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Liebe Kirchenbesucher, liebe Gläubige,

erscheint uns diese Fastenzeit nun nicht das zweite Jahr in Folge als besonders entbehrungsreich und trübe? Nicht nur, dass wir selber in irgendeiner Form etwas entsagen sollen, nein, auch von außen müssen wir uns in Verzicht üben: Verzicht auf Kontakte, Verzicht auf Ausgehen und so weiter. Das kann uns betrüben und uns in eine gewisse Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit versetzen. Dabei kann uns die Fastenzeit doch eher das Gegenteil vermitteln, wenn wir unsere Augen weg von der Trübsal wenden und auf die Zukunft, auf das nahende Osterfest blicken.

Wie wäre es denn, wenn wir die Fastenzeit als eine Zeit sehen, in der wir uns von allem Negativen und Hoffnungslosem abwenden und uns unserer Hoffnung, unserer Freude, unserer Stärke und unserem Licht zuwenden? Sicherlich fällt uns das nicht immer leicht. Aber gerade weil es so schwer ist (und dadurch durchaus ein Fastenopfer sein kann), ist es für uns so fruchtbar.

Entsagen wir unserer Gewohnheit, erst einmal nach dem Negativen zu schauen und dieses vielleicht noch Überhand gewinnen lassen. Versuchen wir vielmehr das Positive zu entdecken und uns davon tragen zu lassen. Denn letztendlich ist es doch genau das, was Ostern uns vermitteln will: weg von der Perspektivlosigkeit des Todes hin zu der Hoffnung auf das ewige Leben. Wenn uns solch ein Negativfasten gelingt und wir uns stattdessen mehr dem Positiven und Hoffnungsvollen öffnen können, dann sind wir Ostern ein ganzes Stück näher gekommen. Denn das Göttliche ist mühelos. Es liegt im Heil eine Leichtigkeit, die für uns schwieriger ist als alle unsere Anstrengungen. ( Simone Weil)

Wir möchten Ihnen für die Wochen bis Ostern eine weiterhin gute, hoffnungsvolle Fastenzeit wünschen.

Ihr
P. Jim, Pfarrvikar
mit Dieter Zinecker, Pfarrer und Michaela Maier, Gemeindereferentin

Himmelsleitern

aufgerichtet – ausgerichtet
leichtfüßig – filigran
verankert im Boden – verwurzelt im Himmel
in der Schwebe gehalten
von unsichtbarer Hand
wie ein Tanz
wie eine Einladung zur Leichtigkeit:
Wenn der Alltag die Augen nach unten zieht, dann locken Himmelsleitern nach oben.
Sie sagen: heb den müden erdenschweren Blick zum Licht,
in den offenen Himmel.
Wag den Schritt auf die schwebende Leiter und
vertraue, dass sie trägt.
(Dr. Elisabeth T. Winter)

Gebet

1. Herr Jesus Christus,
Du hast 40 Tage in der Wüste gefastet und allen Versuchungen des Teufels standgehalten. Gib auch mir in diesen Tagen der österlichen Buß- und Fastenzeit die nötige Kraft alle Vorsätze umzusetzen.
Schenke mir Standhaftigkeit und die rechte Gesinnung zur Umkehr.
Lass mich erkennen, wo ich an mir arbeiten kann und hilf mir dabei mich im Verzicht auf lieb gewonnene Dinge einzuüben.
Amen.

2. Lass mich verzichten,
wo es nur geht,
damit mein Denken
neu entsteht.
Lehr mich, dass du
der Kraftquell bist,
lehr mich, weil das
so wichtig ist.
Sind Bauch und Kopf
und Herz vereint,
dann weiß ich, was
Auferstehung meint.
Amen.

3. Nun ist es wieder Zeit
zu beten und zu fasten,
ich mache mich bereit,
die Seele zu entlasten.
Bei dir Gott finde ich,
was mich lebendig macht,
durch Fasten nehme ich
auf meine Seele acht.
Mein Gott, du schenkst mir Mut,
und gibst mir neue Kraft,
Verzichten tut mir gut,
weil es neue Kräfte schafft.
Amen.

