Evangelium für Kinder
am 33. Sonntag im Jahreskreis

(T: M. Maier nach Mt 25,14-30)

Eines Tages erzählt Jesus seinen Freunden, den Jüngern,
noch eine Geschichte über Gott und sein Reich:

Es war einmal ein Mann, der auf Reisen ging.
Er rief seine Diener
und vertraute ihnen sein Geld an.
Der eine bekam 5Talente Silbergeld.
Der zweite 2 Talente Silbergeld.
Und ein Dritter bekam 1 Talent Silbergeld.
Der Mann kannte seine Diener gut.
Jeder bekam genau die Summe,
mit der er gut umgehen konnte.

Dann reiste der Mann ab.
Der Diener mit den 5 Talenten begann,
das Geld klug auszugeben.
Er kaufte Dinge und verkaufte sie wieder teurer.
So verdiente er im Laufe der Zeit Geld dazu.
Schließlich hatte er doppelt so viel Geld, als vorher.

Der zweite Diener machte es wie der erste.
Und auch er hatte am Schluss doppelt so viel Geld, als vorher.

Der dritte Diener aber hatte Angst um das Geld, das ihm sein Herr gegeben hatte.
Er nahm das Geld,
grub ein Loch in die Erde
und versteckte das Geld.

Nach langer Zeit kam der Mann von seiner Reise zurück.
Er wollte sehen, was seine Diener mit seinem Geld gemacht hatten.

Der erste Diener zeigte dem Mann, wieviel er verdient hatte.
Der Mann sagte:
´Das hast du sehr gut gemacht.
Ich sehe, dass ich dir vertrauen kann.
Du sollst ab jetzt wichtigere Aufgaben bekommen.
Komm! Das müssen wir feiern!`

Auch der zweite Diener zeigte dem Mann, was er verdient hatte.
Der Mann sagte:
´Das hast du sehr gut gemacht.
Du bist ein fleißiger Diener.
Ich kann mich auf dich verlassen.
Du bekommst ab jetzt eine wichtigere Aufgabe.
Komm! Dass müssen wir feiern!

Da kam auch der dritte Diener.
Er sagt zu dem Mann:
´Ich weiß, dass du ein strenger Herr bist.
Daher hatte ich Angst, dein Geld zu verlieren.
Ich habe es lieber versteckt.
Schau her, ich geb es dir zurück.`

Der Mann sagte:
´Du hast dich nicht genug angestrengt.
Du hast doch gewusst, was ich von dir erwarte.
Wenn du wenigstens das Geld auf die Bank gebracht hättest,
dann würde ich jetzt Zinsen dafür bekommen.
Gib das Geld her!
Ich gebe es dem Diener, der das meiste verdient hat.
Denn wer fleißig ist, der wird von mir belohnt,
wer sich aber nicht anstrengt, dem nehme ich auch noch das weg, was er hat.
Und jetzt geh!
Ich will dich nie wieder sehen.`

Der Martinstag ist im Kirchenjahr das Fest des Heiligen Martin von Tours (liegt im heutigen Frankreich). Wir feiern das Fest jeweils am 11. November.

Martin war ein römischer Soldat. Er wurde um das Jahr 316 nach Christus geboren. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Bettler tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte davon abgab.

In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum. Es war Jesus Christus. Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen und im christlichen Glauben lehren. Später baten ihn die Menschen der Stadt Tours ihr Bischof zu werden.

Insofern wünschen wir heute allen Angehörigen unserer Pfarrei und allen Besuchern, die auf den Namen des Heiligen Martin getauft wurden: Alles Gute zum Namenstag!

Evangelium für Kinder
am 32. Sonntag im Jahreskreis

(T: M. Maier nach Mt 25,1-13)

Damit sich die Freunde von Jesus, die Jünger,
besser vorstellen können, wie Gott ist und wie es im Himmel sein wird,
erzählt Jesus ihnen eines Tages folgende Geschichte:
Es waren einmal 10 junge Mädchen.
Sie alle hatten Lampen und warteten auf den Bräutigam.
Fünf der Mädchen waren gut vorbereitet.
Fünf hatten sich nur schlecht vorbereitet.

