(Spritus-Team der KjG Augsburg, Benedikt Huber)

Kreuzzeichen

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Hinführung

In diesen Tagen ist vieles nicht mehr so wie es einmal war. Alles steht Kopf. Äußere Umstände prägen mein Leben und machen dies komplizierter. Das kann Ratlosigkeit und Angst auslösen. Dem*der Beter*in des Psalms 91 ging es nicht anders. Doch da ist etwas, das ihm*ihr Halt, Kraft und Vertrauen gibt – Gott. In seiner Not wendet er*sie sich an IHN und findet so Trost, Zuversicht und neue Hoffnung. So wollen auch wir in sein*ihr Gebet einstimmen.

Psalm

Wer im Schutz des Höchsten wohnt, *
der ruht im Schatten des Allmächtigen.

Ich sage zum HERRN: Du meine Zuflucht und meine Burg, *
mein Gott, auf den ich vertraue.

Denn er rettet dich aus der Schlinge des Jägers *
und aus der Pest des Verderbens.

Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, /
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, *
Schild und Schutz ist seine Treue.

Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, *
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,

nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, *
vor der Seuche, die wütet am Mittag.

Fallen auch tausend an deiner Seite, /
dir zur Rechten zehnmal tausend, *
so wird es dich nicht treffen.

Mit deinen Augen wirst du es schauen, *
wirst sehen, wie den Frevlern vergolten wird.

Ja, du, HERR, bist meine Zuflucht. *
Den Höchsten hast du zu deinem Schutz gemacht.

Dir begegnet kein Unheil, *
deinem Zelt naht keine Plage.

Denn er befiehlt seinen Engeln, *
dich zu behüten auf all deinen Wegen.

Sie tragen dich auf Händen, *
damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;

du schreitest über Löwen und Nattern, *
trittst auf junge Löwen und Drachen.

Weil er an mir hängt, will ich ihn retten. *
Ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.

Ruft er zu mir, gebe ich ihm Antwort. /
In der Bedrängnis bin ich bei ihm, *
ich reiße ihn heraus und bring ihn zu Ehren.

Ich sättige ihn mit langem Leben, *
mein Heil lass ich ihn schauen.

Lesung

Lesung aus dem Buch Exodus

Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Sinai liegt. Es war der fünfzehnte
Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus Ägypten.

Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron. Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten durch die Hand des HERRN gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.

Da sprach der HERR zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde. Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war.

Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der HERR euch zu essen gibt. Das ordnet der HERR an: Sammelt davon so viel, wie jeder zum Essen braucht, ein Gomer für jeden, entsprechend der Zahl der Personen in seinem Zelt! Die Israeliten taten es und sammelten ein, der eine viel, der andere wenig. Als sie die Gomer zählten, hatte keiner, der viel gesammelt hatte, zu viel, und keiner, der wenig gesammelt hatte, zu wenig. Jeder hatte so viel gesammelt, wie er zum Essen brauchte. Mose sagte zu ihnen: Davon darf bis zum Morgen niemand etwas übrig lassen.
Doch sie hörten nicht auf Mose, sondern einige ließen etwas bis zum Morgen übrig. Aber es wurde wurmig und stank. Da geriet Mose in Zorn über sie.

Wort des lebendigen Gottes.

(Ex 16,1-4.13b-20)

Impuls

Das Volk Israel murrte damals. Wir seufzen heute. Schulen und Kitas sind geschlossen. Die Freizeitangebote sind drastisch zusammengeschrumpft, soziale Kontakte eingeschränkt. Nach dem ersten Aufatmen, dass der Terminkalender leerer geworden ist und mehr Ruhe einkehrt, droht die Stimmung zu kippen. Das Gefühl, dass mir die Decke auf den Kopf fällt, steigt. Menschen in meiner Nähe fordern meine Geduld und meine Nerven heraus. Was kann man da tun? Murren – einen Schuldigen suchen – sich selbst bemitleiden.

Gott durchbricht die Spirale der trüben Gedanken. Er schenkt Nahrung und somit Kraft sich der Wüstensituation neu zu stellen. Gott setzt das Volk nicht unmittelbar in das gelobte Land, in dem sie sich niederlassen können. Den beschwerlichen Weg müssen die Israeliten schon noch bewältigen. Aber ER spricht ihnen Hilfe zu und unterstützt sie tatkräftig – auch uns! Seine Zusage gilt auch mir: „Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, ohne Erbarmen sein gegenüber ihrem leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergisst: Ich vergesse dich nicht.“ (Jes 49,15).