4. Gott,
Du weißt, wer ich hinter all meinen Masken bin.
Vor dir kann ich mich nicht verstecken.
Du verstehst meine Gedanken und Gefühle,
die ich vor anderen verberge.
Wo immer ich bin, was ich tue, du weißt es.
Deine Liebe hat mich von Anfang an wahrgenommen.
Amen.

(Unbekannter Verfasser)

Aus dem Gotteslob

Lieder

GL 267 O Mensch, bewein dein Sünde groß
GL 268 Erbarme dich
GL 269 Du Sonne der Gerechtigkeit
GL 271 O Herr, aus tiefer Klage
GL 272 Zeige uns, Herr, deine Allmacht und Güte
GL 273 O Herr, nimm unsre Schuld
GL 283 Aus der Tiefe rufe ich zu dir
GL 358 Ich will dich lieben
GL 435 Herr ich bin dein Eigentum
GL 437 Meine engen Grenzen
GL 439 Erhör, mein Gott, mein Flehen
GL 440 Hilf Herr meines Lebens
GL 446 Lass uns in deinem Namen

Kreuzwegandacht

GL 683-684

Laudes

GL 623

Vesper

GL 637-640

Fürbitten

Das letzte Jahr hat manches auf den Kopf gestellt, vielen Menschen Angst und Sorgen gemacht, ihnen Krankheit, Einsamkeit, Not und Trauer gebracht. Das alles bringe ich dir – und bete:
Herr, erbarme dich, erbarm dich unser, erbarme dich unserer Zeit.

1. So bringe ich dir jetzt die Menschen, die mir wichtig sind, mit denen ich mein Leben teile, die, für die ich dir danke sagen möchte, und die, um die ich mir Sorgen mache.
2. Ich bringe dir auch mich selber, sage dir Dank für das, was ich an Schönem erlebt habe und erleben darf.
3. Ich sage dir auch, was mich belastet, worüber ich mich ärgere, was mir wehtut, was ich alleine nicht schaffe …
4. Ich bringe dir unsere Nöte, die durch diese Pandemie ausgelöst sind: die Kranken, die Verstorbenen, ihre Familien – alle, die bis zur Erschöpfung gearbeitet haben und arbeiten, alle, die um ihre Existenz fürchten, alle, die um unsere Zukunft kämpfen …
5. Ich bringe dir, was mir am meisten am Herzen liegt: …

Das alles lege ich in deine Hand und bitte dich: Lass mich deine Nähe spüren. Komm mir, komm uns mit deiner Kraft zu Hilfe. Mit dir und durch dich können wir leben. Komm und bleib und wohne bei uns. Amen.

Gebet der Öffnung

Herr, öffne meine Augen, damit ich nicht blind bleibe für deine Gegenwart in dieser Welt.
Herr, öffne meine Ohren, damit ich dein Wort vernehme in den Worten der Bibel und in den Worten der Menschen.
Herr, öffne meine Nase, damit ich deinen Wohlgeruch wahrnehme und den Duft aller Dinge empfange.
Herr, öffne mein Herz, damit deine Gegenwart es erfülle und das Feuer deines Geistes es entzünde.
Herr, öffne meine Lippen, damit mein Mund dein Lob verkünde und ich anderen Menschen weitersage, was ich von Dir erfahren habe.
Herr, öffne mein ganzes Gesicht, damit ich Dir zugewandt lebe und allen Menschen offen begegne.
Herr, öffne meine Hände, damit ich die Fülle des Lebens fasse und reich bin im Geben.

Liebe Kinder, liebe Erwachsene,

als Begleitung in der Fastenzeit und als Vorbereitung auf das Osterfest haben wir für euch ein Mal- und Quizheft sowie eine Linksammlung mit weiterführenden Informationen und Erklärungen zusammengestellt.

