar Franck, Louis Verne und eben jenes Widor. Und was sie dann an variantenreichem Spiel aus der Eisenbarth-Orgel eine knappe Stunde lang herausholte, das war schon sehr beachtlich. Es nahm die aufmerksamen Zuhörer mit auf die spannende Reise durch die Klangwelten einer Orgel, vom ersten bis zum letzten Ton.
Nachdem der Hausherr, Pfarrer Dieter Zinecker, herzliche Worte der Begrüßung an die Konzertbesucher gerichtet hatte, gab Helmut Prommersberger (Mitglied im Gesangverein Roding und ausgewiesener Experte speziell der Rodinger Musikgeschichte) noch eine informative Einführung in die Sinfonie aus sechs Sätzen mit durchgehendem Motiv:
Rhythmischer Schwung bestimme den ersten Satz, ruhig fließende Choralmusik den zweiten und pastoralen Charakter den dritten; der vierte Satz nehme das Choralthema wieder auf, Der langsame, aber ausdrucksstarke fünfte Satz erhöhe die Spannung Richtung Finale, dem wahrlich imposanten Höhepunkt der Komposition.
Rosmarie Büchner vermochte dieser Vorgabe mit ihrem souveränen Vortrag durchgängig Charakter und Ausdrucksstärke zu verleihen und schloss die Sinfonie mit dem voluminösen Schlusssatz in überzeugender Weise ab.
So stürmisch wie das Finale, war am Ende auch der Applaus für die sympathische Musikerin, der eine Zugabe förmlich erzwang. Der überwältigenden Resonanz nach: Ein gelungenes Konzerterlebnis für alle, die dabei waren!
Im Bild: Kirchenmusikerin Rosmarie Büchner ließ die Klangwelten der Eisenbarth-Orgel in St. Jakob aufleben