Das Gebet, ein ernsthaftes Sprechen mit Gott, das mehr ist als eine Aufzählung meiner Wünsche, lässt mich über den Tellerrand blicken und neue Freiheit und Gelassenheit erfahren. Es lässt auch mich aufbrechen die momentanen Herausforderungen neu zu bewerten und anzugehen.

Und so verschiebt sich auch mein Blick, weg von mir selbst, hin zum*zur Nächsten. Ist er*sie Konkurrent*in beim Einkauf von Nudeln, Klopapier und Desinfektionsmittel oder immer noch Mitmensch, mit dem*der ich die jetzige Lage gemeinsam bestehen will? Manche Israeliten bunkerten das Manna für sich. Gebracht hat es ihnen nichts. Letztendlich ist es schlecht und ungenießbar geworden. Das Volk Israel brauchte in der Wüste immer wieder den Schubs Gottes, damit sie wieder zusammen gearbeitet und sich als Solidargemeinschaft verstanden haben. Nur gemeinsam konnten sie die Wüste hinter sich lassen und ins gelobte Land einziehen. Nur gemeinsam können auch wir den Virus eindämmen und unser normales Leben zurückgewinnen.

Durch die Taufe sind wir zu Propheten*Prophetinnen Gottes geworden, deren Auftrag es ist auch unsere Gesellschaft ein wenig anzustupsen hin zum Guten.

Amen.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, Du treuer Begleiter durch alle Höhen und Tiefen. Dich bitten wir:

  • Unterstütze die Forscher*innen in der Suche nach Impfstoffen und Gegenmitteln, die das Virus bekämpfen.
  • Schenke Kraft, Ausdauer und Geduld den Menschen, die in der Medizin, in der Pflege und in der Lebensmittelversorgung tätig sind.
  • Sende Deinen Geist der Weisheit den Politiker*innen, Machthaber*innen und den Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Kirche für die schweren Entscheidungen, die sie treffen müssen.
  • Sorge Dich um die Infizierten, die Menschen in der Quarantäne und um ihre Angehörigen.
  • Steh allen bei, denen die momentane Situation Angst bereitet, und stifte neuen Mut.
  • In Dir, Gott, finden wir Trost und Halt. So wollen wir beten wie Christus schon gebetet hat.

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Meditation

eine unsichtbare sintflut
bricht über uns herein
reißt sichtbar
unseren alltag mit sich
und das rettungsboot
so archeuntypisch
heißt zuhause
heißt mitgefühl
heißt alleinsein
und zusammenhalt
doch völlig egal
was noch kommt
die olivenzweigtaube
ist schon unterwegs
(Wolfgang Metz)

Gebet

Gott,
du bist die Quelle des Lebens.
Du schenkst uns Hoffnung und Trost in schweren Zeiten.
Dankbar erinnern wir uns an deinen Sohn Jesus Christus,
der viele Menschen in deinem Namen heilte
und ihnen Gesundheit schenkte.

Angesichts der weltweiten Verbreitung
von Krankheit und Not bitten wir dich:

Lass nicht zu, dass Unsicherheit und Angst uns lähmen.
Sei uns nah in der Kraft des Heiligen Geistes.
Lass uns besonnen und verantwortungsvoll handeln
und unseren Alltag gestalten.
Schenke uns Gelassenheit und die Bereitschaft,
einander zu helfen und beizustehen.

Sei mit allen, die politische Verantwortung tragen.
Sei mit allen, die gefährdete und kranke Menschen
begleiten und sie medizinisch versorgen.

Lass uns erfinderisch sein in der Sorge füreinander
und schenke uns den Mut zu Solidarität und Achtsamkeit.

Gott, steh uns bei in dieser Zeit,
stärke und segne uns.

Amen.

(Norbert M. Becker)

Segen

Es segne und begleite uns,
es weise uns immer wieder neue Wege auf,
und verwandle Dunkelheit in Licht,
der gegenwärtige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Mariengruß

Wir grüßen Dich Maria,
Dich, die unter dem Kreuz ausgeharrt hat.
Du bist nicht geflohen,
hast nicht weggeschaut,
sondern die Situation ausgehalten.
So konntest Du Deinem Sohn Trost spenden,
das Leid mittragen
und so etwas erleichtern.
Liebende Mutter,
bleibe in diesen Wochen und Monaten auch bei uns
und bete mit uns gemeinsam zum Vater.

Amen.

Die Osterkerze leuchtet in der Pfarrkirche von St. Jakob – und die Freude des Ostersonntags währt unvermindert fort in diesen Tagen. Sie lebt ganz besonders auf an den Sonntagen und so auch am vergangenen „Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit“. „Gelobt sei Gott im höchsten Thron (…)“, stimmte Pfarrer Dieter Zinecker das Eingangslied an und zelebrierte, zusammen mit Ruhestandspfarrer Dieter Josef Amberger und in Anwesenheit des Liturgischen Dienstes, den morgendlichen Gottesdienst bei geschlossenen Kirchentüren.