Ihr könnt das Heft und die Linksammlung direkt hier downloaden und ausdrucken:

Ostern Mal- und Quizheft
Linksammlung zur Fastenzeit und zu Ostern

Wir wünschen euch viel Spaß beim gemeinsamen Lösen der Rätsel in der Fasten- und Osterzeit!

Bei den Sonntagsgottesdiensten hat Pfarrer Zinecker bekannt gegeben:

Noch eine Mitteilung habe ich heute: Ich werde ab September Pfarrer in Alburg und Feldkirchen bei Straubing. Diese Pfarreien standen zur Neubesetzung an, ich habe sie mir angesehen und kann mir gut vorstellen, dort zu arbeiten.

Die Diözese ruft alle Pfarrer auf, sich nach 15 Jahren eine neue Stelle zu suchen, das ist auch eine sinnvolle Ordnung: Bei mir sind es dann 16 Jahre, die ich hier in Cham bin.

Wie geht es in St. Jakob und Vilzing weiter? Die Pfarrei wird ausgeschrieben, d.h. alle Pfarrer erfahren, dass sie sich dafür interessieren und bewerben können.

Wenn Sie in nächster Zeit einen fremden Mann um die Kirche gehen sehen, seien Sie freundlich zu ihm, es könnte Ihr künftiger Pfarrer sein.

Am heutigen Sonntag hatten wir in der Kirche vor dem Altar einen besonderen Aufbau. Anlass war der Familiengottesdienst, den wir auch als Livestream ins Internet übertragen haben. Vielen Dank liebe Mitfeiernde in der Kirche und vor den Bildschirmen zu Hause. Schaut euch das Video an, um zu sehen, was es heute Besonderes in der Kirche gab.

Öffnen auf Youtube...

In der Fastenzeit gibt es in der Kirche St. Jakob das Angebot, über die „Sieben Worte Jesu am Kreuz(weg)“ nachzudenken. Der Weg beginnt mit der Figur des Gegeißelten Heilands am linken Seitenportal und führt von dort aus in sieben Stationen durch die Kirche. Bei den verschiedenen Stationen wird in Auszügen aus der Bibel auf den Kreuzweg Jesu eingegangen.

Weiterführende Gedanken und Gebete verbinden den Weg Jesu mit Erfahrungen aus dem eigenen Leben.

Dieser ganz besondere Weg, den Gemeindereferentin Michaela Maier eindrucksvoll gestaltete, kann die ganze Fastenzeit hindurch bis zum Karfreitag besucht werden.

Liebe Gläubige,

mein Landsmann Mahatma Gandhi sagte einst: „Die Fastenzeiten sind Teil meines Wesens. Ich kann auf sie ebenso wenig verzichten wie auf meine Augen. Was die Augen für die äußere Welt sind, das ist das Fasten für die innere.“

Diese Art von Fasten, wie Gandhi es hier beschreibt, hat nichts mit Abnehmen zu tun – das ist offensichtlich, wenn man sich die Erscheinung Gandhis vor Augen führt. Diese Art von Fasten soll viel mehr zu uns selbst und dadurch zu Gott führen. Auch wenn Gandhi Hindu war, so ist das Fasten, um zu sich selbst zu kommen, religionsübergreifend. Denn in jeder Religion sollte man zu Gott finden.

Für uns Christen ist gerade das Fasten in den 40 Tagen vor Ostern wichtig. Schließlich feiern wir an Ostern die Essenz unseres Glaubens – die Bezwingung des Todes, die Auferstehung Christi. Wie könnten wir das nur halbherzig tun? Daher ist ja auch die Vorbereitung darauf so wichtig. Das Fasten soll uns frei machen von den äußeren Bedürfnissen, im Fasten können wir spüren, dass der Verzicht uns nichts nimmt, sondern viel mehr etwas gibt: nämlich einen klareren Geist und tiefere Verbundenheit mit uns selbst. Aus diesem Gefühl heraus fällt es uns auch leichter, in uns hinein zu spüren, zu schauen, wie unsere Beziehung zu Gott ist, wie ich mein Christsein lebe.

