Außerdem stellt der Christkönigssonntag die kritische Frage, ob … wir … noch bereit und fähig sind, die dunklen Seiten des Lebens und die Not anderer wahrzunehmen. Vielleicht sollten wir einüben, weniger auf „Augenhöhe“ (wie es so oft gefordert wird), sondern mehr auf „Herzhöhe“ wahrzunehmen und zu handeln.

Burkhard R. Knipping, Wegweisung zum Sonntag,
in: Die Botschaft heute 9/2020, S. 353

Liebe Besucher unserer Homepage, liebe Mitchristen!

„Einander auf Augenhöhe begegnen:“ Das höre und lese ich immer wieder. Und es ist ja ein guter Gedanke: Dass für jeden klar ist: Alle sind gleich viel wert, es gibt im gelingenden Miteinander kein „oben“ und „unten“. Wenn einer immer alles besser wissen will, und mit dieser Grundhaltung auf den anderen einredet, dann wird das auf Dauer kein gutes Miteinander ergeben.

Und noch mehr liegt in dem Gedanken: „einander auf Herzhöhe begegnen:“ Das Herz ist für uns das Sinnbild des Gefühls, der Zuneigung, der Liebe. Mit meinem Bemühen, deine Gefühlswelt wahrzunehmen, Dich zu verstehen in dem, was Dich innerlich bewegt, da komme ich Dir nahe. Da kann ich körperliche Distanz aus dem Weg räumen, weil ich Dir nahe komme in dem, was Dich bewegt und umtreibt.

„Empathie“ – Einfühlungsvermögen – ist das Zauberwort. Das braucht Geduld, da muss ich immer wieder mit dem anderen zusammenkommen, mit ihm reden, ihm zuhören. Wenn er dann noch mehr erzählt als die Erlebnisse seines Alltags, dann kann ich irgendwann mit ihm fühlen, in seine Welt einsteigen.

In Christus begegnet uns Gott auf Herzhöhe. Er ist uns ganz nah gerückt und bleibt doch souverän: Er steht weiter als großer Sinnhorizont über dieser Welt. Dieser Gedanke ist für mich wie eine Klammer zwischen dem Christkönigssonntag und dem 1. Advent: Eine Klammer vom Schluss des alten Kirchenjahres hin zum Beginn des neuen.

Manches in den kommenden Wochen mag anders sein als wir es von früheren Jahren her kennen. Aber das Eine bleibt: Im Advent bereiten wir uns vor und erwarten wir mit gerührtem Herzen das Fest, das uns vor Augen hält: Gott kommt herab in unsere Welt, in unser Leben. Manches ist da unordentlich, manches ist oberflächlich, manches ist unansehnlich. Aber unser Leben – und wir – sind es Gott wert, dass er uns „auf Herzhöhe“ begegnen will.

Das wünsche ich Ihnen, dass sie das wieder spüren im Advent: Gott auf Herzhöhe mit uns Menschen.

Ihnen alles Gute, eine gesegnete Adventszeit.
Ihr Dieter Zinecker, Pfarrer

Türen öffnen sich, Türen schließen sich – manchmal mit, manchmal ohne großes menschliche Zutun. Die offene Frage, wann das eine und wann das andere eintritt, macht den Vorgang von Haus aus geheimnisvoll und spannend.

Was es mit dem nicht gerade klein geratenen Exemplar der Tür auf sich hat, die derzeit neben dem Marienaltar in unserer Pfarrkirche Platz gefunden hat: Dieses Geheimnis wird sich erst nach und nach klären lassen.

Nämlich im Verlauf der vier Familiengottesdienste an den kommenden vier Adventssonntagen, die jeweils um 10.30 Uhr gefeiert werden. Vorbereitet wurde das Ganze, wie aus den Vorjahren bekannt und bewährt, vom rührigen Familiengottesdienst-Team.

Alle Interessenten, besonders natürlich alle Familien mit Kindern, sind an den kommenden Sonntagen herzlich eingeladen, beim Öffnen der Türe und dem Schauen, was sich dahinter verbirgt, dabei zu sein. – Und damit gleichzeitig Advent zu feiern und Weihnachten, die Geburt des Herrn, Schritt für Schritt näher kommen zu lassen.