„Mein Herr und mein Gott!“ lässt der Evangelist Johannes den zunächst ungläubigen Thomas zu Jesus sagen, und der antwortet ihm mit denkwürdigen Worten: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ So wird auch dem Zweifler im Kreis der Jünger geholfen, wenn ihm auch das Wagnis des Glaubens nicht abgenommen wird.

In seiner Predigt nahm der Stadtpfarrer die Basilika Santa Maria della Salute, gelegen mitten in Venedig, nur einen Steinwurf weit vom Markusplatz, in den Blick. Ein prachtvolles Monument ohnegleichen, dessen Errichtung nicht zufällig in die Zeit der letzten großen Pestwelle (im Jahr 1630) fällt. Vielmehr ist es von seinen Erbauern: Doge und Patriarch, d.h. weltlichem und geistlichem Machthaber gemeinsam, gerade als „Kirche gegen die Pest“ gebaut worden, gemäß dem Motto: „Der Katastrophe das Beste und Schönste entgegenhalten“. Was gäbe es Besseres entgegenzuhalten als ein Gotteshaus und mit ihm den Glauben, der trägt – durch jede Lebenslage.

In den Fürbitten wurde ,wie schon in den vergangenen Tagen, der „gegenwärtigen Zeit der Belastung und Unsicherheit für die ganze Welt“ gedacht und um göttlichen Beistand nachgesucht: „Du hast deinen Jüngern versprochen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Auf dieses Wort vertrauen wir auch in dieser Zeit (…).“

Mit dem österlichen Schlusssegen schließlich wurde wieder die ganze Pfarrgemeinde und alle, die ihr verbunden sind, in feierlicher Weise bedacht.

Im Bild:
Stadtpfarrer Dieter Zinecker und Ruhestandspfarrer Josef Amberger zelebrierten in St. Jakob den Gottesdienst am Sonntag nach Ostern

Evangelium für Kinder
2. Sonntag der Osterzeit

(T: M. Maier nach Joh 20,19-31)

Jesus ist am Kreuz gestorben.
Die Jünger fragen sich: Wie soll es jetzt weitergehen?
Sie haben Angst und verstecken sich im Haus.
Plötzlich ist Jesus mitten unter ihnen.
Er zeigt ihnen die Wunden an Händen und Füßen.
Da freuen sich die Jünger.

Jesus sagt den Jüngern, wie es jetzt weiter gehen soll:
„Ich schicke euch zu den Menschen.“
Jesus haucht die Jünger an und sagt:
„Empfangt dazu den Heiligen Geist.
Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben.
Wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.“

Dann ist Jesus wieder verschwunden.

Thomas, einer der Jünger, ist nicht dabei, als Jesus seine Freunde besucht.
Als ihm die anderen Jünger sagen: Jesus hat uns besucht.“ glaubt ihnen Thomas nicht.
Er sagt:
„Wenn ich nicht Jesu Wunden an Händen und Füßen berühren kann, glaube ich euch das nicht.“

Acht Tage später sitzen die Jünger wieder bei verschlossenen Türen zusammen.
Diesmal ist Thomas dabei.
Da ist plötzlich wieder Jesus unter ihnen.
Er grüßt sie und sagt zu Thomas:
„Berühre meine Wunden und glaube daran, dass ich es wirklich bin.“

Thomas begreift: Jesus ist auferstanden. Er lebt!

„Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.“: Voll Freude verkündete Pfarrer Dieter Zinecker im Angesicht der eben geweihten Osterkerze die frohe Kunde der Osternacht. Die „Nacht der Nächte“ wurde diesmal (bei geschlossener Kirche) in der Pfarrei St. Jakob am frühen Sonntagmorgen gefeiert. An der Seite des Hauptzelebranten: Ruhestandspfarrer Josef Amberger und Gemeindereferentin Michaela Maier. Tiefe Dunkelheit herrschte noch draußen vor den Türen und im Innern der Pfarrkirche; in der es gleichwohl bewegende Eindrücke gab für die kleine, im Altarraum versammelte Schar aus Liturgischem Dienst:

Die Lichtfeier und Prozession durch das Kirchenschiff unter dreimaligen „Lumen Christi-Rufen“ des Stadtpfarrers lenkte alle Blicke auf die Osterkerze, deren Flamme den Mitfeiernden weitergereicht wurde und zusehends das Gotteshaus erhellte. Nicht weniger eindrucksvoll: Der hymnenartige Gesang im Osterlob, mit warmer Stimme vorgetragen von Gemeindereferentin Michaela Maier: „O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet.“ heißt es da raumgreifend. Sehr aufschlussreich sind daneben die alttestamentarischen Lesungen, die den großen Schatz des Glaubens in sich bergen – und gleichzeitig Verheißung sind für das Heute und Morgen. Und zwischen den Lesungen die Antwortpsalmen der Kantorin Eva Berzl – voller Gegenwartsbezug: „Unsere Seele hofft auf den Herrn, er ist unsere Hilfe und unser Schild.“

Langsam kommt der Übergang vom Dunkel zum Licht – und die versammelte Schar stimmte frohen Herzens in das Osterhalleluja ein. Ruhestandspfarrer Amberger verkündete das Matthäus-Evangelium, mit der Verkündung des Engels: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat.“

Den „Tatort „Um Leben und Tod““ beleuchtete Pfarrer Zinecker in seiner Festpredigt: Ähnlich wie in der langjährigen, beliebten Fernsehreihe immer wieder die Frage sei: „Wer ist der Täter? Ist ein Sieg gegen das übermächtige Böse überhaupt möglich? (…) Was ist alles verborgen in der Tiefe der Menschenseele? Gibt es ein zufriedenstellendes Ende?“, so stelle jeder Sonntag die anspruchsvolle, nach allen Seiten durchzuspielende Frage: „Welches Ende nimmt die Geschichte um Leben und Tod? Was geschieht jetzt, nachdem Jesus gekreuzigt und ins Grab gelegt worden ist?“ Dem Evangelisten Matthäus zufolge waren zwei Frauen die ersten am Tatort. Sie und alle anderen hätten sich schwer getan mit einem schnellen Osterjubel: Jesus lebt! – „Liebe Mitchristen: Können wir in diesem Jahr, mit den beklemmenden Umständen, der Angst vor Erkrankung, der wirtschaftlichen Unsicherheit, den alltäglichen, bisher nicht gekannten Beschränkungen Ostern feiern – so fragen viele. Ich glaube ja: Ein Ostern mit Windungen und Ahnungen, mit Hoffnungen, die sich nicht jetzt und gleich erfüllen; ein Ostern, zu dem wir uns aufmachen müssen, bei dem wir aber vielleicht auch unverdeckt, nicht überlagert von den vielen Äußerlichkeiten auf den Kern der Sache kommen. Es gibt seit der Auferstehung Christi eine Hoffnung – ja! An Ostern kommt uns der auferstandene Herr entgegen, er begegnet uns! Ja! Hoffentlich bleiben wir bei ihm stehen, umfassen ihn, erkennen ihn“. Der Geistliche zitierte hoffnungsfrohe Gedanken von Rudolf Schnackenburg und sah darin „Ostern als Anstoß: Als Quelle einer inneren Kraft, als eine Erfahrung einer neuen Weite, nicht als vergangenes Geschehen, sondern als Triebfeder für mein hier und heute: Das ist etwas, was ich brauche – und auch finden kann (…) Immer wieder sonntags muss die Wahrheit unseres menschlichen Daseins ans Licht: Wir sind nicht für das Grab gemacht: Jesus lebt! Mit ihm auch ich!“

Nach Predigt und Fürbitten wurde in der Tauffeier die Weihe des Taufwassers mit der Osterkerze vollzogen, und die Anwesenden erneuerten ihr Taufversprechen. Österlicher Jubelgesang („Halleluja, lasst uns singen“) begleitete die Feier der Eucharistie, zu deren Abschluss Pfarrer Zinecker den Anwesenden – und gleichzeitig seiner ganzen Pfarrgemeinde, die sich „im Geiste verbunden“ wissen durfte -, wahre Osterfreude wünschte.

Gute Tradition ist die Segnung der Osterspeisen zum Ende der Osternacht. Viele Pfarrangehörige hatten hierzu tags zuvor ihre Speisen zu Füßen des Aloisius-Altares bereitgelegt und holten sie, nach Öffnung der Kirche für die Allgemeinheit, wieder ab. Dazu gab es als kleine Ostergaben der Pfarrei Osterlichte und bunte Ostereier, die gerne angenommen wurden; Ostern will gefeiert werden!

Am Karfreitag wird des Leidens und Sterbens Jesu am Kreuz gedacht – insbesondere in Kreuzweg-Andachten und bei der Karfreitagsliturgie. Letztere fand auch heuer nachmittags in der Pfarrkirche von St. Jakob statt, wenn auch bedauerlicherweise hinter verschlossenen Türen.

