Akzente zu setzen für den Fairen Handel, vor allem auch auf der Ebene vor Ort  –  das ist seit jeher das Bestreben des rührigen Weltladen-Team in Cham. Die bereits seit dem Jahre 2001 fest etablierte „Faire Woche“ (in diesem Jahr von 11. bis 25. September) bietet dabei immer einen besonderen Anlass, das Problem der Undurchschaubarkeit von internationalen Lieferketten zu beleuchten und dem die Praxis des Fairen Handels gegenüberzustellen.

Eingebettet wurde dieses Anliegen auch heuer in einen beeindruckend gestalteten Ökumenischen Gottesdienst, zu dem sich viele Gläubige beider Konfessionen am vergangenen Mittwochabend in der Chamer Spitalkirche eingefunden hatten. Ev. Pfarrerin Charlotte Peschke und Kaplan Alexander Dyadychenko, Cham St. Jakob, verstanden es deutlich zu machen, dass der Anspruch auf „Transparenz“ bereits nach christlichen Maßstäben unverzichtbar ist. Schon im Markus-Evangelium wünscht sich der blinde Bartimäus nichts sehnlicher, als dass er sehend werde. Genau hinsehen zu können sei auch heute wichtig, um einen Blick zu haben für fair zu handelnde Waren, „weil wir alle Menschen und vor Gott gleich sind“ und jeder persönlich angesprochen sei, wie Pfarrerin Peschke in ihren Predigtworten ausführte. Verschiedene Wortbeiträge von Mitgliedern des Weltladen-Teams, wie etwa in den Fürbitten, unterstrichen die grundlegende Bedeutung des Themas.

Die Trommelklänge dreier Dominikaner-Schwestern vom Kloster Strahlfeld und Eva Berzl am Keyboard sorgten schließlich für die gelungene musikalische Begleitung. So konnte Emmi Wittmann als Leitungskraft des Weltladens am Ende vielen danken, die am Gottesdienst mitgewirkt und sich bemüht hatten, dem Gedanken des Fairen Handels neue Geltungskraft zu verleihen.

Das Augenmerk der Verantwortlichen richtet sich nunmehr  verstärkt auf das 20-jährige Jubiläum des Weltladens, das am Samstag, 24. Oktober, in größerem Rahmen begangen werden wird.

Bild: Der Ökumenische Gottesdienst wurde neben Pfarrerin Charlotte Peschke und Kaplan Alexander Dyadychenko durch viele Beteiligte bereichert

Miteinander Einkehr zu halten und einen längeren, intensiven Gedankenaustausch untereinander zu pflegen  –  darauf freuen sich alljährlich im September die Pfarrgemeinderäte von Cham St. Jakob. Auch heuer haben sie sich wieder für zwei solche Besinnungstage im Exerzitien- und Begegnungshaus Werdenfels in Nittendorf zusammengefunden. Gemeinsam mit dem hinzu gebetenen Referenten, Gemeindereferent Werner Ehlen aus Landshut, widmeten sich Pfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Alexander Dyadychenko und die Mehrzahl der Gremiumsmitglieder heuer dem Themenschwerpunkt „Grundsätzliches zu Glaube und Gebet“. Einige Kurzfilme, mitunter voller Situationskomik oder –tragik, aber bestechend in Symbolik und Aussagekraft, gaben den Pfarrgemeinderäten dabei zusätzlich viel Nachdenkliches und Nachdenkenswertes mit auf den Weg.

Für Abwechslung von den durchwegs ernsthaften Arbeitsthemen sorgte am späteren Freitag ein heiterer Begegnungsabend an gemütlicher Stätte, zu dem sich auch der Direktor des Hauses Werdenfels und gebürtige Chamer, Pfarrer Günter Lesinski persönlich, einfand. Am Samstagvormittag war dann nochmals themenbezogenes Arbeiten angesagt, bevor man sich anschließend in der örtlichen Hauskapelle zum Gottesdienst im kleinen Kreise versammelte. Der Chamer Stadtpfarrer zelebrierte, unterstützt von Kaplan Dyadychenko, eine feierliche Messe,  die der Referent mit einem sogenannten Bibliolog, dem näheren Gespräch über eine bestimmte Bibelstelle, bereicherte.