Im Bild:
Die Innenausstattung der Pfarrkirche St. Jakob ist derzeit um eine große Tür reicher.
Pfarrvikar Pater Jim hat schon am vergangenen Christkönigssonntag herzlich eingeladen dabei zu sein, wenn das Geheimnis dieser Tür an den vier Adventssonntagen gelüftet wird.

Die vor uns liegenden Wochen sind kirchlich geprägte Zeiten: Leider können sinnvollerweise kaum besinnliche Feiern gehalten werden. In unserer Pfarrkirche sind tagsüber häufig Frauen und Männer, die für sich Ruhe, Sammlung und kleine Auszeiten suchen. Deswegen werden wir an den Sonntagen jeweils um 16 Uhr in St. Jakob Andachten anbieten: Meditationen, besinnliche Orgel- und Querflötenmusik, gemeinsam gesungene Adventslieder wollen zum Innehalten und Nachdenken einladen und dazu Anregungen geben.

Gestaltet werden die Andachten durch die Priester, die Gemeindereferentin und Ehrenamtliche der Pfarrei.

Termine, jeweils um 16:00 Uhr am Sonntag 29.11., Sonntag 06.12., Sonntag 13.12., Sonntag 20.12., Sonntag 27.12., Sonntag 03.01., Mittwoch 06.01.

 Die Andachten werden ebenfalls als Livestream auf der Webseite übertragen.

 

Zum Livestream und zu den Videos

Zum Hochfest Christkönig, am Ende des Kirchenjahres, feiert unsere Pfarrei St. Jakob stets Besonderes: Ewige Anbetung in der Pfarrkirche. Hierzu wird auch heuer, am Samstag, 21. November, ganz herzlich eingeladen.

Der Anbetungs-Tag beginnt mit einem Gottesdienst um 9.30 Uhr. Mit der anschließenden Aussetzung folgen dann die eigentlichen Anbetungsstunden, an denen sich mehrere Gruppen der Pfarrei beteiligen:

  • 10 – 11 Uhr: Senioren
  • 11 – 12 Uhr: Frauenbund
  • 12 -13 Uhr: Ministranten
  • 13 – 14.30 Uhr: Kirchenverwaltung/Pfarrgemeinderat/Lektoren u. Kommunionhelfer

Ab 14.30 Uhr wird eine gestaltete Anbetung mit musikalischer Begleitung angeboten, ehe der Eucharistische Segen und die Wiedereinsetzung die feierlichen Stunden beenden.
Zum Mitfeiern, Beten und Verweilen vor dem Allerheiligsten ist jedermann herzlich willkommen.

Im Bild:
Ewige Anbetung wird an diesem Samstag in St. Jakob gefeiert

Ein ökumenischer Gottesdienst zur diesjährigen Bibelwoche ist am vergangenen Sonntagabend in unserer Pfarrkirche St. Jakob gefeiert worden; eine interessierte Schar von Gläubigen, katholischer wie auch evangelisch-lutherischer Christen, hatte sich dazu eingefunden.

Dekan Walter Kotschenreuther und Stadtpfarrer Dieter Zinecker standen in ökumenischer Verbundenheit gemeinsam am Altar und erbaten, zusammen mit allen Anwesenden, Gottes Hilfe und Segen in Not und Gefahr, insbesondere im „ökumenischen Friedensgebet 2020“.

Im Blick auf das Thema des Gottesdienstes, „Begegnungen im Lukas-Evangelium: Maria und Elisabeth“, beleuchtete der evangelische Dekan in seiner Predigt die weitreichende Bedeutung dieser besonderen Begegnung in Bezug auf das Wirken Jesu Christi – mit einer klaren Erkenntnis: „Gott greift ein in das Leben der Menschen; darauf ist Verlass. Allerdings: Gott hat ganz andere Zeitvorstellungen als wir Menschen“. Wesentlich sei hier: Geduld! Denn Geduld beinhalte letztlich das Vertrauen in die Gewissheit, dass alles in diesem Universum nach dem Willen Gottes geschieht.

