Schlagwortarchiv für: Ehe

„Mögen Engel euch begleiten“ – so erklang es von der Empore der St. Jakobskirche am vergangenen Sonntag von Solistin Diana Gruber-Sperl begleitet von Josef Meindl am Keyboard. Im Kirchenraum hatten sich 21 Jubelpaare versammelt, die auf 20 bis 60 gemeinsame Ehejahre dankbar zurückblicken konnten.

In seinen persönlichen, frei vorgetragenen Worten deutete Stadtpfarrer Pater Jens Bartsch eine Erzählung aus dem Buch der Könige, in der Gott auf das Bitten des Propheten Elija den Ölkrug und den Mehltopf einer armen Frau nicht versiegen ließ. Er wünschte den Ehepaaren, dass dies in ihren Beziehungen auch weiterhin so sein möge, dass genügend Öl als Schmiermittel für ihre Liebe vorhanden ist. Der Geistliche betonte, dass in einer guten Beziehung Gott als Begleiter den Lebensweg mitgeht. Er lud sie am Ende seiner Worte ein, in einer Einzelsegnung Gottes Nähe erneut zu spüren. Dieser Segen erklang wider im wunderbar gestalteten Lied „Goodness of God“, das Diana Gruber-Sperl und Josef Meindl im Duett vortrugen. Eine Zeile daraus lautet (übersetzt): „Deine Gnade hat mich niemals verlassen. Alle Tage meines Lebens wurde ich von deiner Hand gehalten.“ In diesem Sinne können sich die Jubelpaare auch weiterhin auf den liebenden Beistand Gottes verlassen.

Nach dem Gottesdienst lud der Sachausschuss „Ehe und Familie“ zur weltlichen Feier ins Hotel am Regenbogen ein. Dort wurde beim Sektempfang auf die Jubelpaare angestoßen. Anschließend präsentierte Isabella Hartl mit einer Power-Point-Präsentation zehn interessante Fakten zum Thema Ehe und Liebe. Beim Faktencheck konnten die Feiernden ihr Wissen testen, sodann erfuhren sie mehr über das beliebteste Lied auf Hochzeiten („Ganz in Weiß“), berühmte Ehepaare oder die teuerste Hochzeit der Welt.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab es als Geschenk der Pfarrei eine rote Rose und eine kleine Pralinenmischung mit einem Zitat zum Thema Liebe von Wilhelm Busch. In geselliger Runde und bei guten Gesprächen war man sich einig, dass man sich beim nächsten runden oder halbrunden Jubiläum in ähnlichem Rahmen wieder treffen sollte.

Bild: Die Ehejubilare von St. Jakob, Cham, und St. Laurentius, Vilzing, mit 20 bis 60 Ehejahren, stellten sich zum gemeinsamen Foto mit Stadtpfarrer Pater Jens Bartsch auf die Stufen des Hochaltars.

„Liebe ist zerbrechlich wie Glas und doch das Gut, das dem Leben Fülle und Wert gibt, das Mittel, das hilft, Schwierigkeiten jeder Art zu bestehen.“ Mit solch richtungsweisenden Worten hat sich Stadtpfarrer Dieter Zinecker an die Besucher der Vorabendmesse am vergangenen Samstag gewandt. Davon besonders angesprochen fühlen durften sich die zahlreichen Eheleute, die sich an diesem Abend zur „Feier der Ehejubilare“ in der Chamer St. Jakobskirche eingefunden hatten. 17 langjährig, zwischen 25 bis 55 Jahre miteinander verheiratete Paare waren nämlich der Einladung der Pfarrei gefolgt und konnten in dem festlichen Gottesdienst Lob und Dank für ihr geglücktes Eheleben vor Gott bringen. Ins Bild passte da schon das stimmungsvolle Eingangslied, das das Kircheninnere erfüllte: „Gott, der nach seinem Bilde aus Staub den Menschen macht, hat uns seit jeh zur Freude einander zugedacht …“.

In seiner Predigt stellte der Stadtpfarrer die Frage in den Raum, was man – vergleichbar wie bei einem Wohnungsumzug – während eines (Ehe-)Lebens stets mit größter Vorsicht behandeln müsse, ob als „junges Paar“, als Familie mit Kind oder im reiferen Alter, persönliche Wesensänderungen inbegriffen. Die Antwort darauf sei eindeutig: Größtmöglicher Sorgfalt bedürfe das, „was zerbrechlich und wertvoll ist, woran die Gefühle von anderen hängen, ihr Herz, sie selber als Person“. Zerbrechlich sei Vieles im Menschen: Aufkommende (Zukunfts-)Ängste, das Gefühl der Unfreiheit, der Geringschätzung, der ständige Zweifel, was zu tun oder aber tunlichst zu unterlassen sei. Da setze der Apostel Paulus im Römerbrief ein ganz anderes Maß und betone: Nur die Liebe schuldet ihr einander immer … die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes: „Das ist der Dreh- und Angelpunkt des menschlichen Lebens, des Zusammenlebens als Frau und Mann. … Und dann habe ich nicht kleinlich Vorschriften, Verpflichtungen, die niedergeschrieben sind, zu beachten; nein: Ich habe diese Grundhaltung zu leben, einzuüben, zu verwirklichen: Ich schulde Dir (zu aller Zeit): Meine Liebe. LIEBE – das ist die Haltung, die Gott zu uns hat. Wenn ich Dich liebe, zeige ich Dir etwas von dem, wie Gott zu uns ist … weil wir ihm kostbar und wertvoll sind.“

Nach der Predigt wurde den versammelten Ehejubilaren ein besonderes Segensgebet zuteil, zunächst allen gemeinsam und anschließend auch persönlich: Vorne an den Altarstufen legte ihnen Pfarrer Zinecker die Hände auf, um ihnen Gottes Segen für ihr weiteres Eheleben zuzusprechen. „Das Beste … bekommst du geschenkt …“ brachte dazu der Jugendchor unter Leitung von Eva Berzl gefühlvoll zu Gehör. Am Ende des Gottesdienstes richteten sich nochmals herzliche Glück- und Segenswünsche an die Jubelpaare, ehe alle Mitfeiernden in das Tedeum einstimmten.

Gleich im Anschluss ging es zur weltlichen Feier ins Pfarrheim. Einige Mitglieder des Pfarrgemeinderates hatten hier den Saal festlich geschmückt und sorgten sowohl für die Bewirtung der Ehejubilare als auch ein kurzweiliges Unterhaltungsprogramm. Elke Neuberger hatte eine interessante Bilderschau vorbereitet, die viele Erinnerungen an Menschen und Geschichten wachrief. Zu vorgerückter Stunde gab es für alle Jubilare noch ein kleines Präsent aus den Händen von Pfarrer Zinecker: Eine persönlich signierte Urkunde und einen individuell gestalteten Fotokalender mit Motiven aus dem Leben der Pfarrei. Groß war da die Freude und Dankbarkeit der Beschenkten. Der Sonntag war bereits angebrochen, als die gelungene Feier schließlich ihr Ende fand.