Das gemeinsame Mittagsmahl stand am Ende der harmonischen Zusammenkunft. Mit vielen neuen Anregungen für die weitere Pfarrgemeinderatstätigkeit verabschiedete man sich schließlich aus Werdenfels  –  und freute sich vorausblickend schon auf September 2016.

Im Bild: Die teilnehmenden Pfarrgemeinderäte, zusammen mit Stadtpfarrer Dieter Zinecker und Kaplan Alexander Dyadychenko, nach getaner Arbeit.

Wenn das Stichwort „Zeltlager“ fällt, gibt es meist kein langes Hin und Her, Überlegen oder Abwägen. Denn jeder Betroffene weiß sofort, was für ihn zu tun ist: Die Gruppenleiter treffen ihre umfangreichen  Vorbereitungsarbeiten, die Gruppenmitglieder geben schnellstmöglich ihre  Teilnahmeerklärung ab. Dabei sein wollen sie schließlich alle beim jährlichen Zeltlager zu Beginn der Ferienzeit  –  die kleinen wie auch die größeren Ministranten, Jungen wie Mädchen, von Cham St. Jakob und Vilzing St. Laurentius. Und eine schöne Belohnung ist das einwöchige Lagerleben  allemal für den zuverlässigen Dienst am Altar das ganze Jahr über.

Diesmal schlugen die insgesamt 67 Teilnehmer ihre kleine Stadt aus „fliegenden Bauten“  wieder  im Gebiet der Gemeinde Traitsching, nahe Atzenzell auf  –  und schon konnte das Abenteuer beginnen. Mit den Highlights: Nächtliche „Überfälle“  –  selbstinszenierte oder aus allen möglichen Himmelsrichtungen hereinbrechende -, kilometerweite Erkundungsmärsche soweit die Füße tragen, oder abendliche Lagerromantik bei subtropischen Temperaturen. Hatte es die Jahre zuvor oftmals geschüttet wie aus Kübeln und es der Mobilisierung aller nur irgendwie greifbaren Gummistiefel bedurft, so blieb diesmal eine ganze Woche lang alles staubtrocken. Man konnte sich also ganz ungestört dem Motto des Zeltlagers „Gott und die Welt“ widmen und sich hierzu  –  im Wege der Zuordnung der Teilnehmer zu „Botschaftern“ vieler verschiedener Länder  –   mit dem Leben in anderen Kulturkreisen beschäftigen. Kaplan Alexander Dyadychenko erwies sich als umsichtiger Leiter der großen Ministrantenschar und hatte selber großen Spaß an seiner Zeltlager-Premiere. Ein weiterer Höhepunkt  war dann auch der von ihm zelebrierte Sonntagsgottesdienst, der zusammen mit den für einen Abend eingeladenen Eltern und Geschwistern gefeiert wurde. Der Kaplan fand in seiner Predigt bei aller Freude über das schöne Miteinander auch nachdenkliche Worte: Während die Ministranten das Zelten als besonderen Ferienspaß erleben könnten, seien derzeit Menschen aus vielen Ländern der Erde auf der Flucht und oft schon heilfroh, vorübergehend Obdach unter einem schützenden Zelt zu finden. Diesen Menschen mit Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft zu begegnen, sei ein Gebot der Stunde.

Am Ende einer ereignisreichen Ferienwoche fiel es der mittlerweile eingeschworenen Gemeinschaft dann schon ein wenig schwer, die eingeschlagenen Zeltpflöcke wieder einzusammeln und mit Sack und Pack den Heimweg anzutreten. Gut, dass es wohl auch im nächsten Jahr ein Zeltlager geben wird.

Schon in seinen Begrüßungsworten des Patrozinium-Gottesdienstes in der Stadtpfarrkirche und später auch in seiner Predigt gab Pfarrer Dieter Zinecker praktisch die Devise des Tages aus: Nicht als Einzelkämpfer sind wir im Glauben unterwegs, sondern in der Gemeinschaft. Als pilgerndes Gottesvolk gehen wir miteinander unseren Weg des Lebens, ob in der Kirche der Welt, auf dem spanischen oder fränkischen Jakobsweg,  oder ganz einfach vor Ort,  auf der Ebene unserer Pfarrgemeinde. Der Pilger- und  Kirchenpatron St. Jakobus, wie er hoch oben an der vorderen Südwand der Jakobskirche als Statue mit ausschreitendem Schritt, Pilgerstab und –flasche dargestellt sei, könne zu aller Zeit als Vorbild und Wegweiser dienen  –  wenn man sich auf ihn einlasse und bereit sei, in seinen Spuren zu wandeln.“Dich St. Jakobus wollen wir stets loben (…)“  hieß es da passenderweise auch im Eingangslied.