Die, die schlecht vorbereitet waren, hatten zwar Lampen, aber zu wenig Öl dabei.
Die, die gut vorbereitet waren, hatten zu den Lampen auch genug Öl mitgenommen.
Weil sich die Ankunft des Bräutigams verzögerte,
schliefen die Mädchen ein.

Mitten in der Nacht hörten die Mädchen plötzlich Rufe:
´Der Bräutigam kommt!
Macht euch bereit.`

Da standen die Mädchen auf und zündeten ihre Lampen an.
Die fünf schlecht vorbereiteten Mädchen sagten zu den anderen:
´Könnt ihr uns von eurem Öl etwas abgeben? Unser Öl reicht nicht.`
Aber die gut vorbereiteten Mädchen sagten:
´Das geht nicht. Sonst reicht uns das Öl auch nicht.
Lauft los und schaut, ob ihr noch irgendwo Öl kaufen könnt.`

Während die 5 Mädchen unterwegs waren, um Öl zu kaufen,
kam der Bräutigam.
Die Mädchen mit den brennenden Lampen gingen mit dem
Bräutigam in den Hochzeitssaal.
Die Türen des Saals wurden verschlossen.

Als die anderen Mädchen vom Ölkaufen zurückkamen,
klopften sie an die Tür des Hochzeitssaales und riefen:
´Lass uns herein!`
Doch der Bräutigam sagte:
`Ich kenne euch nicht. Ich lasse euch nicht herein.`“

Am Ende der Geschichte sagt Jesus zu seinen Zuhörern:
„Die Geschichte bedeutet:
Niemand von euch weiß, wann er mit Gott in sein Reich gehen darf.
Bereitet euch daher so vor, dass ihr zu jeder Zeit mit ihm gehen könnt.“

An Allerheiligen gedenken die Katholiken – zeitgeschichtlich schon seit dem frühen Mittelalter – aller bekannten und unbekannten Heiligen – als „verherrlichte Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“.

In der Liturgie ist der Feiertag als „Hochfest“ vorgegeben, und der bestimmende Inhalt des Evangeliums sind die Seligpreisungen der Bergpredigt; demgemäß wurden sie auch im Gottesdienst am Sonntagvormittag in der Stadtpfarrkirche St. Jakob verkündet.

In seiner Predigt fand Stadtpfarrer Dieter Zinecker einen in die Moderne übersetzten Zugang zu den scheinbar übermächtigen Heiligen aus ferner und naher Vergangenheit. Wenn Menschen heutzutage eine berühmte Persönlichkeit aus Kultur, Sport oder Politik zu Gesicht bekämen, würden sie oft schnell und in gleicher Weise reagieren: Handy zücken und ein „Selfie“ mit der prominenten Person machen, um möglicherweise etwas von deren Glanz abzubekommen.

Und der Glanz von Allerheiligen:
„Allerheiligen – das jährliche Selfie der Christen mit der ungezählten Schar ihrer prominenten Persönlichkeiten: Wir schauen auf sie, wir freuen uns über sie und ehren sie. Wir wollen etwas abbekommen von ihnen. Aber nicht zuerst von ihrer Glorie, ihrer Bedeutung, sondern von ihren Grundhaltungen, ihrem Tun, ihrem Einsatz, von der Art und Weise, wie sie es geschafft haben. Sie sind eingegangen in den Himmel; ihre Verdienste sprechen für sich.“

Vielfältig sei, so Pfarrer Zinecker, auch „die Lebensgeschichte der Heiligen. Aber besonders beeindrucken jene Heiligen, die sich für andere eingesetzt haben, die aus dem Schneckenhaus des Kreisens um sich selbst und des Kreisens um binnenkirchliche Themen herausgetreten sind: Die Frauen und Männer vom Typ Mutter Teresa: Beneidenswert, wer das schafft: Sich selber, Sinn, Erfüllung und das Leben zu finden im Dienst am Nächsten. Die Jesu Auftrag verwirklichen: Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr einander dient, wie ich euch gedient habe – selig, die Barmherzigen.“

Mit dem feierlichen Schlusssegen und dem Te Deum endete der Allerheiligen-Gottesdienst.