„Möge die Straße uns zusammenführen (…)“ hieß es schließlich im gemeinsamen Lied zum Abschluss des Gottesdienstes, den Eva Berzl an der Orgel und mit Gesang stimmungsvoll begleitete.

Im Bild:
– Gemeinsam am Altar von St. Jakob: Dekan Walter Kotschenreuther und Stadtpfarrer Dieter Zinecker
– Dekan Walter Kotschenreuther verkündete das Lukas-Evangelium
– Kerzenschein mit Symbolkraft: „Der synodale Weg“

„Die Atemluft eines Christen ist die Hoffnung“
Papst Franziskus

Liebe Besucher unserer Kirche, liebe Pfarrangehörige!

Alte Worte, erinnern Sie sich? Die christlichen Grundtugenden sind: Glaube, Hoffnung und Liebe. Für sie gibt es auch Symbole: Kreuz, Anker und Herz. Wer in unserer Pfarrkirche die Figuren auf dem Schalldeckel über der Kanzel genau ansieht, wird sie entdecken, in der Hand von Engeln.

Hoffnung haben: Das ist nicht nur ein Wort, das ist eine Grund-haltung, eine Einstellung, etwas, das ich in mir spüre, auch wenn nicht alles leicht, hell, glücklich ist.

„Hoffen … bedeutet nicht den naiven Optimismus, der auf der Illusion beruht, es werde schon alles wieder gut. Hoffnung bedeutet vielmehr … In mir den Blick wachhalten, dass alles, was geschieht, in der Tiefe einen Sinn hat, weil Gott in jedem Atemzug mir entgegenkommt.“ (P. Martin Löwenstein SJ)

So eine Hoffnung wünsche ich mir, auch für diese Zeit: Es fehlt einfach viel, wenn ich mich nicht wie üblich mit anderen treffen kann: Nicht im Beruf, nicht in den Versammlungen und gemein-samen Beratungen in der Pfarrei, nicht in geselligen Runden im Freundeskreis.

Ich kann Hoffnung atmen, weil Gott in der Tiefe da ist, weil er mir nahe sein will, weil er der Sinnzusammenhang und die Klammer meines Daseins ist.
Wohl dem, der das auch in diesen Wochen spüren kann.

Wir wünschen Ihnen, dass sie immer wieder einen kräftigen Atemzug der Atemluft Gottes einatmen können, dass sie erfahren, wie Sie dadurch gestärkt werden und Ihnen das ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Ihre
Dieter Zinecker, Pfarrer mit P. Jim, Pfarrvikar, und Michaela Maier, Gemeindereferentin

Anregungen für ein Gebet in diesen Wochen

Schenk mir Vertrauen und Hoffnung (Erich Guntli)
Gl 9,7 Ich bin da vor dir, mein Gott

Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude (Ps 40)
Gl 41,2 Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn

Andacht „Hoffnung“
Gl 677,4 Solange wir leben, hoffen wir

Lieder – Hoffnung
Gl 365 Meine Hoffnung und meine Freude
Gl 378 Brot, das die Hoffnung nährt
Gl 457 Suchen und fragen, hoffen und sehn

Steh auf

Steh auf, der du enttäuscht bist.
Steh auf, der du keine Hoffnung mehr hast.
Steh auf, der du an die Eintönigkeit gewöhnt bist und nicht mehr glaubst, dass man Neues schaffen kann.
Steh auf, denn Gott ist daran, „alle Dinge neu zu schaffen.“
Steh auf, der du dich an die Gaben Gottes gewöhnt hast.
Steh auf, der du die Fähigkeit zum Staunen verlernt hast.
Steh auf, der du das Vertrauen verloren hast, Gott „Papa“ zu nennen.
Steh auf, und beginne, wieder voller Bewunderung für die Güte Gottes zu sein.
Steh auf, der du leidest.
Steh auf, dem es dir scheint, dass das Leben dir viel verweigert hat.
Steh auf, wenn du dich ausgeschlossen, verlassen, beiseite- geschoben fühlst.
Steh auf, denn Christus hat dir seine Liebe gezeigt und hält für dich die Verwirklichung einer unverhofften Möglichkeit bereit.
Steh auf! Steh auf und geh!