Wer schon einmal eine echte Fastenkur gemacht hat, kennt das Hochgefühl, die klaren Gedanken und die Leichtigkeit der Seele, die sich nach den ersten Tagen einstellt. Doch natürlich kann und will nicht jeder so fasten. Jeder sollte es aber auf eine Art und Weise tun, die ihm möglich ist. Für den einen ist es der Verzicht auf Alkohol oder Schokolade, für den anderen Verzicht auf das Handy oder auf Computerspiele. Aber man kann auch an Verhaltensmustern fasten. Damit meine ich schlechte Angewohnheiten wie zum Beispiel über andere schlecht reden, Vorurteile zu haben oder wenig hilfsbereit zu sein.

Fasten kann aber auch sein, sich jeden Tag Zeit zu nehmen für einen Menschen, der gerade Unterstützung braucht oder sich intensiv in Stille und Ruhe ins Gespräch mit Gott zu vertiefen. Egal, für was wir uns entscheiden, das Wichtigste dabei ist, es aufrichtig und bewusst zu tun, in uns hinein zu hören, es zu reflektieren und daraus eine Erkenntnis zu ziehen. Vieles kann sich dabei für uns klären, kann uns den Blick auf das Wesentliche wieder frei machen.

Vor allem aber bringt uns dieses Bemühen in eine tiefere Beziehung zu Gott. Selbst wenn wir nun schon mitten in der Fastenzeit sind – es ist nicht zu spät, mit dem Fasten zu beginnen. Vielleicht mag sich der ein oder andere ja doch noch auf diesen Weg begeben. Auf den Weg näher zu sich selbst, näher zu Gott und näher zu Ostern.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute, erfolgreiche Fastenzeit.

P. Jim John OCarm
Pfarrvikar

Die Passionsandacht in unserer Pfarrkirche am vergangenen Sonntag wurde unter dem Leitwort „Alle meine Quellen entspringen in dir“ gefeiert. Musiklehrer und Organist Hermann Seitz hatte die hierzu passenden Lieder, Orgelstücke und Texte ausgewählt und damit ein stimmiges Gefüge gefunden, um die zahlreichen Besucher der nachmittäglichen Andacht – vor Ort und auch im Livestream – zum vertieften Nachdenken über die österliche Bußzeit sowie über persönliche Lebens- und Glaubensinhalte anzuregen.

Markus Hartl und Martina Altmann sprachen dazu die verbindenden (Schrift-)Worte: Texte, deren Aussagekraft sich in den eindrucksvoll vorgetragenen, prägnanten Gesängen von Seitz förmlich widerspiegelte.

Stimmungsvoller Höhepunkt zum Ende der knapp halbstündigen Andacht: Das Lied „Die Steppe wird blühen“, auch bekannt als „Lied von der Auferstehung“:
„… Der Tote wird leben (…) es leuchtet der Morgen. Da winkt eine Hand uns, uns ruft eine Stimme: Ich öffne Himmel und Erde und Abgrund. Und wir werden hören, und wir werden aufstehn und lachen und jauchzen und leben.“ –

Die nächste Passionsandacht in St. Jakob wird am kommenden Sonntag, dem dritten Fastensonntag, 17 Uhr, in der Pfarrkirche gefeiert, auch dann sind wieder alle Interessenten herzlich willkommen.