Im Bild: Zu Allerheiligen leuchtete auch die Osterkerze am Altar

58 Kerzen wurden beim Allerseelen-Gottesdienst am Montagabend vor dem Marienaltar in St. Jakob in feierlicher Weise entzündet:
Ein jedes Licht stand dabei symbolhaft für das Gedenken an die Frauen und Männer aus der Pfarrei, die in der Zeit von 1. November 2019 bis 21. Oktober 2020 verstorben sind; sie wurden zudem namentlich genannt, unter besonderer Erwähnung in den Fürbitten.

Der Zelebrant des Gottesdienstes, Stadtpfarrer Dieter Zinecker, fand trostreiche Worte für die zahlreich erschienenen Angehörigen der Verstorbenen und die weiteren Gläubigen. Jesus Christus habe das Los aller Menschen, einmal sterben zu müssen, geteilt. Seine Auferstehung aber gebe Zuversicht und bleibende Hoffnung auf Gemeinschaft und ewiges Leben bei Gott.

Dass Christus Leben und Licht in die Welt bringt – das symbolisiert die Osterkerze, die, zusammen mit vielen weiteren kleinen Lichtern, zur Feier des Allerseelen-Tages vor dem Volksaltar entzündet worden war und ihren warmen Schein verbreitete – zum Zeichen der Frohbotschaft auch bei Tod und Trauer.

In seiner Predigt knüpfte Pfarrer Zinecker an die Worte des Johannes-Evangeliums „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen (…) an, und zitierte aus einem meditativen Text: „Erinnerung flackert auf im Lichtermeer auf den Friedhöfen – Erinnerung an all die Menschen, die herausgestorben sind aus unserem Leben und die wir so schmerzlich vermissen. – Dankbarkeit flammt auf (…) für all das, was uns geblieben ist und uns auf immer verbindet mit denen, um die wir trauern. – Vertrauen glimmt auf in die Zusage Jesu, dass im Haus seines Vaters Platz ist für alle. – (…) Gewissheit strahlt auf, dass Christus auch mir nahe bleibt, dass er mir Weg ist zur Wahrheit, die mich frei macht und mich hier und heute leben lässt.“

Mit einem österlichen Lied endete die beeindruckende Feier.

Im Bild:
-58 Lichter leuchteten – zum Gedenken an die 58 verstorbenen Frauen und Männer des vergangenen Jahres
-Am Altar leuchtete auch die Osterkerze

Blumen, Kränze und Gestecke in allen Farben des Herbstes, blankgeputzte Grabsteine und ein Meer von entzündeten Grablichtern und Laternen: Die äußere Gestaltung auf hunderten von Grabstätten am Chamer Friedhof besonders zu Allerheiligen bringt die innere Zuwendung und liebevolle Erinnerung an die verstorbenen Familienangehörigen und Freunde deutlich zum Ausdruck – und kündet davon, dass niemand vergessen ist, der im Herzen seiner Lieben für immer einen Platz hat.

Der Verstorbenen zu gedenken und für sie zu beten: Das war Stadtpfarrer Dieter Zinecker auch heuer ein großes Anliegen, auch wenn er es – den Gegebenheiten Rechnung tragend – nicht zusammen mit den Gläubigen im Rahmen eines Wortgottesdienstes und gemeinsamen Gräbergangs tun konnte. So suchte er den Friedhof am Allerheiligen-Tag zu selbstgewählter Zeit persönlich auf, versah auf dem Weg durch die Grabreihen die Gräber mit Segensgebeten und besprengte sie mit Weihwasser.

In der Pfarrei St. Jakob waren die Gläubigen bereits im Vorfeld des Sonntags gebeten worden, im persönlichen Gebet für die Verstorbenen zu bitten und Weihwasser auszusprengen: Als besonderer Ausdruck für den Auftrag eines jeden, selber ein Segen zu sein.

Im Bild:
Stadtpfarrer Dieter Zinecker segnete alle Gräber – auch als Zeichen der Verbundenheit zu den Verstorbenen und ihren Angehörigen und Freunden

Liebe Besucher unserer Kirche, liebe Pfarrgemeinde,

der November ist ein Monat, in dem die Tage grau sind und das Licht oft vergeblich gegen dunkle Schatten kämpft. So verspüren wir es auch manchmal in unserem Inneren. Dabei ist der November doch auch ein schöner Monat, wir können ihn ihm viel Gutes abgewinnen. Zum einen ist es der Monat des Totengedenkens. Natürlich ist es oft schmerzhaft, an seine lieben Verstorbenen zu denken. Aber es ist auch etwas Schönes.