Unter dem Festgeläut der Kirchenglocken und in einem feierlichen Zug waren der Chamer Stadtpfarrer, Kaplan Alexander Dyadychenko, Gemeindereferentin Michaela Maier und eine stattliche Schar von Ministranten durch das Kirchenschiff eingezogen, um mit den zahlreich versammelten Gläubigen Festgottesdienst, ganz besonders zu Ehren des Kirchenpatrons zu feiern. Der Chor unter Leitung von Hermann Seitz leistete dazu mit ausgewählten Stücken unterschiedlicher Meister einen harmonischen Beitrag. Eingebunden in die Wortfeier waren auch  Pfarrangehörige aller Altersschichten, die die Fürbitten vortrugen, ehe Eucharistie gefeiert wurde. Zum Schluss stimmten alle Anwesenden kräftig ein in das Tedeum.

Die nochmals ausgesprochene Einladung des Pfarrers zum nachfolgenden Pfarrfest fiel augenscheinlich auf fruchtbaren Boden. Denn gleich im Anschluss an die Messe zogen Pfarrangehörige, Freunde und  viele der Pfarrei  sonst verbundene Personen  scharenweise auf die Pfarrfest-Wiese beim Hotel am Regenbogen (Kolpinghaus). Dort warteten schon viele freundliche Helfer an der Essens- und Getränkeausgabe auf die hungrigen und durstigen Besucher. Diese konnten es sich unter Zeltdächern, die doch ein wenig Schutz vor den schweißtreibenden Temperaturen boten, gut gehen lassen. Das gesellige Beisammensein wurde von dezenter Unterhaltungsmusik, geboten von Engelbert Eckert am Akkordeon, begleitet, während sich die Kinder in einer großen Hüpfburg austoben konnten.

Nachmittags kamen alle Kaffee- und Kuchenfreunde auf ihre Kosten, denn die vielen Kuchenspenderinnen hatten eine prachtvolles Kuchen- und Tortenbuffet entstehen lassen, das allen Ansprüchen gerecht wurde. Zu vorgerückter Stunde konnte man auch Gäste der Nachbarpfarrei St. Josef willkommen heißen, ehe das kurzweilige Fest wie geplant gegen 17 Uhr ausklang.

Am Ende stand die Freude von Pfarrer Dieter Zinecker über einen gelungenen Festtag und die Kraft des Wettersegens, sowie der Dank an ein überaus starkes Helferteam, das schnell für einen geordneten „Rückbau“ des Festgeländes sorgte. Die Erinnerung an ein schönes Pfarrfest 2015 wird bleiben.

Die Besucher feierten mit Chams Ministranten und der Kolpingjugend. Bei gutem Essen ließ es sich trotz der Kühle aushalten.

Es hatte im Vorfeld den Anschein, als sollte es heuer vom Regen hinunter geschwemmt werden. Aber siehe da – das Chamer Johannifeuer auf dem Parkplatz hinter der Florian-Geyer Brücke konnte sich bei zwar kühler, aber trockener Witterung mit ganzer Pracht entfalten.

Sehr zur Freude des Kaplans von St. Jakob, Alexander Dyadychenko, und seinem Team aus Ministranten und Kolping-Jugendlichen, die alles bestens vorbereitet hatten und mit sehr vielen Besuchern belohnt wurden.

Zum festlichen Auftakt hatte sich nach der Vorabendmesse vor dem Kirchenportal der Stadtpfarrkirche ein Marschgefolge gebildet, Kaplan, Ministranten, Schirmherr Alfred Dobler dritter Bürgermeister Sepp Blaha als Vertreter der Stadt Cham zogen mit musikalischer Begleitung von Max Gitterer sen. auf das Festgelände.