Der Einzug von Pfarrer Dieter Zinecker und Gemeindereferentin Michaela Maier vollzog sich dabei in Stille, da ja seit der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis hin zur Osternacht alle Kirchenglocken verstummt sind. Im Wortgottesdienst stand die Leidensgeschichte nach Johannes im Mittelpunkt, die in erschütternder Weise die Verhaftung, die Schuldzusprechung durch Pilatus sowie Kreuzigung, Tod und Begräbnis schildert.

Der Stadtpfarrer erinnerte in seiner Predigt an Worte von Dietrich Bonhoeffer, welche sehr treffend seien für den Karfreitag: „Herr Jesus Christus, du warst arm und elend, gefangen und verlassen wie ich, du kennst alle Not der Menschen, du bleibst bei mir, wenn kein Mensch mir beisteht, du vergisst mich nicht und suchst mich, du willst, dass ich dich erkenne und mich zu dir kehre. Herr, ich höre deinen Ruf und folge. Hilf mir!“. In diesen Zeilen komme, so Zinecker, etwas zum Ausdruck, was man gern übersehe: Oft würden Kreuze heute als Kunstwerke angesehen und nach eigenem Gefallen ausgesucht – dabei sei klar: „Der Gekreuzigte hat seine letzte Station noch nicht erreicht. Mit österlichem Blick schaue ich darauf“. Anders verhalte es sich mit dem Karfreitag und dem Karfreitagskreuz. Das verbinde man mit „Leid, Schmerz, Verleugnung der Freunde, Gott-Verlassenheit und Todesangst Jesu“.

„Du bleibst bei mir: Dieses Wort Bonhoeffers ist in seiner Schlichtheit ein Gedanke, der anderen helfen kann: Anderen, die selbst ihr Kreuz tragen; andere, die den Kopf schütteln über den Lauf der Welt, über Kriege, Tod, über das Warum von Katastrophen, von Krankheiten, die alles still stehen lassen (…) Du bleibst bei mir: Gott sei Dank und Gott sei Dank endet auch unser Gedenken an die Lebenshingabe Jesu nicht heute, es steht noch etwas aus … Amen.“

Breiten Raum nahmen nach der Predigt noch die Kreuzverehrung ein (s. Bild) sowie die Fürbitten, die von Pfarrer und Gemeindereferentin abwechselnd vorgetragen wurden.

Liebe Mitchristen!

Zum Gedächtnis Jesu Christi sind wir versammelt. Er sei mit euch!
Lb. Mitchristen! Heute ist der 75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer. Einen Monat vor Kriegsende wird er im KZ Flossenbürg erhängt. Worte von ihm sind uns bekannt, wir können sie auswendig aufsagen: „Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag.“

Von guten Mächten geborgen: Wir treten ein in die Gedächtnisfeier der letzten Tage Jesu Christi: Trotz allem, was kommt; trotz der Nacht der Verlassenheit, lebt Jesus vor: Von guten Mächten wunderbar geborgen. Diesen Gedanken, dieses unbeirrbare, beinahe schon sture Vertrauen kann auch ich brauchen in diesen Wochen: Ich, die glaubenden Menschen und auch die Suchenden – erwarten getrost, was kommen mag.

Die Macht der Liebe ist die größte Macht. Das wollen uns die Feiern in diesen Tagen wieder neu vor Augen halten. Wir sind wunderbar geborgen. – Hier in der Kirche ist eine kleine Gruppe versammelt. In Gedanken dabei, mit uns vor Gott verbunden sind Viele in unserer Pfarrei, in unseren Herzen.

Zu SEINEM Gedächtnis sind wir da: Er ist unser Herr, er lädt uns an seinen Tisch und reicht uns die Heilige Speise, das Zeichen seiner großen Liebe zu uns Menschen.

Evangelium vom Ölbergleiden (Mt 26, 30.36ff)
Nach dem Lobgesang gingen Jesus und die Jünger zum Ölberg hinaus …
Sie kamen zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete.
Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit,
und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!
Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht, wie ich will, sondern wie du willst.
Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Auch im Heute gibt es gute Nachrichten: Im Gründonnerstag sind sie zu finden

Am Gründonnerstag gedenken die Christen des letzten Abendmahles Jesu mit den zwölf Aposteln am Vorabend seiner Kreuzigung. Gleichzeitig beginnt mit dem abendlichen Gottesdienst die Feier der drei österlichen Tage, sog. Triduum Sacrum. Die in diesem Gedächtnis erfolgende Einsetzung der Eucharistie durch Christus selbst verleiht dem Gründonnerstag hohen liturgischen Rang – nicht zuletzt aus diesem Grund wurden in der Pfarrei St. Jakob in den vergangenen Jahren die Erstkommunionkinder an diesem Abend in besonderer Weise gesegnet und ihnen die Festgewänder überreicht.

