Geistlicher Impuls – Du bist eingeladen

Das Evangelium vom 28. Sonntag erzählt uns von einem König, der die Hochzeit seines Sohnes geplant hat. Alles ist vorbereitet und die Diener werden ausgeschickt, um die Gäste persönlich einzuladen. Der König schickt also nicht irgendeine Einladung auf einer hübsch gestalteten Karte. Nein, er beauftragt sein Personal. Ich finde, dadurch wird die Einladung ganz schön exklusiv.

Doch dann geschieht das Unglaubliche: Den Gästen ist die Einladung egal. Sie haben Wichtigeres zu tun oder sie fallen sogar über die Diener des Königs her. Für mich irgendwie unvorstellbar.

Wenn mich jemand sogar persönlich einladen lässt, dann wirkt das auf mich so, als mein Kommen unverzichtbar. In der heutigen Sprache wäre ich demnach eine VIP – eine Very Important Person. Keine Frage, dass ich da auf jeden Fall kommen würde.

Nun könnte man denken: Das ist wieder so eine Geschichte, wie sie Jesus eben gerne erzählt.

Doch wenn ich so darüber nachdenke, dann ist die Geschichte topaktuell. Wie wäre es, wenn wir statt König Gott in die Geschichte einsetzen. Er richtet eine Feier her. Er lässt uns durch seine Diener – in dem Fall Menschen, die in der Kirche haupt- und ehrenamtlich arbeiten – einladen.

Ja und dann … dann interessieren sich nur wenige für die Einladung. Viele haben Wichtigeres zu tun oder sie schimpfen über Gott und die Kirche.

Wenn man die Geschichte so betrachtet, dann könnte man sagen: Jesus hat genau gewusst, wie es einmal bei uns sein würde. In der Erzählung von Jesus ergeht es den Menschen, die die Einladung des Königs missachten, danach sehr schlecht.

Da stellt sich für mich die Frage: Was wird aus einem Volk, einem Land, der Menschheit an sich, wenn Gott ausgeschlossen wird? Wenn wir beschließen, dass wir seine wohlmeinenden Weisungen fürs Leben ignorieren? Ich denke, die täglichen Nachrichten sind darauf Antwort genug.

Ich glaube, wir können das Evangelium vom 28. Sonntag als Weckruf verstehen. Als Ruf an alle Gläubigen auf der ganzen Welt, als Ruf an jeden von uns: Schließt Gott nicht aus! Sorgt dafür, dass Gott nicht vergessen wird! Lasst euch von ihm einladen und ladet auch andere ein! – Auch wenn das manchmal mühevoll und frustrierend ist. Doch wenn wir nicht dranbleiben, wird Gott vielleicht wirklich vergessen und ich weiß nicht, ob eine Welt ohne Gott für uns noch lebens- und liebenswert ist.

Michaela Maier, Gemeindereferentin

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