Dort ließ es sich – teilweise unter schützenden Zeltdächern und von Live-Musik umrahmt – bei gutem Essen und Trinken gut aushalten. Es wurde ein unterhaltsamer Abend verbracht. Bei einer Tombola gab es viele schöne Preise zu gewinnen. Höhepunkt des Geschehens war dann bei Einbruch der Dunkelheit das mit einer gekonnten Feuershow verbundene Entzünden eines riesigen Holzstoßes zum Johannifeuer, das vom Kaplan gesegnet, die nötige Wärme für den Rest des gelungenen Abends sicherstellte. Die Chamer Ministranten und Kolpingjugendlichen haben sich damit einmal mehr als freundliche und souveräne Gastgeber erwiesen.

Pilsen  –   europäische Kulturhauptstadt 2015: Wie das im Einzelnen aussieht, wollte am vergangenen Samstag ein ganzer Bus voll Interessierter aus der Pfarrei Cham St. Jakob erkunden. Am frühen Morgen hatten sie sich zusammen mit Pfarrer Dieter Zinecker auf den Weg gemacht und nutzten zunächst die Gelegenheit, sich bei einer Stadtführung mit dem Ort, seiner Geschichte und seinen sehr sehenswerten Bauten, wie St. Bartholomäus-Kathedrale, Pestsäule, Große Synagoge oder Westböhmisches Museum näher zu befassen. Da gerade ein Historisches Wochenende gefeiert wurde, herrschte mancherorts ein munteres Treiben von Musizierenden, Geschichtenerzählern und prachtvoll Kostümierten, das der Stadt vielfältige Impulse verlieh. Woraus die tschechische Metropole aber ihren Weltruhm schöpft, bekamen die Chamer am Nachmittag eindrucksvoll vor Augen geführt: Das weitläufige Gelände der Pilsner Brauerei mit riesigen Gebäuden, Sudhäusern, historischen Kellern und einer hochtechnisierten Abfüllanlage bot besten Anschauungsunterricht über die Kunst des Bierbrauens gestern und heute. Eine Kostprobe des edlen Gerstensaftes durfte da nicht fehlen und überzeugte auch jene, die gemeinhin das Bier bayerischen Ursprungs schätzen. So konnte man mit vielen guten Eindrücken vom tschechischen Nachbarland und seinen Bewohnern gegen Abend wieder die Heimreise antreten.

Die positive Reaktion aller Beteiligten sprach für sich: Als echtes Highlight hat sich die fünftägige Pfarrwallfahrt von Cham St. Jakob in der Woche nach Pfingsten erwiesen. Das Reiseziel „Südtirol“ bot den 42 Teilnehmern, die sich zusammen mit Pfarrer Dieter Zinecker per Bus auf den Weg gemacht hatten, aber auch tatsächlich die ganze Palette seiner vielfältigen Reize und Schönheiten: Herrliche Landstriche, schöne Städte, kulturhistorisch bedeutsame Stätten wie auch südländisches Ambiente und kulinarische Genüsse. Und all das bei strahlendem Sonnenschein, an dem man sich zusätzlich „erwärmen“ konnte  –  beste Bedingungen also rundum. Zudem kam der Wallfahrts-Charakter der Reise mit Gottesdienst, Andachten, Gesang und Gebeten intensiv zum Tragen und stärkte von Beginn an das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe.

