Heute am zweiten Sonntag nach Weihnachten und bereits mit dem Fest der Heiligen Drei Könige vor Augen feierten wir in unserer Kirche erneut eine weihnachtliche Andacht. Wir haben diese für euch auch wieder per Livestream übertragen.

Lasst euch von der veränderten Kameraperspektive überraschen. Es war uns diesmal wichtig, dass auch unsere Musiker in das rechte Licht gerückt werden! Vielen Dank an Theresa und Michael Neuberger für das schöne Spiel an Geige und Orgel sowie für den tollen Gesang.

Der Jahresschlussgottesdienst am Silvesterabend hat verhältnismäßig viele Gläubige in unsere Pfarrkirche geführt. Mit einem bekannten Liedtext – gemeinsam gesprochen – wurden dabei gleich zu Beginn wichtige Anliegen zum Ausdruck gebracht: Lob und Dank an Gott, sowie die hoffnungsvolle Bitte um seinen Schutz auch für die Zukunft: „Das alte Jahr verflossen ist, wir danken dir, Herr Jesus Christ (…), was im neuen Jahr wir fangen an, durch deine Gnad sei wohlgetan.“

Hoffnungsfrohe Worte richtete auch Stadtpfarrer Dieter Zinecker als Zelebrant des festlichen Gottesdienstes an die Mitfeiernden. Vollkommen unerwartetes Geschehen habe mit der Corona-Pandemie das Jahr weitgehend bestimmt. Trotz vieler Widrigkeiten habe sich aber auch viel Positives ereignet – und letztlich zur Stärkung der Gemeinschaft beigetragen.

Auf wichtige Ereignisse des Jahres wurde nach dem Evangelium auch im Einzelnen und chronologisch Rückschau gehalten:

Ende Januar tagt erstmals die Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt. – In seinem nachsynodalen Schreiben verwirft Papst Franziskus weder die Vorschläge der Amazonas-Synode noch stimmt er ihnen ausdrücklich zu. – Am 1. März stirbt in Nicaragua der Befreiungstheologe Ernesto Cardenal. – Bischof Georg Bätzing wird am 3. März zum Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz gewählt. – Schon früh veranlassen die Kirchen erste Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf die Pandemie. Von Mitte März bis Anfang Mai finden keine öffentlichen Gottesdienste statt. Auch das gesamte gesellschaftliche Leben wird komplett eingeschränkt. – Kirchen versuchen, den Menschen nahe zu sein, unterstützen sie im Glaubensleben und übertragen Gottesdienste auf verschiedenen Wegen. Auch aus St. Jakob werden Messen und Andachten im Livestream übertragen. – Am 27. März betet der Papst auf dem menschenleeren Petersplatz und spendet den außerordentlichen Segen „urbi et orbi“. – In der Debatte um das Schreiben der römischen Kleruskongregation zur „pastoralen Umkehr … und missionarischen Sendung der Kirche“ prallen gegensätzliche Kirchenbilder aufeinander. – Im August schickt die evangelische Kirche ihr Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ erstmals ins Mittelmeer. – Im September finden Regionalkonferenzen des Synodalen Wegs statt. – Am 15. September unterzeichnen Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain Friedensverträge. – Bei der Herbstvollversammlung der Dt. Bischofskonferenz werden aktuelle kirchliche Fragen beraten. – Am 3. Oktober unterzeichnet der Papst seine dritte Enzyklika: Fratelli tutti. – Im Oktober sind in St. Jakob Erstkommuniongottesdienste, aufgeteilt auf zwei Gruppen. In Vilzing wurde die Feier im Juli im Freien abgehalten. Die Firmung ist auf das Jahr 2021 verschoben. – Am 28. Oktober kreiert Papst Franziskus 13 neue Kardinäle. – Die Inzidenz-Zahlen steigen erneut an, im Dezember werden striktere Einschränkungen verordnet. Es gibt eine Ausgangsbeschränkung; dies betrifft auch die Christmetten.- Das Jahr ist überschattet von Gewaltakten, Unglücksfällen und Anschlägen: In Minneapolis wird der Afroamerikaner Georg Floyd getötet, bei einer Explosion in Beirut sterben 220 Menschen, 300.000 werden obdachlos. – Das Sterben im Mittelmeer durch Ertrinken ging weiter. – Demonstrationen für Freiheit und Demokratie werden oft unterdrückt oder gewaltsam aufgelöst. – Gleichzeitig gibt es in diesem Jahr viele Initiativen, um anderen beizustehen, ein solidarisches Miteinander war spürbar, das Zusammenstehen in der Krise. – Auch allen, die in dieser Zeit für ihre Mitmenschen da waren, wurde Anerkennung und Respekt ausgedrückt. – Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx feiern in München einen ökumenischen Hl. Abend-Gottesdienst. – Mit dem zugelassenen Impfstoff starten unter großer Beachtung die Impfungen in den Seniorenheimen. – Am Jahresende fordert Bischof Bätzing eine Segnung für gleichgeschlechtliche Paare und eine positivere Sicht auf das Wirken der deutschen Katholiken.

