Kinderkirche in St. Jakob – ein Schrittmacher zur Erfahrung von lebendiger Kirche
Wie bringt man heutzutage Kindern und Jugendlichen (über Kindergarten und Schule hinaus) die Kirche und Grundfragen des Glaubens nahe? – Eine Fragestellung, die ihren Niederschlag findet auch in so wichtigen Diskussionsforen wie vor kurzem beim Diözesankomitee Regensburg, anlässlich der Abschlussveranstaltung „Kirche im 21. Jahrhundert – Bausteine einer lebendigen Kirche sein“.
Als kleiner, aber nicht unbedeutender Schrittmacher zur Vermittlung einer möglichst frühzeitigen Erfahrung von Kirche und Glaubensleben versteht sich hier schon seit längerer Zeit die „Kinderkirche“ in der Pfarrei Cham St. Jakob. Ein engagiertes Team von Eltern hat sich dort zusammengefunden, die einen in der Regel monatlich stattfindenden Kinderkirche-Gottesdienst miteinander planen, der dann Sonntags mit Kreuz und Kerzenlicht, im Rahmen eines Stuhlkreises, im Pfarrheim gefeiert wird; Inbegriffen ist dabei die geistliche Begleitung durch Pfarrer Dieter Zinecker oder Kaplan Alexander Dyadychenko, so dass das ehrenamtliche Engagement hier auf ganz selbstverständliche Art „Hand in Hand geht“ mit hauptamtlicher Seelsorge.
Die Motivation für die Macher der Kinderkirche ist auf dem eigens gestalteten Flyer zu lesen: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Kleinsten unserer Pfarrei Kirche und Jesus nahe zu bringen, ohne langes Still-sitzen-müssen, dafür aber mit Bewegung und Erfahrungen für alle Sinne.“
Aktuell wurde am vorvergangenen Sonntag „Der blinde Bartimäus“ in Szene gesetzt und thematisiert. Die etwas „älteren“ Kinder, die schon alles verstehen können, hängen förmlich an den Lippen des Erzählers und sind mit Eifer dabei, wenn es um das Erfühlen von Gegenständen aus einem dunklen Sack geht. Die kleineren Mädchen und Buben nehmen das Ganze zumeist mit staunenden Blicken auf. Behutsam heranführen: Das steht bei ihnen als Etappenziel im Vordergrund.
Die Erzählung über den Bettler Bartimäus nimmt einen guten Ausgang: Der Glaube und das Vertrauen an Jesus bringen Bartimäus schlagartig das Augenlicht zurück. Die Erfahrung, plötzlich wieder sehen zu können, können die Kinder umgehend selbst machen, sie dürfen die zuvor nur erfühlten Gegenstände aus dem Sack holen und an-sehen. Eigene Erfahrung: Das prägt sich leichter und intensiver ein als bloßes Hören. Weiter geht es mit den Fürbitten, natürlich gefasst in kindgerechte Worte. Gleich anschließend wird – mit brennender „Kinderkirchen-Kerze“ in den Händen gemeinsam aufgebrochen in die benachbarte Stadtpfarrkirche, um dort vom Altarraum aus die sonntägliche Vormittagsmesse ab dem „Vater unser“ mitzufeiern. Mit der ganzen Gottesdienstgemeinde mitfeiern: Ein schöner Höhepunkt der gemeinsamen Stunde!
Die abschließende Anmerkung des Kinderkirche-Teams auf dem Flyer lautet: „Wir würden uns freuen, Sie und Ihr Kind in der Kinderkirche begrüßen zu können.“
Nächste Termine der Kinderkirche: 12. März, 9. April, 7. Mai, 23. Juli 2017, jeweils 10 Uhr.
Im Bild: Feier der Kinderkirche im Pfarrsaal von St. Jakob