(Papst Johannes Paul II.)

Meditation zur Eucharistiefeier

Liebe geht durch den Magen, heißt ein Sprichwort.
In dieser Feier spüren wir von neuem deine Liebe, Herr.

Deine Zuneigung trifft uns ins Herz,
dein Wort geht uns durch und durch.

Wir sind nicht nur Gäste an deinem Tisch.
Du willst uns als Mitarbeiter deiner Liebe in dieser Welt gewinnen.

Im Innersten berührt wollen wir zu leben versuchen,
was du uns vorgelebt hast:
ein Menschsein, wie Gott es sich gedacht hat – aus der Sehnsucht nach Frieden und Solidarität, aus gegenseitiger Wertschätzung, aus dem würdevollen Umgang mit den Schwächsten.

Was wir im Innersten als heilsam erfahren durften,
das lass durch uns Frucht bringen für eine neue Welt.

(Dr. Christoph Seidl)

Fürbitten

Gott, Talente und Fähigkeiten hast du ausgestreut über die Erde und sie uns Menschen in die Hand gegeben. Wir bitten dich:

– Für alle, die jetzt voller Sorgen in die Zukunft blicken und nicht wissen, wie es weitergeht für sie. – Wir bitten dich, erhöre uns.
– Für alle, die einsam sind, denen ein Gesprächspartner fehlt, die niemand haben, der sie berührt. – Wir bitten dich …
– Für alle, die andere pflegen und sie aufrichten: In den Senioren-heimen, den Tagespflegeeinrichtungen und den Kranken-häusern. – Wir bitten dich …
– Für die Menschen auf der Welt, die arm sind, die in Kriegs- und Bürgerkriegsregionen leben, denen das Nötigste fehlt. – Wir …
– Für die Menschen, die uns nahe stehen, in ihren Anliegen und Sorgen. – Wir bitten dich …
– Für die Stadt, den Ort, in dem wir leben, und alle Frauen, Männer, Kinder und Jugendlichen hier. – Wir bitten dich …
– Für unsere verstorbenen Angehörigen und Freunde, für alle unsere Verstorbenen. – Wir bitten dich …

P. Rupert Mayer SJ (+ 1945)

Herr, wie Du willst, soll mir gescheh’n
und wie Du willst, so will ich geh’n;
hilf Deinen Willen nur versteh’n!

Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit;
und wann Du willst, bin ich bereit,
heut und in alle Ewigkeit.

Herr, was Du willst, das nehm’ ich hin,
und was Du willst, ist mir Gewinn;
genug, dass ich Dein Eigen bin.

Herr, weil Du’s willst, drum ist es gut;
und weil Du’s willst, drum hab’ ich Mut.

Mein Herz in Deinen Händen ruht.

(nach der Überlieferung ist dies das Lieblingsgebet von P. Rupert Mayer)

Segen

Einen von seinen treuen Engeln
möge dir Gott immer dann schicken,
wenn du meinst, die Kraft und
alle guten Geister haben dich verlassen.

Einen von seinen guten Engeln
möge dir Gott immer dann schicken,
wenn dich eine schlimme Nachricht trifft,
sodass es dir die Sprache verschlägt.

Einen von seinen tröstenden Engeln
möge dir Gott immer dann schicken,
Wenn deine Pläne durchkreuzt
und deine Wünsche zerronnen sind.

Einen von seinen frohen Engeln
möge dir Gott immer dann schicken,
wenn dir das Lachen vergangen ist
oder du dich selbst nicht mehr magst.

Einen von seinen singenden Engeln
möge Gott dir immer dann schicken,
wenn du vergessen hast, auf deine
Lebensmelodie im Herzen zu achten.