Heuer musste Stadtpfarrer Dieter Zinecker notgedrungen auf Erstkommunionkinder und Gläubige verzichten und, zusammen mit Ruhestandspfarrer Josef Amberger, Gemeindereferentin Michaela Maier, Organistin/Kantorin Eva Berzl und dem liturgischen Dienst, das Gedächtnis alleine feiern, In alle Ansprachen wurde freilich die gesamte Pfarrgemeinde mit hineingenommen und durfte sich „im Geiste“ wohlverbunden fühlen.

Pfarrer Amberger verkündete das Johannes-Evangelium, das von der Fußwaschung der Jünger durch Jesus erzählt: Welche im Kern eine wichtige Botschaft und eine „gute Nachricht“ in sich berge, wie Pfarrer Zinecker in seiner Predigt darlegte. Da sage Jesus zu Petrus, der sich von seinem Herrn nicht die Füße waschen lassen will, den bedeutungsvollen Satz: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.“ „Jesus will“, so der Prediger, „dass Petrus, dass ich, dass jeder Christ Anteil an ihm hat. Ich soll also nicht nur sehen und hören wie ein Zuschauer; soll nicht nur mitbekommen, was Jesus widerfährt und erkennen, dass er so für die Menschen wirkt; nein: Ich soll wirklich Anteil an ihm haben.

Wie das geschehen könne? Gerade der Gründonnerstag baue hier die Brücke, betonte Zinecker und spanne einen großen Bogen: Schon anfangs der Hl. Schrift, im Buch Exodus, mache das Volk Israel mit dem Auszug aus Ägypten seine zentrale Erfahrung mit Gott: Er führt uns schwache kleine Schar aus der Sklaverei in die Freiheit. „Und die Fußwaschung: „Ich will nicht dienen“ sagt der Mensch. – „Dann will ich dir dienen“ sagt Gott zum Menschen. – Was Jesus gesagt und getan hat, das ist hier wie in einem Brennglas zusammengefasst: Jesus zu Füßen seiner Jünger, zu Füßen der Menschen: Gottes Sohn – unser Diener! „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt.“ Das Da-Sein für den Nächsten gehört zur DNA des Christen“. Das stärkste und dichteste Zeichen des Anteilhabens schließlich sei die Eucharistie, nach Papst Franziskus „nicht eine Belohnung für die Braven und Vollkommenen, sondern Stärkung und Heilmittel auf dem Weg des Lebens und des Glaubens“.

„Liebe Mitchristen, die Welt braucht zu jeder Zeit gute Nachrichten: Die erste Etappe der Hl. 3-Tage-Feier hat sie für mich: Da ist ein Gott, der dem Menschen Freiheit schenkt, der sich zum Diener der Seinen macht, der mich beschenkt, womit ich nie gerechnet hätte: Sich selbst, Anteil an ihm, Stärkung für mich und Heil für meinen schwachen Glauben, unterwegs in meinem Leben.“

Nach der Predigt und den Fürbitten wurde im Gebet auf die aktuelle Zeit der C.-Pandemie Bezug genommen und um Gottes guten Geist ersucht, der stärke und aufrichte, der durch sein Kreuz und seine Auferstehung Hoffnung und neues Leben schenke. Es folgte die Eucharistiefeier und nach einem letzten kräftigen Orgelspiel und dem Läuten aller Glocken, die nun bis zur Auferstehungsfeier schweigen, das Schlusslied: „Nun danket alle Gott …“, und zum stillen Ausklang „Bleibet hier und wachet mit mir!“

Im Bild: Stadtpfarrer Dieter Zinecker zelebrierte die Feier vom Letzten Abendmahl, Ruhestandspfarrer Josef Amberger, Gemeindereferentin Michaela Maier, Organistin Eva Berzl und der Liturgische Dienst feierten mit, stellvertretend für die ganze Pfarrgemeinde

Sie nimmt stets einen herausgehobenen Platz in der Stadtpfarrkirche ein: Unmittelbar beim Volksaltar oder nahe dem Taufbecken, je nach Anlass und zeitlichem Fortgang im Kirchenjahr. Ihr Licht vermittelt das Gefühl von Ruhe und Wärme. Einmal im Jahr wird sie vor aller Augen neu ins Dasein gehoben – und dann schlägt ihre größte Stunde: In der Liturgie der Osternacht. Die Rede ist natürlich … von der Osterkerze, die eine einzigartige Symbolik in sich trägt und den ältesten Schriftzeugnissen zufolge bereits aus dem 4. Jahrhundert stammt.