Wir dürfen dankbar sein für die gemeinsame Zeit, wir spüren immer noch die Liebe, die wir füreinander empfanden. Und wir können die Verstorbenen am Leben erhalten, indem wir über sie sprechen, uns an ihre Eigenheiten erinnern und manche Anekdote dabei erzählen. Das Allerheiligenfest ist in unserer Tradition auch ein Fest, an dem sich die Familien zusammenfinden, miteinander das Grab besuchen und in dieser Gemeinsamkeit das Gedenken an das Vergangene weiterleben lassen. Solch ein gemeinsames Gedenken wärmt und trägt.

Zum anderen ist der November mit seiner Stille und manch nebligen Tagen doch bestens geeignet, um auch selbst zur Ruhe zu kommen. Vielleicht schaffen wir es ja, Ruhe und Stille auch in unser Leben und unser Herz zu bekommen. Und gestehen wir uns auch eine gewisse Traurigkeit zu, denn Traurigsein ist wohl etwas Natürliches. Es ist ein Atemholen zur Freude, ein Vorbereiten der Seele dazu. (Paula Modersohn-Becker).

Diese Freude erwartet uns im Dezember. Dann gehen wir in eine helle lichterreiche Zeit. Mit ruhigem Herzen und froher Stille, die wir in den leisen Tagen des Novembers in uns aufnehmen dürfen.

Wir wünschen Ihnen warme und lichte Stunden in diesen Tagen, vor allem aber: bleiben Sie gesund.
Ihre
Dieter Zinecker, Pfr., P. Jim John, Pfarrvikar, Michaela Maier, GR

Anregungen für ein Gebet in diesen Wochen

Aus dem Gotteslob

  • Totenvesper GL 655
  • Rosenkranz
    • Schmerzhafter GL 4,6
    • Der glorreiche GL 4,7
  • Hausgebet für Verstorbene GL 28
  • Litanei
    • vom Leiden Jesu GL 563
    • für die Verstorbenen GL 569
  • Andachtsabschnitte
    • zu Totengedenken GL 680,7-8
    • zur Passion GL 675,3 und 676,3
  • Psalmen Ps 139 und 103, GL 657,1-4

Zur Ruhe kommen

Zur Ruhe kommen,
wo alles in uns aufgebracht ist,
Trost und Halt finden,
wo jeder Trost uns fehlt,
Zuversicht und Hoffnung finden,
wo doch alles zu Ende ist.

Darum wollen wir Gott bitten.

Wollen uns vergewissern,
was Gott uns geschenkt hat;
müssen abgeben,
was uns noch ganz nah ist;
aber vertrauen auch darauf,
im Leben und im Sterben
von Gottes Liebe aufgefangen
und getragen zu werden.

Unbekannter Verfasser

Beim Tod eines nahestehenden Menschen

Herr, (…….) ist tot.
Ich muss es ganz begreifen, was das ist, Herr.
Sein Blick wird mich nie mehr treffen;
seine Hand meine Hand nie mehr halten;
er ist tot;
er ist nicht mehr hier.

Du bist die Auferstehung und das Leben.
Wer an Dich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.
Lass ihn aufwachen bei Dir, Herr.
Gib ihm das nie verrinnende Leben, nach dem wir uns sehnen, Herr.
Kann unsere Sehnsucht uns täuschen?
Herr, Du hast es versprochen.
Für ihn, der tot ist, erinnere ich Dich an Dein Wort:“ Wer an mich glaubt, wird leben.“
Amen

Gebet für Verstorbene

Gott, Du bist für uns wie Vater und Mutter.
Wir übergeben Dir…
In unseren Augen ist er/sie tot.

In unserem Herzen glauben wir,
dass er/sie bei Dir lebt
Bei Dir findet… Erbarmen.

Denn Dein Ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit
Amen.

Gott, unser Vater, wir empfehlen dir…

Für ihn/sie ist die Zeit der Pilgerschaft zu Ende.
Befreie ihn/sie von allem Bösen,
dass er/sie heimkehre in deinen ewigen Frieden.

