An Allerheiligen gehen viele Christen auf die Friedhöfe um ihrer Verstorbenen zu gedenken und die Gräber, zur Erinnerung an die Taufe und die Zugehörigkeit zu Gott, segnen zu lassen. An diesem Nachmittag waren viele auf dem Friedhof in Cham. Pfarrer Dieter Zinecker und Pfarrer Kazimierz Pajor segneten die Gräber. Zinecker sagte in seiner Ansprache, dass wenn wir etwas wissen wollen, uns nicht aufs Hören sagen verlassen, sondern vor Ort nachsehen. Alle seien an diesem Nachmittag zur Ortsbesichtigung auf den Friedhof gekommen.

An den Gräbern, dem Ort für die Verstorbenen, sei der Ort der Trauer. Trauer um den, der da ruhe. Die Tochter, der Sohn, der Ehepartner oder die Eltern. Sie seien nicht mehr bei uns, in unserem Leben. Ihr Stimme sei nicht mehr zu hören. Hier haben sie ihren Platz, denn sie sollen nicht vergessen sein. Auf eine andere Art ist es möglich, hier Zwiesprache mit ihnen zu halten, zu sagen: „Du hast zu meinem Leben gehört“, dies bleibe auch so und würde sich nicht ändern. Ortsbesichtigung am Friedhof lasse Erinnerungen, Gespräche und hoffentlich viele gute Gedanken aufkommen. Die Verstorbenen haben sich Zeit für mich genommen, und nun nehme ich mir Zeit, den Spuren des Verstorbenen nach zu gehen, damit sie eine wertvolle Erinnerung bleiben. Es sei wichtig, zu wissen, wie die eigene Zukunft aussehe. Geborgen in Gott, denn wo er sei, sei Licht und das ewige Leben.

Pajor betete die Fürbitten. Ein Teil der Kolpingmusilk intonierte unter anderem „So nimm denn meine Hände“. Im Anschluss wurden die Gräber von beiden Geistlichen gesegnet.

Fester Programmpunkt im Jahresplan des Frauenbund-Zweigvereins Cham St. Jakob ist stets im September/Oktober ein Tagesausflug, der per Bus ins nähere oder weitere bayerische Umland führt. Nach der letztjährigen Fahrt ins fränkische Seenland zog es die Mitglieder heuer ins Altbayerische. Denn der niederbayerischen Bezirkshauptstadt Landshut galt der Besuch zahlreicher Reiselustiger, der vormittags mit einer äußerst kurzweiligen Stadtführung begann. Das gotische Stadtensemble mit der Burg Trausnitz und der Basilika St. Martin, deren Turm der höchste Backsteinturm der Welt ist, war dabei ebenso ein attraktiver Anziehungspunkt wie die Landshuter Stadtresidenz und das historische Rathaus mit dem berühmten Prunksaal.

Nach einer gemütlichen Mittagspause stand ein Besuch der Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal auf dem Programm. Mittlerweile hatte sich der frühere Kaplan von St. Jakob, Franz Pfeffer, jetzt vor Ort in Landshut St. Wolfgang tätig, zu den Ausflüglern gesellt und gemeinsam folgte man den interessanten Ausführungen von Schwester Fidelis, eine der dort lebenden 43 Angehörigen des Ordens der Zisterzienserinnen. Die in nicht weniger als 13 Jahren sanierte Klosteranlage mit seiner prächtigen Abteikirche präsentierte sich in bestem Zustand und lebt mit seinen Bildungseinrichtungen Kindergarten und Gymnasium am „Puls der Zeit“.

Nach einer Einkehr zu Kaffee und Kuchen oder Brotzeit im nahen Gstaudach bei Altdorf macht sich die Reisegesellschaft nochmals auf den Weg zurück nach Landshut in die Pfarrkirche St. Wolfgang, um an der dortigen Vorabendmesse, zelebriert von Kaplan Pfeffer, teilzunehmen. Gleich im Anschluss an den schön gestalteten Gottesdienst zum Weltmissionssonntag verabschiedete man sich dann vom Kaplan, nicht ohne ihm dafür zu danken, dass er sich viel Zeit für seine Chamer Gäste genommen hatte. Mit der Rückfahrt endete der gelungene Ausflugstag am frühen Abend.

Im Bild: Die Fahrtteilnehmer mit Kaplan Franz Pfeffer vor dem Eingangsportal von Seligenthal

Rede von PGR-Sprecher Stefan Hackenspiel am Sonntag, 6. September 2015, gegen Ende der 10.30 Uhr-Messe:

„Lieber Pfarrer Dieter Zinecker, liebe Gottesdienstbesucher,
ich bitte um Nachsicht für die Unterbrechung der Liturgie an dieser Stelle, aber ich hätte heute noch kurz eine Mitteilung für Sie.