Dementsprechend wird sie in der Pfarrei St. Jakob jedes Jahr – rechtzeitig vor Ostern – nach Form und Farbgebung mit liebevollem Bedacht ausgewählt und ihr späterer Umgang unterliegt größtmöglicher Sorgfalt.

Ihre „Geburtsstunde“ ist gleich am Beginn der nächtlichen Liturgie, bei der sie am Osterfeuer, draußen vor der Kirche, bereitet, geweiht und entzündet wird. „Bereitet“ meint dabei, dass sie mit den (seit dem 9. Jahrhundert) üblichen Symbolen Kreuz, Jahreszahl, sowie „Alpha“ und „Omega“ (dem ersten und dem letzten Buchstaben des griechischen Alphabets) geschmückt wird, es sei denn, sie wird schon in diesem vorgefertigten Zustand erworben. In St. Jakob ist letzteres der Brauch, so dass nur noch eines zu vollziehen ist: Fünf Weihrauchkörner werden in feierlichem Zeremoniell in die Endpunkte der Kreuzesarme und in deren Schnittpunkt gelegt und mit roten Wachsnägeln (als Symbole für die Wundmale Christi) verschlossen.

Maximale Bedeutung kommt hier den vom Priester zu sprechenden Worten zu: „Christus gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und in die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen. – Durch seine heiligen Wunden, die leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus der Herr, Amen.“

Nunmehr entzündet der Zelebrant die derart geschmückte Osterkerze an dem zuvor gesegneten Feuer und verkündet die zentrale Botschaft: „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.“

Unter dem dreimaligen Liedruf „Lumen Christi!“ (Christus, das Licht!) – und der jeweiligen Antwort der Gläubigen „Deo Gratias“ (Dank sei Gott) – trägt der Priester, begleitet vom Liturgischen Dienst, nun die Osterkerze durch das Dunkel der Kirche. Die Prozession hinter der Kerze symbolisiert zweierlei: Die Feuersäule, hinter der das Volk Israel aus der Knechtschaft durch die Wüste und das Rote Meer hindurch zog, und die Erinnerung an das Wort Christi aus dem Johannes-Evangelium: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird (…) das Licht des Lebens haben“.

Doch damit nicht genug: Nochmalige Verehrung erfährt „das Licht“ gleich nach Lichtfeier und Prozession: Im hymnenartigen Osterlob, dem österlichen Lobgesang schlechthin. Hier wird sowohl das Ostergeheimnis, der Sieg des Lebens über den Tod, mit Hochgesang gepriesen als auch die Osterkerze als „festliche Gabe“ der Kirche und „lieblich duftendes Opfer“; „Sie leuchte bis der Morgenstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: Dein Sohn (…) “. So wird deutlich, dass sich die Funktion der Osterkerze als Lichtspenderin mit derjenigen der Transparenz für den auferstandenen und wiederkommenden Herrn verbindet.

Das neu entzündete Licht wird umgehend weitergegeben an alle Mitfeiernden, denn das Licht und die Wärme Christi sollen auch die Herzen der Gläubigen entfachen, zudem erinnern an die eigene Taufe und den Auftrag, als „Kinder des Lichts“ zu leben.

Der Leuchter mit der Osterkerze bleibt während der 50-tägigen Osterzeit an bester Stelle am Volksaltar der Pfarrkirche, danach nahe beim Taufbecken. Bei jeder Tauffeier entzündet man an ihr die Taufkerze, bzw. bei Trauungen die Kerze der Feiernden. Auch bei Begräbnismessen leuchtet sie hell: Im Zeichen des auferstandenen Christus’ wird der Tod vor dem Leben und die Finsternis vor dem Licht weichen.

Die Osterkerze, die in der kommenden Osternachtfeier von Stadtpfarrer Dieter Zinecker „ins Leben gerufen“ wird (bedauerlicherweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit), hat also eine große Aufgabe!

Im Bild:
Bild 1: Ihr gehörte bisher der Platz am Altar: Der Osterkerze aus der Osternacht des vergangenen Jahres.
Bild 2: Die Osterkerze, die ab kommenden Sonntagmorgen Licht in die Dunkelheit bringen wird.