Öffne ihm/ihr das Paradies,
wo es keine Trauer mehr gibt,
keine Klage und keinen Schmerz,
sondern Friede und Freude
mit deinem Sohn und dem Heiligen Geist
in Ewigkeit.
Amen.

Nichts trennt von Gottes Liebe

Allmächtiger Gott, hilflos stehen wir dem Sterben unserer Lieben gegenüber.
Es fällt uns schwer, Deine Pläne zu begreifen und zu bejahen.
Der Tod ist unabänderlich.
Du aber hast uns Deinen Sohn gesandt und ihn für uns alle dahingegeben.
Darum können uns weder Trübsal noch Bedrängnis, ja nicht einmal der Tod von Deiner Liebe trennen.
Erhalte in uns diesen Glauben und führe unsere Toten zu neuem Leben.
Amen

Ewigkeit des Lebens

Wenn Dir jemand erzählt,
dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht
und dass das, was einmal tot ist, niemals wiederkommt,
so sage ihm:
Die Blume geht zugrunde,
aber der Same bleibt zurück und liegt vor uns,
geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens.

Khalil Gibran

Wenn der Tod…

Ich glaube, dass wenn der Tod unsere Augen schließt,
wir in einem Lichte stehn, von welchem unser
Sonnenlicht nur der Schatten ist.

Arthur Schopenhauer

Unsere Toten

Unsere Toten sind nicht abwesend
sondern nur unsichtbar.

Sie schauen mit ihren Augen voller Licht
in unsere Augen voller Trauer.

Augustinus

Auferstehung

Auferstehung ist unser Glaube,
Wiedersehen unsere Hoffnung,
Gedenken unsere Liebe.

Aurelius Augustinus

Liebe Gläubige,

nun sind wir wieder im November angelangt – dem Monat, den alle meist als grau und trüb beschreiben. Die Farbenpracht des Oktobers ist vergangen, der Lichterglanz des Dezembers noch weit entfernt. Passend zu der Tristesse des Wetters und der Natur ist er auch der Monat des Totengedenkens. Für viele sind und bleiben die Erinnerungen an ihre Verstorbenen schmerzhaft, was durch die ganze Stimmung des Novembers noch verstärkt wird. Hinzu kommen in diesem Jahr noch die vielen Einschränkungen und Sorgen aufgrund der Corona-Pandemie. Und dennoch hat der November auch seine schönen Seiten. Ist es nicht etwas Wunderbares, fast Mystisches, wenn am Ende eines Tages in der Dämmerungen die Nebel aufsteigen und die Landschaft nach und nach umhüllen wie ein sanfter Schleier?

Wenn wir durch die fallenden gelben Blätter gehen, die der Wind von den Bäumen treibt und als weicher Teppich auf die Erde legt. Oder wenn wir im warmen Zimmer sitzen, die ersten Kerzen anzünden und auf die Stille des grauen Tages und der dunklen Nacht lauschen. Das ist die Zeit, in der wir zu uns selber finden können. Das sind die Tage, in denen wir in Ruhe in uns gehen können und nicht nur an die Toten denken sollen, sondern auch daran, was in unserem Leben alles tot oder am Absterben ist. Gibt es Beziehungen, die man nicht mehr gepflegt und einfach hat einschlafen lassen? Habe ich mich für Dinge interessiert und engagiert, aber es dann irgendwann aus Bequemlichkeit aufgegeben? Gibt es viel Belastendes in meinem Leben, das mich lähmt oder die Luft zum Atmen nimmt? Wie ist es um mein Glaubensleben bestellt, ist es mehr tot als lebendig? Sicher sind solche Gedanken manchmal so grau wie ein nebliger Novembertag und vielleicht auch nicht schön zu denken. Denn zu gerne verdrängen wir, dass alles im Leben, auch wir, begrenzt und vergänglich ist. Aber dieses sich Bewusstmachen, aus dem In-sich-hineinhören und Erkennen, was neu belebt werden kann oder von wem oder was ich mich besser verabschieden sollte, weil es eben vergangen ist, erwächst uns auch ein Gewinn.