Im Bild:
Hermann Seitz gestaltete die zweite Passionsandacht in St. Jakob, ihm zur Seite standen Markus Hartl und Martina Altmann

Liebe Besucher unserer Kirche, liebe Pfarrgemeinde,

eine Legende erzählt, wie sich ein Mann bei Gott beschwert, dass das Kreuz, das er zu tragen hätte, für ihn nicht passt. Gott gibt ihm deshalb die Gelegenheit, sein Kreuz gegen ein anderes auszutauschen. Doch das eine ist zu groß, das andere zu schwer, das andere zu spitz. Als er alle Kreuze durchprobiert hat, findet er eines, das weder zu groß, noch zu klein, noch zu schwer ist. Und er merkt: Es ist genau das, das Gott für ihn von Anfang an vorsehen hat.

Wir sagen: Jeder Mensch hat sein Kreuz zu tragen. Und trotzdem scheinen uns manche Kreuze, die uns im Leben auferlegt werden, zu schwer.

In der Fastenzeit lenken wir Christen daher den Blick auf Jesus und seinen Weg mit dem Kreuz. Auch er hat Mutlosigkeit und tiefe Erschöpfung, aber auch Mitleid und konkrete Hilfe erlebt. In Jesu Kreuzweg spiegeln sich Erfahrungen unseres eigenen Lebensweges.

Jesus hat uns gezeigt: Der Weg ist zu schaffen. Lassen wir uns daher von Jesus für unser eigenes Leben ermutigen und vertrauen wir darauf: Jesus geht mit uns!

Herzliche Grüße
Michaela Maier, GR, Dieter Zinecker, Pfr., Pater Jim, Pfarrvikar

Texte aus dem Gotteslob

Lieder

266 Bekehre mich
270 Kreuz auf das ich schaue
282 Beim letzten Abenmahle
289 O Haupt voll Blut und Wunden
461 Mir nach, spricht Christus
779 Sag ja zu mir

Andachten

563 Litanei vom Leiden Jesu
933 Andacht zum Heiligsten Herzen Jesu
934 Der Kreuzweg

Psalmen

33 Herr, unser Herrscher
34 Herr, wer darf Gast sein
38 Der Herr ist mein Licht
41 Ich bin arm … der Herr aber sorgt für mich
50 Unsere Tage zu zählen

Allgemeine Gebete
4 Rosenkranz: Die schmerzhaften Geheimnisse
5 Gebet vor dem Kreuz
6 Vor Gottes Angesicht

Andacht zu den sieben Worten Jesu am Kreuz

1. Station: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

Die Bibel erzählt:
Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt? Da antworteten sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Pilatus erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Sie aber schrien noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! (Mt 27,22-24)

Meditation:
Am Pranger stehen.
Alle Augen sind auf ihn gerichtet.
Das Urteil ist längst gefällt – bevor es fällt.

Und andere?
Sie waschen ihre Hände in Unschuld.
Sie wollen nichts damit zu tun haben.
Sie sagen: Ich hab nur das getan, was von mir erwartet wurde.

Auf welcher Seite stehe ich? – KURZE STILLE –

Gebet zum gegeißelten Heiland
Jesus Christus,
mein Herr und mein Gott!
Du stehst vor mir – zerschlagen und zerschunden,
gegeißelt und mit Dornen gekrönt.
Ohnmächtig erscheint der starke Gott,
verspottet der Heilige.
Rauer Gewalt stellst Du
Deine Liebe und Hingabe entgegen.
Wer Mitleid hat mit Dir, dem gegeißelten Heiland,
wer seine Sünden beim Anblick Deines Leidens bereut,
wird Deine Vergebung erfahren,
Deine Gnade und Liebe erleben.
Aber auch als Bittender bin ich zu Dir gekommen.
Du hast, o Herr, als Gott und Mensch
Schmerzen und Leiden im Übermaß erfahren
und aus Barmherzigkeit für uns erlitten.
Ich bitte Dich mit großem Vertrauen:
schau auf mich in meiner Not und nimm Dich meiner an.
Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott,
erbarme Dich meiner!
Amen.
(Homepage Bistum Augsburg)

2. Station: Ich bin durstig!

Einer christlichen Legende nach sieht eine Frau namens Veronika Jesus auf seinem Weg mit dem Kreuz. Sie hat Mitleid mit Jesus. Sie gibt ihm ein Tuch, damit er sein verschwitztes Gesicht abtrocknen kann.