Nach ca. 7-stündiger Anfahrt über Innsbruck und Brenner war die Innenstadt von Brixen mit ehemaligem Bischofspalast und der Domkirche der erste attraktive Anlaufpunkt, bevor in Leifers, ca. 10 km südlich von Bozen gelegen, Quartier für den weiteren Aufenthalt bezogen wurde. Der folgende Mittwoch führte die Reisegruppe nach Meran, der ehemaligen Tiroler Landeshauptstadt und schon seit dem 19. Jahrhundert weithin gerühmte Kurstadt mit mediterran geprägtem Klima. Die örtliche Reiseleiterin erwies sich hier und auch im weiteren Verlauf als ausgesprochene Kennerin ihrer Heimat und gab den Chamer Wallfahrern nebenbei auch pointierte wie humorvolle Einblicke in die Wesensart  ihrer Südtiroler Landsleute. Schloss Trauttmansdorff mit seinen weitläufigen Botanischen Gärten und einer Farbenpracht ohnegleichen ließ dann den ganzen Nachmittag über das Herz nicht nur aller Naturliebhaber höher schlagen. Nicht fehlen durfte anschließend ein Besuch der Pfarrkirche von Niederlana, mit dem berühmten Schnatterpeck-Altar, der auf 14 m Höhe und 7 m Breite Geschichten aus dem Leben Jesu darstellt. Dem „Reiz Südtirol“ endgültig erliegen konnte die St. Jakober Pilgerschar tags darauf: Die bizarre Bergwelt der Dolomiten mit ihren steilen Riffen aus Kalkstein trübte kein Wölkchen und so ließ die Höhen-Rundfahrt bis über 2000 m hinauf keine Wünsche offen. Aber auch die Tallagen wie Fassa- oder Grödnertal und Orte wie Cortina d ` Ampezzo und St. Ulrich waren absolut sehenswert. Trient, Hauptstadt der italienischen Provinz gleichen Namens, hieß das Schlaglicht am Vormittag des vierten Reisetages. Ihre wechselvolle Geschichte im Laufe der Jahrhunderte hat der malerischen Schönheit der Stadt keinen allzu großen Abbruch getan. Ihre Wahrzeichen, der Domplatz mit der Kathedrale San Vigilio und die Kirche Santa Maria Maggiore (Orte des Konzils im 16. Jahrhundert), haben sich gut erhalten. Die Chamer genossen das besondere Flair auch dieser Stätte, ehe es nachmittags zum Kalterer See und anschließend zu einer Weinprobe nach Eppan ging. Die nachfolgende Einkehr in Kaltern ließ das Stimmungsbarometer noch zusätzlich anschwellen. Einen gelungenen Schlusspunkt setzte am letzten Ausflugstag die Landeshauptstadt Bozen. In der prächtigen Stiftskirche des Benediktinerklosters Muri-Gries, gelegen im Stadtteil Gries-Quirein, lud Pfarrer Dieter Zinecker zum morgendlichen Gottesdienst, ehe die sehr belebte Bozener Innenstadt mit ihren zahlreichen imposanten Bauten näher in Augenschein genommen wurde.

Dann auf der Heimfahrt  –  gute Erinnerungen im Gepäck und ein letzter Blick zurück: Ein großes Dankeschön an den Chamer Stadtpfarrer für seine Reiseleitung und an Busfahrer Thomas Nachreiner für seine Fahrdienste. Und Einigkeit unter allen Mitreisenden: Es war eine schöne und abwechslungsreiche Pfarrwallfahrt  –   in einer Region, die ihresgleichen sucht!

 

Die Sonne strahlte mit den Kindern um die Wette am vergangenen Sonntag, dem Tag der Erstkommunion in Cham St. Jakob  –  und erwies sich als gutes Vorzeichen. Auf den Weg zu Jesus vorbereitet hatten sich die 31 Erstkommunionkinder ja schon geraume Zeit, insbesondere in Religionsunterricht und Tischgruppengemeinschaften. Jetzt durften sie ihm ganz nahe sein und erstmals an seinen Tisch treten. „Unser Leben sei ein Fest“  verkündete das Eingangslied, und ein solch frohes Fest der Gemeinschaft konnten die Kinder mit ihren Angehörigen und der Pfarrei feiern.

In die Stadtpfarrkirche eingezogen waren sie unter dem Festgeläut der Kirchenglocken zusammen mit Pfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Alexander Dyadychenko, Diakon Alfred Dobler, Gemeindereferentin Michaela Maier und einer großen Ministrantenschar. An der Osterkerze durften sie ihre individuell gestalteten Kommunionkerzen entzünden und die vielen mitfeiernden Gläubigen begrüßen. In seinen Eingangsworten betonte der Chamer Stadtpfarrer seinerseits die Freude aller, die heute die Aufnahme in die eucharistische Gemeinschaft feierten oder als Volk Gottes miterlebten.