Denn so wie aus den brachen Feldern der Natur im nächsten Frühjahr das neue Leben keimt, so können wir aus den brachen Stellen in unserem Leben völlig Neues entstehen lassen. Frieden mit uns selbst, Freiraum für neue Erfahrungen, Erneuerung unserer Beziehungen – zu den Menschen, aber auch zu Gott.

Nutzen wir die Stille des Novembers dafür, Ruhe zu finden, die Menschen und die Dinge zu bewahren, die wichtig sind und Unnützes gehen zu lassen. Gehen wir doch mal am Abend über den Friedhof mit all den brennenden Kerzen auf den Gräbern und spüren den Frieden und die Sanftheit des Momentes. Lassen wir die Stille in unser Herz. Werden wir uns bewusst, dass aus all dem Vergänglichen auch neues Leben erwächst. Dann erscheint uns der November auch nicht mehr grau und trüb, sondern eher als gedämpftes Licht, das durch den Nebel fällt und uns sanft und ruhig umhüllt.

P. Jim John, OCarm
Pfarrvikar

Sich am Alltag zu erfreuen, erscheint in diesen unsicheren Zeiten wichtiger denn je. Und dieser Alltag hat für die Kinder des Vilzinger Kneipp-Kindergartens kürzlich eine willkommene Aufwertung erfahren.

Schon im alten Kindergartenjahr ist der Wunsch nach einer Außenküche gereift, den die Kinder meist nur als „Matschküche“ bezeichnen. Nun ist dieser Wunsch, anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Vilzinger Einrichtung, in Erfüllung gegangen. Die Katholische Kirchenstiftung Vilzing schenkte dem Kindergarten die Überdachung, gebaut von Agnes Mühlbauer, der Chefin der Schreinerei Berthold in Vilzing. Auch die Schreinerei selbst hatte ein Geburtstagsgeschenk für den Kindergarten dabei: Die Küche selbst, natürlich ebenfalls hergestellt von den Holz-Experten aus Vilzing. Agnes Mühlbauer blickte in strahlende Kinderaugen, als die „Matschküche“ offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde.

Vilzings Kindergartenleiterin Heidi Treml erklärte den Zweck des neuen Juwels im Garten: „Die Küche soll zum gemeinsamen Spielen und zum „Kochen“ mit Naturmaterialien anregen. Die Kinder sollen dabei eigene Ideen entwickeln und soziales Miteinander spielerisch erlernen.“ Wichtig sei dem Kindergartenteam dabei die Überdachung gewesen, damit bei jedem Wetter gespielt werden könne und die Küche geschont werde.

Evangelium für Kinder
an Allerheiligen

(T: M. Maier nach Mt 5,1-12a)

Viele Menschen folgen Jesus und seinen Jüngern.
Sie wollen hören, was er zu sagen hat.
Deshalb steigt Jesus auf einen Berg.
Er setzt sich und beginnt zu reden.
Er sagt:

Auf das Reich Gottes dürfen sich alle Menschen freuen.
Vor allem die, denen es an allem fehlt.
Ihnen wird im Himmel alles gehören.
Freuen dürfen sich die, die jetzt noch traurig sind.
Sie werden im Himmel Trost finden.
Freuen dürfen sich die, die immer friedlich sind.
Sie werden ohne Streit alles bekommen, was sie möchten.
Freuen dürfen sich die, die jetzt ungerecht behandelt werden.
Sie werden gerecht behandelt werden.
Freuen dürfen sich die, die Mitleid mit anderen haben.
Denn auch mit ihnen wird man Mitleid haben.
Freuen dürfen sich die, die ein Herz ohne böse Gedanken haben.
Sie werden Gott sehen.
Freuen dürfen sich die, die für Frieden sorgen.
Man wird sie Kinder Gottes nennen.
Freuen dürfen sich die, die immer ehrlich sind und deswegen bestraft werden.
Ihnen gehört das Reich Gottes.

Freuen dürft auch ihr euch.
Freut euch, wenn ihr wegen des Glaubens an mich beschimpft werdet
Freut euch, wenn ihr wegen mir Angst um euer Leben haben müsst.
Freut euch, wenn man wegen mir schlimme Sachen über euch erzählt.
Freut euch und jubelt.
Auf euch wartet einen große Belohnung bei Gott.“