Gebet:
Herr Jesus Christus,
du hast in Veronika
einen Menschen gefunden,
der für dich in allergrößter Not da war.
Veronika hat gesehen, was du brauchst.

Jesus,
lass auch mich erfahren,
dass andere für mich da sind, wenn ich sie brauche.
Jesus,
lass auch mich sehen,
wenn andere am Ende ihrer Kräfte sind.
Lass auch mich sehen,
wo meine Hilfe gebraucht wird.
Schenke mir dazu die nötige Kraft
und die richtigen Worte.

Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott,
erbarme Dich meiner!
Amen.
(Gebet: Michaela Maier)

3. Station: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Die Bibel erzählt:
Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand war aber ohne Naht von oben ganz durchgewoben. Da sagten sie zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. (Joh 19,23-24)

Meditation:
Der Kleider beraubt. – Unwürdig.
Vor anderen nackt dastehen. – Aller Ehre beraubt.
Alle Augen sind auf ihn gerichtet. – Peinlich. – KURZE STILLE –

Gebet:
Herr Jesus Christus,
du weißt um uns.
Du weißt, wie es ist,
wenn andere einen bloß stellen.
Du weißt, wie es ist,
wenn andere schonungslos auf meine Schwachstellen zeigen.
Du weißt, wie es ist,
wenn scheinbar alles wegbricht,
wenn man völlig allein da steht,
wenn alle einem verlassen.
Herr, ich bitte dich:
Lass mich dann nicht den Lebensmut verlieren.
Lass mich spüren: Du bist für mich da.
Lass mich spüren: Du gehst mit mir.
Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott,
erbarme Dich meiner!
Amen.
(Gebet: Michaela Maier)

4. Station: Dies ist dein Sohn – dies ist deine Mutter

Die Bibel erzählt:
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! (Joh 19,25-27)

Gebet:
Herr Jesus Christus,
du hast unterm Kreuz auf deine Mutter geschaut.
Sie hat dich geboren.
Sie hat dich aufgezogen.
Sie hat immer auf dich geschaut.
Sie musste es mit ansehen und aushalten,
wie dein Lebensweg auf Erden zu Ende geht.
In deinem eigenen Leiden hast du an deine Mutter gedacht.
Du hast ihr eine neue Lebensaufgabe gegeben.

Herr Jesus,
sei du bei mir,
wenn mich das Leben vor neue Aufgaben stellt.
Begleite mich,
wenn diese Aufgaben zu schwer erscheinen.
Halte mich,
wenn ich an diesen Aufgaben zu scheitern drohe.

Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott,
erbarme Dich meiner!
Amen.
(Gebet: Michaela Maier)

5. Station: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

Die Bibel erzählt:
Mit Jesus werden noch zwei andere Männer gekreuzigt. Einer der beiden sagt über sich: „Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten;…“ Über Jesus sagt er: …“dieser aber hat nichts Unrechtes getan.“ Dann sagte er: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ Jesus antwortete ihm: „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. (Lk 23,41-43)

Gebet:
Herr Jesus Christus,
im Warten auf das Sterben
hast du über die Grenze des Todes hinausgeschaut.
In dem Moment, wo alles zu Ende schien,
hast du schon etwas Neues gesehen.

Herr Jesus,
lass uns nie den Mut verlieren,
wenn Pläne, Beziehungen, Hoffnungen sich zerschlagen.
Schenke uns offen Ohren,
schenke uns offene Augen,
und schenke uns ein offenes Herz für jeden Neuanfang.
Im Vertrauen auf dich bitten wir:

Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott,
erbarme Dich meiner!
Amen.
(Gebet: Michaela Maier)

6. Station: Es ist vollbracht.

Die Bibel erzählt:
Kurz bevor Jesus stirbt sagt er: „Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30)
Jesu Weg auf der Erde ist zu Ende.

