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Blumen, Kränze und Gestecke in allen Farben des Herbstes, blankgeputzte Grabsteine und ein Meer von entzündeten Grablichtern und Laternen: Die äußere Gestaltung auf hunderten von Grabstätten am Chamer Friedhof besonders zu Allerheiligen bringt die innere Zuwendung und liebevolle Erinnerung an die verstorbenen Familienangehörigen und Freunde deutlich zum Ausdruck – und kündet davon, dass niemand vergessen ist, der im Herzen seiner Lieben für immer einen Platz hat.

Der Verstorbenen zu gedenken und für sie zu beten: Das war Stadtpfarrer Dieter Zinecker auch heuer ein großes Anliegen, auch wenn er es – den Gegebenheiten Rechnung tragend – nicht zusammen mit den Gläubigen im Rahmen eines Wortgottesdienstes und gemeinsamen Gräbergangs tun konnte. So suchte er den Friedhof am Allerheiligen-Tag zu selbstgewählter Zeit persönlich auf, versah auf dem Weg durch die Grabreihen die Gräber mit Segensgebeten und besprengte sie mit Weihwasser.

In der Pfarrei St. Jakob waren die Gläubigen bereits im Vorfeld des Sonntags gebeten worden, im persönlichen Gebet für die Verstorbenen zu bitten und Weihwasser auszusprengen: Als besonderer Ausdruck für den Auftrag eines jeden, selber ein Segen zu sein.

Im Bild:
Stadtpfarrer Dieter Zinecker segnete alle Gräber – auch als Zeichen der Verbundenheit zu den Verstorbenen und ihren Angehörigen und Freunden

Viele interessante Einblicke sowohl in die Entstehungsgeschichte als auch in die aktuelle Situation und das Erscheinungsbild des Chamer Friedhofs hat es für die Mitglieder des Frauenbundes St. Jakob und Stadtpfarrer Dieter Zinecker am vergangenen Mittwochnachmittag gegeben.

Stadtarchivar Timo Bullemer hatte sich zu einem Rundgang vor Ort bereiterklärt und führte die Gruppe zu mancherlei markanten Stationen auf dem weitläufigen Gelände, dessen Anfänge bis ins Jahr 1868 zurückreichen. Besonders in Augenschein nahm man einige der zahlreichen Grabgruften, die schon vor längerer Zeit angelegte Urnenwand und das Grab für die Sternenkinder. Zudem fanden sich an vielen Grabstätten bekannte Namen von einheimischen Persönlichkeiten, die sich im Straßenverzeichnis der Stadt Cham wiederfinden, wie etwa Witzelsperger, Johann Brunner oder Hans Eder.

Am Ende des informativen Rundgangs bedankte sich Martina Altmann vom Frauenbund-Vorstandsteam im Namen aller beim Stadtarchivar für die gelungene Präsentation, die auf allgemeines Gefallen gestoßen war.

Im Bild: Timo Bullemer mit den Teilnehmern des Rundgangs am Chamer Friedhof

Es ist ein ehrenwerter Brauch, am Heiligen Abend die Gräber von verstorbenen Angehörigen und Freunden zu besuchen, ein Licht für sie zu entzünden und ihrer im Gebet zu gedenken. Wenn dann kurz nach Einbruch der Dunkelheit die Kolpingsmusik die traditionellen Weihnachtslieder und Choräle erklingen lässt, versammeln sich besonders viele Menschen auf dem Chamer Friedhof – und lassen sich mitnehmen in der Erwartung und Freude auf die Geburt Christi. So waren auch heuer sehr viele unterwegs und durften sich auch an dem warmen Lichtermeer Hunderter Kerzen erfreuen.

Am Ende der halbstündigen Darbietung bedankte sich Stadtpfarrer Dieter Zinecker für die Bereitschaft und das Engagement der Musiker, das den Friedhofsbesuchern Jahr für Jahr eine große Weihnachtsfreude bereitet, und wünschte allen Anwesenden frohe und gesegnete Weihnachten.