(Paul Weismantel, Segensworte, S. 30)

Evangelium für Kinder
am 33. Sonntag im Jahreskreis

(T: M. Maier nach Mt 25,14-30)

Eines Tages erzählt Jesus seinen Freunden, den Jüngern,
noch eine Geschichte über Gott und sein Reich:

Es war einmal ein Mann, der auf Reisen ging.
Er rief seine Diener
und vertraute ihnen sein Geld an.
Der eine bekam 5Talente Silbergeld.
Der zweite 2 Talente Silbergeld.
Und ein Dritter bekam 1 Talent Silbergeld.
Der Mann kannte seine Diener gut.
Jeder bekam genau die Summe,
mit der er gut umgehen konnte.

Dann reiste der Mann ab.
Der Diener mit den 5 Talenten begann,
das Geld klug auszugeben.
Er kaufte Dinge und verkaufte sie wieder teurer.
So verdiente er im Laufe der Zeit Geld dazu.
Schließlich hatte er doppelt so viel Geld, als vorher.

Der zweite Diener machte es wie der erste.
Und auch er hatte am Schluss doppelt so viel Geld, als vorher.

Der dritte Diener aber hatte Angst um das Geld, das ihm sein Herr gegeben hatte.
Er nahm das Geld,
grub ein Loch in die Erde
und versteckte das Geld.

Nach langer Zeit kam der Mann von seiner Reise zurück.
Er wollte sehen, was seine Diener mit seinem Geld gemacht hatten.

Der erste Diener zeigte dem Mann, wieviel er verdient hatte.
Der Mann sagte:
´Das hast du sehr gut gemacht.
Ich sehe, dass ich dir vertrauen kann.
Du sollst ab jetzt wichtigere Aufgaben bekommen.
Komm! Das müssen wir feiern!`

Auch der zweite Diener zeigte dem Mann, was er verdient hatte.
Der Mann sagte:
´Das hast du sehr gut gemacht.
Du bist ein fleißiger Diener.
Ich kann mich auf dich verlassen.
Du bekommst ab jetzt eine wichtigere Aufgabe.
Komm! Dass müssen wir feiern!

Da kam auch der dritte Diener.
Er sagt zu dem Mann:
´Ich weiß, dass du ein strenger Herr bist.
Daher hatte ich Angst, dein Geld zu verlieren.
Ich habe es lieber versteckt.
Schau her, ich geb es dir zurück.`

Der Mann sagte:
´Du hast dich nicht genug angestrengt.
Du hast doch gewusst, was ich von dir erwarte.
Wenn du wenigstens das Geld auf die Bank gebracht hättest,
dann würde ich jetzt Zinsen dafür bekommen.
Gib das Geld her!
Ich gebe es dem Diener, der das meiste verdient hat.
Denn wer fleißig ist, der wird von mir belohnt,
wer sich aber nicht anstrengt, dem nehme ich auch noch das weg, was er hat.
Und jetzt geh!
Ich will dich nie wieder sehen.`

Der Martinstag ist im Kirchenjahr das Fest des Heiligen Martin von Tours (liegt im heutigen Frankreich). Wir feiern das Fest jeweils am 11. November.

Martin war ein römischer Soldat. Er wurde um das Jahr 316 nach Christus geboren. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Bettler tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte davon abgab.

In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum. Es war Jesus Christus. Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen und im christlichen Glauben lehren. Später baten ihn die Menschen der Stadt Tours ihr Bischof zu werden.

Insofern wünschen wir heute allen Angehörigen unserer Pfarrei und allen Besuchern, die auf den Namen des Heiligen Martin getauft wurden: Alles Gute zum Namenstag!

Evangelium für Kinder
am 32. Sonntag im Jahreskreis

(T: M. Maier nach Mt 25,1-13)

Damit sich die Freunde von Jesus, die Jünger,
besser vorstellen können, wie Gott ist und wie es im Himmel sein wird,
erzählt Jesus ihnen eines Tages folgende Geschichte:
Es waren einmal 10 junge Mädchen.
Sie alle hatten Lampen und warteten auf den Bräutigam.
Fünf der Mädchen waren gut vorbereitet.
Fünf hatten sich nur schlecht vorbereitet.

