Jesus Christus, das Brot für die Wege unseres Lebens
Am vergangenen Donnerstag feierten die Gläubigen der Expositur Vilzing, in der mit einem Blumenteppich wunderschön geschmückten St. Laurentius Kirche, das Fronleichnamsfest. „Das kostbarste Gut unseres Glaubens, das Allerheiligste auf die Straße zu tragen, ist gut und wichtig“, so begann Pater Jim seine Ansprache.
„Wenigstens einmal im Jahr machen wir es öffentlich sichtbar. In diesem Jahr feiern wir Fronleichnam ohne Prozession. Viele von uns bedauern das. Aber auch wenn wir uns heute nicht auf den Weg machen, mit unserem Herrn durch unser Dorf, geht er mit uns. Gerade in dieser Zeit, wo wir einander aus dem Weg gehen, um einander zu schützen. Ich bin da für euch! ist sein Versprechen. Deshalb dürfen wir mit allem zu ihm kommen, was uns auf dem Herzen liegt.“
In seiner Predigt des festlichen Gotesdienstes stellte Pater Jim die Frage: „Es werden an vielen Orten keine Prozessionen durch die Straßen ziehen. Fällt Fronleichnam deshalb aus? Ja- in der uns vertrauten traditionellen Form. Und nein- natürlich findet es statt, anders, ich möchte fast sagen, fokussierter, wesentlicher. Worum geht es denn heute? Um diese kleine Scheibe Brot in der Monstranz und tatsächlich um Präsenz“, so Pater Jim. Daher müssen wir nicht enttäuscht darüber sein, dass wir heuer ohne Prozessionen Fronleichnam feiern. Freuen wir uns lieber darüber, dass Gottes Präsenz immerwährend bleibt – auch und gerade in diesen besonderen Zeiten. Gott ist präsent im Brot. Wir dürfen es mit allen Sinnen erfahren – ihn schauen und schmecken. Wir dürfen ihn aufnehmen in uns im Sakrament des Altares und, nicht zu vergessen, im Sakrament des Wortes. Kostbare Gabe, mit der aber auch eine Aufgabe einhergeht. Wenn wir dieses Brot, den Leib Christi, essen, sollen wir selbst zum Brot werden, das die Not des Lebens wendet, da wo wir sie sehen.
Wenn der Segen mit der Monstranz heuer nicht an verschiedenen Orten in unseren Gemeinden gespendet wird, können wir erst recht zum Segen werden: mit unseren Augen, die sehen, wo Not am Mann oder der Frau ist. Mit unseren Ohren, die hören, wo Menschen, Zuspruch, Ermutigung und Trost brauchen. Mit unseren Händen, die anpacken, wo andere Hände schlaff geworden sind. Mit unseren Beinen, die nicht müde werden, zu denen hinzugehen die sich einsam und verlassen fühlen. Mit unserem Herzen, das für die Menschen schlägt. Dann fällt Fronleichnam nicht aus, denn dann ist jeder einzelne von uns die Fronleichnamsprozession, die den Herrn, seinen Leib und sein Wort zu den Menschen trägt, beendete der Geistliche seine Predigt.
Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Pater Jim bei allen Beteiligten allen voran Familie Zistler für die Gestaltung des Blumenteppichs.