Gebet:
Herr Jesus,
immer wieder sterben Menschen, die wir gern haben.
Es sterben Menschen, die wir lieben.
Lass uns in unserer Trauer nicht vergessen,
dass es bei Gott ein Danach gibt.
Dass es einen Ort gibt,
an dem es keine Trauer, keine Angst und keine Schmerzen gibt.
In der Hoffnung auf das Ewige Leben bitten wir für uns und für andere:

Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott,
erbarme Dich meiner!
Amen.
(Gebet: Michaela Maier)

7. Station: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.

Die Bibel erzählt:
Es war schon um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach – bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Mit diesen Worten hauchte er den Geist aus. (Lk 23,44-46)

Gebet:
Gott erfülle mich mit Deiner Liebe
und wecke in mir Vertrauen in Deine Führung.
Sende mir Deinen Geist und Dein Licht.
Mache hell meine Wege und klar meine Augen,
damit sie den Weg sehen,
den Du mit mir gehen willst.

Nimm mich an Deine Hand,
führe, begleite mich und gebe mir Halt.
Sei Licht meinem Fuße,
damit ich Schritt für Schritt den Weg erkenne.

Schenke mir Geduld, Ausdauer und Gelassenheit,
damit ich auch auf schweren und dunklen Strecken
nicht strauchle und nicht zu Boden stürze.
Bleibe stets an meiner Seite,
selbst dann, wenn ich Deine Hand nicht spüre.

Schenke mir Deine Gnade und Kraft,
damit ich erkenne oder zumindest erahne,
dass Du es gut mit mir meinst
und Du nur mein Heil willst.
Lass mich dabei Deine Liebe und Güte spüren.

Pflanze in mir Hoffnung und Zuversicht,
dass ich meinen Weg mit Deiner Hilfe schaffe.
Sei mit Deinem Segen alle Zeit um mich herum
und bewahre mich vor allem Unheil.

Sende auch Deine Engel aus,
dass sie die Menschen begleiten und beschützen,
die ich lieb habe, und die mir nahe stehen.

(Heinz Pangels, 05/2003)

Über ein ganz außergewöhnliches Jubiläum kann man sich in diesen Tagen in unserer Pfarrei freuen: Das engagierte Mitglied des Lektorenteams der Pfarrgemeinde, Hans Bernhard, übt seit nunmehr einem halben Jahrhundert den ehrenhaften Dienst eines Kommunionhelfers aus. Auch am vergangenen Sonntag war er hierzu beinahe „naturgemäß“ im Einsatz.

Über so viel Engagement und Einsatzbereitschaft für eine lebendige Pfarrgemeinde zeigte sich Stadtpfarrer Dieter Zinecker überaus froh und dankbar, und nutzte die sich bietende Gelegenheit gegen Ende der Frühmesse (zelebriert von Pfarrer i. R. Josef Amberger), um den Jubilar mit ehrenvollen Worten und mit einer schönen Dankurkunde zu beglücken – begleitet vom spontanen, warmen Applaus aller Gottesdienstbesucher.

Hans Bernhard seinerseits freute sich riesig über die gelungene Überraschung und Zuwendung, und antwortete mit einem herzlichen Vergelts Gott. – Ad multos annos lieber Hans Bernhard!

Im Bild:
Stadtpfarrer Dieter Zinecker würdigt Hans Bernhard mit herzlichen Worten und einer schönen Dankurkunde für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken

Heute am zweiten Fastensonntag durften wir wieder viele Besucher in der Stadtpfarrkirche St. Jakob zu unserer Passionsandacht begrüßen. Die Andacht mit dem Thema „Alle meine Quellen entspringen in dir“ haben wir auch als Livestream ins Internet übertragen. Vielen Dank liebe Mitfeiernde in der Kirche und vor den Bildschirmen zu Hause.

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