Die, die schlecht vorbereitet waren, hatten zwar Lampen, aber zu wenig Öl dabei.
Die, die gut vorbereitet waren, hatten zu den Lampen auch genug Öl mitgenommen.
Weil sich die Ankunft des Bräutigams verzögerte,
schliefen die Mädchen ein.

Mitten in der Nacht hörten die Mädchen plötzlich Rufe:
´Der Bräutigam kommt!
Macht euch bereit.`

Da standen die Mädchen auf und zündeten ihre Lampen an.
Die fünf schlecht vorbereiteten Mädchen sagten zu den anderen:
´Könnt ihr uns von eurem Öl etwas abgeben? Unser Öl reicht nicht.`
Aber die gut vorbereiteten Mädchen sagten:
´Das geht nicht. Sonst reicht uns das Öl auch nicht.
Lauft los und schaut, ob ihr noch irgendwo Öl kaufen könnt.`

Während die 5 Mädchen unterwegs waren, um Öl zu kaufen,
kam der Bräutigam.
Die Mädchen mit den brennenden Lampen gingen mit dem
Bräutigam in den Hochzeitssaal.
Die Türen des Saals wurden verschlossen.

Als die anderen Mädchen vom Ölkaufen zurückkamen,
klopften sie an die Tür des Hochzeitssaales und riefen:
´Lass uns herein!`
Doch der Bräutigam sagte:
`Ich kenne euch nicht. Ich lasse euch nicht herein.`“

Am Ende der Geschichte sagt Jesus zu seinen Zuhörern:
„Die Geschichte bedeutet:
Niemand von euch weiß, wann er mit Gott in sein Reich gehen darf.
Bereitet euch daher so vor, dass ihr zu jeder Zeit mit ihm gehen könnt.“

An Allerheiligen gedenken die Katholiken – zeitgeschichtlich schon seit dem frühen Mittelalter – aller bekannten und unbekannten Heiligen – als „verherrlichte Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“.

In der Liturgie ist der Feiertag als „Hochfest“ vorgegeben, und der bestimmende Inhalt des Evangeliums sind die Seligpreisungen der Bergpredigt; demgemäß wurden sie auch im Gottesdienst am Sonntagvormittag in der Stadtpfarrkirche St. Jakob verkündet.

In seiner Predigt fand Stadtpfarrer Dieter Zinecker einen in die Moderne übersetzten Zugang zu den scheinbar übermächtigen Heiligen aus ferner und naher Vergangenheit. Wenn Menschen heutzutage eine berühmte Persönlichkeit aus Kultur, Sport oder Politik zu Gesicht bekämen, würden sie oft schnell und in gleicher Weise reagieren: Handy zücken und ein „Selfie“ mit der prominenten Person machen, um möglicherweise etwas von deren Glanz abzubekommen.

Und der Glanz von Allerheiligen:
„Allerheiligen – das jährliche Selfie der Christen mit der ungezählten Schar ihrer prominenten Persönlichkeiten: Wir schauen auf sie, wir freuen uns über sie und ehren sie. Wir wollen etwas abbekommen von ihnen. Aber nicht zuerst von ihrer Glorie, ihrer Bedeutung, sondern von ihren Grundhaltungen, ihrem Tun, ihrem Einsatz, von der Art und Weise, wie sie es geschafft haben. Sie sind eingegangen in den Himmel; ihre Verdienste sprechen für sich.“

Vielfältig sei, so Pfarrer Zinecker, auch „die Lebensgeschichte der Heiligen. Aber besonders beeindrucken jene Heiligen, die sich für andere eingesetzt haben, die aus dem Schneckenhaus des Kreisens um sich selbst und des Kreisens um binnenkirchliche Themen herausgetreten sind: Die Frauen und Männer vom Typ Mutter Teresa: Beneidenswert, wer das schafft: Sich selber, Sinn, Erfüllung und das Leben zu finden im Dienst am Nächsten. Die Jesu Auftrag verwirklichen: Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr einander dient, wie ich euch gedient habe – selig, die Barmherzigen.“

Mit dem feierlichen Schlusssegen und dem Te Deum endete der Allerheiligen-Gottesdienst.

Im Bild: Zu Allerheiligen leuchtete auch die Osterkerze am Altar