Am Ende des Gottesdienstes sagte der Stadtpfarrer, auch im Namen von Pfarrvikar Pater Jim, und Gemeindereferentin Michaela Maier, ein herzliches Dankeschön an alle engagierten Ehrenamtlichen, für allen Einsatz an Kraft und Zeit zugunsten der Pfarrei und ihrer Menschen. Vom gemeinsamen Wirken so Vieler gehe Segen aus und werden der Pfarrei neue Impulse für ein lebendiges Gemeindewesen verliehen.

Im Bild:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen …“ stimmten Pfarrer Dieter Zinecker, Gemeindereferentin Michaela Maier und Kantorin Eva Berzl am Ende des Gottesdienstes zum Jahresschluss abwechselnd und schließlich gemeinsam an.

Ich sagte zu dem Engel
der an der Pforte des neuen Jahres stand:
Gib mir ein Licht,
damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit
entgegengehen kann!
Aber er antwortete:
Gehe nur hin in die Dunkelheit
und lege deine Hand in die Hand Gottes!
Das ist besser als ein Licht
Und sicherer als ein bekannter Weg!

Liebe Gläubige,

ja, wer braucht in diesen Zeiten nicht ein Licht oder eine Hand, die einen durch die Tage führt! Wir alle beginnen das Neue Jahr in der Ungewissheit, wie es weitergehen mag. Viele sind mutlos, aber es gibt auch Zeichen der Hoffnung. Diese Hoffnung dürfen wir uns nicht nehmen lassen, denn trotz aller Sorgen und Unsicherheiten bietet das Leben so viel Schönes. In der Natur, in der Liebe zu Familie und Freunden, im rücksichtsvollen und fürsorgenden Umgang mit unseren Mitmenschen. Gerade jetzt in schwierigen Zeiten. Es mag vielleicht nicht immer leicht fallen, das Schöne zu sehen oder immer hoffnungsvoll und optimistisch zu sein. Doch es gibt eine Quelle der Kraft und des Lichts, die uns stets zugänglich ist und nie versiegt und die uns hilft, immer ein Licht im Dunkel zu sehen – Gott! Aus dieser Quelle dürfen wir reichlich schöpfen, denn in allen Ungewissheiten ist eines sicher: Gott bleibt bei uns, auf allen Wegen, in allen Zeiten.

Wir müssen uns nur darauf besinnen und in echtem Gottvertrauen unsere Hand in seine legen. Der Weg an sich wird dadurch nicht unbedingt leichter, aber Gott wird uns dabei helfen, das Schwierige auszuhalten und das Schöne zu sehen. So können wir unsere Wege gehen, egal wohin sie führen, egal wie ungewiss sie sind.

Legen Sie also getrost Ihre Hand in die Hand Gottes auf dem Weg in ein gutes, erfülltes und gesundes Neues Jahr und spüren Sie, wie Sie zuversichtlich und hoffnungsvoll Ihre Wege gehen können.

P. Jim John OCarm
Pfarrvikar