„Singt dem König Freudenpsalmen, Völker ebnet seine Bahn! Zion, streu ihm deine Palmen, sieh dein König naht heran!“ … klingt es euphorisch im Freudengesang gleich zu Beginn. Denn am Palmsonntag gedenken die Christen eines höchst bedeutsamen Geschehens: Mit Jubel und Hosanna-Rufen zieht Jesus in Jerusalem ein, wenn auch nicht triumphal, sondern bescheiden auf einem Esel reitend.

In diesem Gedenken wurde auch heuer der Beginn der Heiligen Woche in der Stadtpfarrei St. Jakob gefeiert, notgedrungen und den aktuellen Umständen geschuldet unter Ausschluss der Kirchengemeinde, bis auf Ruhestandspfarrer Josef Amberger und den Liturgischen Dienst.

Am (inneren) Hauptportal segnete Stadtpfarrer Dieter Zinecker nach dem Eingangslied die Palmzweige und die von vielen Gläubigen hinterlegten Palmbuschen – als Symbol des Lebens und des Sieges – durch sein feierliches Gebet. Er verkündete das Tages-Evangelium nach Matthäus, mit den gewichtigen Worten: „…. Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“.

Zum Presbyterium gewandt wurde anschließend die Messe gefeiert, mit den Lesungen und der ergreifenden Leidensgeschichte nach Matthäus, die mit dem Verrat des Judas und der Vorbereitung des Paschamahles beginnt und sich – unter besonderer Verehrung des Kreuzes – bis zum Tode und Begräbnis Jesu fortsetzt. Entsprechende Gesänge untermauerten die geschilderten Ereignisse.

Besonders intensive Gebete begleiten derzeit, in Zeiten der Corona-Krise die Fürbitten, gewidmet namentlich allen Erkrankten und Leidenden, allen von Angst Überwältigten, allen Ärzten und Pflegepersonal und vielen anderen mehr: „Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit. Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist. (…) Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen. – Wir vertrauen Dir“.

Nach dem Gottesdienst wurden die Kirchentüren geöffnet und viele Gläubige freuten sich, ihre geweihten Palmbuschen holen zu können – und zumindest auf diese Weise Palmsonntagsfreude in die eigenen vier Wände zu bringen.

Liebe Mitchristen!
Die zentrale Gestalt des Evangeliums vom Einzug Jesus in Jerusalem ist – der Esel, genau gesagt: die Eselin. Will ich mir an ihr ein Beispiel nehmen? Eselin sein? – Der Esel ist genügsam, er hat Geduld, ist stur. Er lässt sich nicht abbringen von seiner Aufgabe: Christus zu den Menschen zu bringen, dies hat die Eselin als ihre Aufgabe erkannt.
Kann ich die Liebe tragen, kann ich unbeirrbar an der Überzeugung festhalten: Jesus ist das Heil, der Heiland; derjenige, der – wie das Licht – von Osten her kommt und den Menschen dieses Licht bringt. Allen, die da in Jerusalem sind: Die ihn erwarten und freudig begrüßen, und auch die, die ihn ablehnen, in ihrer Welt nicht haben wollen oder können.
Ich will mich nicht beirren lassen, will treu festhalten daran, dass ich mit Jesus alle meine Hoffnungen verbinde. – Das ist gerade in dieser Zeit für mich, für die Pfarrangehörigen von St. Jakob und für alle Menschen ein wichtiger Gedanke.
So bitten wir Gott um seinen Segen für die Zweige, die stellvertretend für viele Gläubige hier in der Kirche sind. Und wir bitten für uns, dass die Hoffnung und das Vertrauen Einzug halten können in unser Leben.
Dieter Zinecker, in der Einleitung zum Palmsonntag

Im Bild
Stadtpfarrer Dieter Zinecker segnete die Palmzweige und verkündete das Evangelium
Der Stadtpfarrer sprach den Segen über die ganze Pfarrgemeinde, wenn auch in deren Abwesenheit
Dem Kreuz Jesu gilt alle Verehrung

 

Auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland werden jeden Abend um 19.30 Uhr die Glocken läuten.

Die Gläubigen sind auf diese Weise eingeladen, einen Moment innezuhalten und sich im Gebet mit den Kranken und den Helfern der aktuellen Krise zu verbinden. Die Gläubigen können beispielsweise ein „Vater unser“, ein „Gegrüßet seist du Maria“ beten oder ein anderes passendes Gebet sprechen. Möglich ist auch, einfach einen Moment in Stille zu verharren und an die Menschen zu denken, die einem lieb sind, die krank sind oder die in dieser schwierigen Zeit in Krankenhäusern, Altenheimen oder Arztpraxen arbeiten.

Alle sind eingeladen, in dieser Zeit des Glockenläutens und des gemeinsamen Gebets eine Kerze ins Fenster zu stellen.