Der diesjährige Leitspruch „Mit Jesus auf dem Weg“ zog sich dann wie ein roter Faden durch den Gottesdienst. Unter Beteiligung mehrerer Kinder in Sprechrollen trug Pfarrer Zinecker das Lukas-Evangelium vom Emmausgang des Ostermontags vor. Dessen Inhalt beleuchtete er auch in seiner Predigt, an deren Anfang ihm die Kinder symbolisch Gegenstände, wie Wanderkarte oder Spazierstock überreichten, die bei einer Wanderung wertvolle Dienste leisten. Einerseits, so der Prediger, wolle man heute am liebsten die Zeit anhalten, um  diesen einzigartigen Tag möglichst lange zu genießen. Von etwas anderem spreche das Evangelium: Wo man sich mit Jesus auf den Weg mache und immer weitergehen müsse auf dem Weg des Lebens; Wo es heiße „Herr, bleibe bei uns, der Tag hat sich schon geneigt.“ Das sei „wie ein Gebet, wie eine Grundhaltung, die wir von den Emmausjüngern lernen  können. Ihr, die Kommunionkinder, seid die Emmausjünger heute. Jesus selber gibt sich euch heute als heilige Speise, als Brot des Lebens.“ Und für „das Morgen“ gelte: „Wir alle  –  groß und klein  –  sind mit Jesus auf dem Weg: So wie wir morgen, übermorgen und Jahre später als heranwachsende Jugendliche, als Erwachsene leben, wie wir hoffen und vertrauen: Da wird deutlich, dass wir mit Jesus auf dem Weg durchs Leben sind, dass er unsere heilige Speise in der Feier der Eucharistie ist.“

Nach der Predigt erneuerten die Kommunionkinder zusammen mit der Festgemeinde das Taufversprechen. Mit der Gabenbereitung, zu der sie sich mit ihren Tischgruppenleitern im Altarraum  versammelten, war schließlich der Höhepunkt allen Geschehens gekommen: Zum ersten Mal durften die Kinder den Leib des Herrn empfangen. Besondere Andacht machte sich breit und manche Anspannung wich wenig später einem befreiten Lächeln. Der Chor aus Kinder und Jugendlichen unter der Leitung von Eva Berzl gab dem großen Ereignis hier und auch im Übrigen den wohlklingenden Rahmen. In Form eines Liedes wurde zudem geäußert, was förmlich in der Luft lag: „Sing mit mir ein Halleluja, sing mit mir ein Dankeschön.“  Dank sagte an dieser Stelle auch Pfarrer Dieter Zinecker für alle Mitwirkung und Mühen der Vorbereitung, ein Extra-Lob für Gemeindereferentin Michaela Maier eingeschlossen. Mit dem Tedeum und dem feierlichen Auszug fand der stimmungsvolle Festgottesdienst seinen Abschluss.

Die abendliche Dankandacht, zu der sich die Erstkommunionkinder nochmals im Festgewand einfanden, stand am Ende eines denkwürdigen Tages  –   der zugleich den neuen Tag einläutete: „Mit Jesus auf dem Weg“.

Im Bild:  Die Erstkommunionkinder von St. Jakob mit Pfarrer Dieter Zinecker und Kaplan Alexander Dyadychenko

„Der Heiland erstand, der Heiland erstand (…).“  In der Osternachtsfeier sangen es die Gläubigen, die die Stadtpfarrkirche von St. Jakob bis an den Rand füllten, voller Inbrunst und ließen erkennen: Die Freude über den auferstandenen Heiland hatte Einzug gehalten, aus Ostern wurde ein neues Bekenntnis zum Glauben, zur Hoffnung und Zuversicht. Und: Mit Ostern beginnt eine neue Zeitrechnung, wie Pfarrer Dieter Zinecker es in seiner Festpredigt auf den Punkt brachte.

Eröffnet wurde die Feier der Auferstehung mit der Lichtfeier: Das Entzünden des Osterfeuers, die Osterkerze, die unter „Lumen Christi“-Rufen in die dunkle Kirche getragen wird, und das Anzünden der Lichter aller Mitfeiernden sind sprechende Bilder für den Auferstandenen, der das Dunkel des Todes vertreibt. Der Einzug von Pfarrer Zinecker, Diakon Alfred Dobler und einer stattlichen Schar von Ministranten vollzog sich dementsprechend im schwachen, aber stetig wachsenden Schein der Kerzen. Im „Frohlocket Ihr Chöre der Engel“ ließ der Chamer Stadtpfarrer das Osterlob warm erklingen, ehe der Wortgottesdienst mit den inhaltsschweren alttestamentarischen Lesungen seinen Anfang nahm; Die jeweiligen Antwortpsalmen sangen Eva Berzl und Organist Hermann Seitz abwechselnd vor. Und nach dem Osterhalleluja, machtvoll begleitet von der Orgel und dem Geläut  aller Glocken, konnte Diakon Alfred Dobler das Markus-Evangelium vom auferstandenen Christus verkünden.

Die allumfassende Kraft der Frohbotschaft war auch der Ausgangspunkt der Festpredigt. Mit der Osternacht breche eine neue Zeit an, so Pfarrer Zinecker. Diese Zeitumstellung sei  –  mit dem Sieg über den Tod und als Tor zum ewigen Leben  –  von gänzlich anderer, grundlegender Bedeutung als etwa die von Menschenhand vollzogene, vor Wochenfrist erfolgte Umstellung von der Winter- zur Sommerzeit. Ausdrucksvolle und glaubensstarke Worte zur Auferstehung  und zu Ostern kämen uns heute leicht über die Lippen; Worte, denen die allerersten Osterzeugen, die zitternd und voller Furcht vom Grab flohen, sehr vorsichtig und zurückhaltend entgegengetreten seien. Zweifelnde Fragen nach dem Sinn der Auferstehung für den einzelnen Menschen und dessen Schicksal stellten sich heutzutage nicht minder. Etwa für Angehörige der Opfer des Flugzeugunglücks, für Schwerkranke, die dem Tod entgegengehen, für Menschen in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten. Pfarrer Zinecker fand Antwort auf diese brennende Fragen in den Worten des Evangelisten: „Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen.“ So wie dort die Jünger Jesu in ihrem Alltag gelebt haben, mit all ihrem österlichen Ahnen und Hoffen, so soll auch bei uns die „österliche Zeitumstellung“ dort wirken, wo vieles bedrückend oder schier trostlos sei: Im täglichen Leben: „Die Osterkerze ist ein Zeichen: Jedes menschliche Leben hat einen Wert, der nicht in Frage gestellt werden kann“, auch nicht bei schweren Schicksalsschlägen. „Liebe Mitchristen, wie ich an Ostern glaube, zeigt sich in meinem Galiläa, in meinem Alltag, an den anderen 364 Tagen im Jahr: Diese österliche Zeitumstellung ist einschneidend: Wer an die Auferstehung glaubt, verliert die Angst, verliert auch eine Lebenshaltung, die sich an Oberflächlichem, am äußeren Schein orientiert; er weiß, was im Leben wichtig ist. Der Glaubende kann nicht mehr so weiterleben wie bisher. Er setzt überzeugt neue Maßstäbe.“

Der Predigt folgte die Tauferneuerung, mit der Segnung des Taufwassers mittels der Osterkerze und der Erneuerung des Taufversprechens. Danach wurde in besonders feierlicher Weise die Eucharistie begangen. Durch die eingängigen österlichen Volksgesänge und Gebete waren auch hier die Gläubigen in das Geschehen eingebunden. Die Segnung der Osterspeisen und der Ostersegen beschlossen eine Osternacht  –  reich an bewegenden Worten und Liedern und an stimmungsvollen Bildern.

An deren Ende stand der herzliche Dank von Pfarrer Dieter Zinecker an alle Mitwirkenden und ein „Frohes Ostern“, im Namen auch von Kaplan Alexander Dyadychenko und Diakon Alfred Dobler, an alle Gottesdienstbesucher, untermauert von einem persönlichen Ostergruß samt Osterbrötchen an den Kirchenportalen.

 

 

Den Leidensweg Jesu nachempfinden  –  das wollten auch heuer viele Angehörige der Pfarrei Cham St. Jakob. Sie fanden sich am frühen Vormittag des Karfreitags zum Kreuzweg am Kalvarienberg ein und beteten in einem langen Zug die 14 Stationen hinauf bis zur Kreuzigungsgruppe. Angeführt wurden sie von Zelebrant Kaplan Alexander Dyadychenko, der von Diakon Alfred Dobler beim Vorbeten unterstützt und von mehreren Ministranten begleitet wurde. Abschließend  dankte der Kaplan für das intensive Mitfeiern in Gebet und Gesang und entließ die Gläubigen mit seinem Segen.