Wenn Sie einmal einen Blick in den Kalender werfen: Es ist Anfang September 2015. –
Was ist daran besonderes, werden Sie denken. Es erschließt sich vielleicht nicht auf den ersten Blick,
aber doch gibt es etwas Spezielles, was wir von Seiten unseres Pfarrgemeinderates auf jeden Fall in
Erinnerung rufen wollen: Wir können in unserer Pfarrei Cham St. Jakob jetzt in diesen Tagen
ein kleines Jubiläum feiern!  Nicht nur große Jubiläen nämlich wollen wir angemessen begehen,
sondern auch kleinere, gleichgültig wen oder was sie im Einzelfall betreffen.

Ich schaue in fragende Gesichter, um was es da wohl geht  –  also gebe ich Ihnen einen kleinen Tipp:
Gehen Sie zurück ins Jahr 2005  –   dann wissen Sie schon:
Es geht um ein 10-jähriges Jubiläum.
Von wem oder was?   –  das ist jetzt noch die große Frage.

Zur Antwort auf diese Frage schaue ich jetzt einfach in Richtung  auf den Priestersitz und sage es ganz direkt:
Herzlichen Glückwunsch und Alles Gute Dir, lieber Pfarrer Dieter Zinecker,
zu Deinem 10-jährigen Jubiläum hier bei uns, in Cham St. Jakob mit Vilzing St. Laurentius!

Kaum zu glauben, aber wahr:
Seit nunmehr zehn Jahren bist Du unser Pfarrer und das ist ein guter Grund, wie ich meine,
Dir heute einmal im Namen unseres Pfarrgemeinderats Danke zu sagen:

DANKE für Dein seelsorgerisches Wirken hier bei uns in St. Jakob und St. Laurentius und ebenso
DANKE  für Deine überzeugende Verkündigung des Glaubens zu jeder Zeit.
DANKE nicht minder für Deine verantwortungsvolle Leitung unserer Pfarrei.
Das ist ja   –  auch angesichts der Größe unserer Stadtpfarrei   –  beileibe keine 40-Stunden-Woche, die Du hier leistest,
sondern erfordert jede Menge Kraft und Ausdauer  –  Tag für Tag und Woche für Woche,
alle Achtung und allen Respekt, was Du da an persönlichen Einsatz einbringst.
DANKE auch für das harmonische Zusammenwirken mit den verschiedensten Gremien in unserer Pfarrei,
sei es mit Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung, oder an den vielen  sonstigen Stellen.
Und nicht zu vergessen:
DANKE für Deine stets freundliche Art, Dein Einfühlungsvermögen, und auch für Deinen großen Humor,
Eigenschaften, die Dich auszeichnen und die wir sehr zu schätzen wissen.

Alles in allem:
Wir DANKEN  für das, was bisher war  –
Und wir FREUEN  uns auf die Zukunft!
Ich meine, das ist jetzt einen kleinen oder auch größeren Applaus wert, oder?!

Unser  Dank an Dich, lieber Pfarrer Dieter Zinecker,
soll auch noch besonderen  Ausdruck finden in einem kleinen Blumenstrauß.
Der Strauß besteht aus 11 Blumen, nicht aus 10  –
Wir haben uns da nicht verzählt, keine Frage:
Die 11. Blume gilt natürlich schon als herzlicher Willkommensgruß für Dein „Jahr 11“ in Cham St. Jakob!
Alles Gute nochmals und herzlichen Dank!

Unser Organist, Herr Hermann Seitz, hat jetzt an dieser Stelle ein passendes Lied vorbereitet,
es ist die Nr. 865 im Gotteslob, in das ich Sie nunmehr bitte, kräftig einzustimmen,
sozusagen  als gemeinsames Lob- und Danklied zum „Zehnjährigen“.

Und nach dem Schlusssegen möchte ich Sie alle im Namen unseres Pfarrgemeinderates herzlich einladen,
draußen vor dem Hauptportal noch mit etwas Sekt auf unseren „Jubilar“ anzustoßen.
Denn es gilt heute wie auch sonst: Man muss die Feste feiern, wie sie fallen!“

Stimmungsvoll begonnen hat der „Tag der Ehejubilare“ am vergangenen Samstagabend in der Stadtpfarrei Cham St. Jakob – und stimmungsvoll ist er zur nächtlichen Stunde auch zu Ende gegangen. Am Anfang der Feierlichkeiten stand dabei – symbolträchtig – das im Gotteslob zum „Eheleben“ vorgesehene Lied: „Gott, der nach seinem Bilde aus Staub den Menschen macht, hat uns seit jeh zu Freude einander zugedacht …“.

21 langjährig, zwischen 30 bis hin zu 65 Jahren miteinander verheiratete Ehepaare konnte Stadtpfarrer Dieter Zinecker neben vielen anderen Gläubigen am vergangenen Samstagabend zum feierlichen Gottesdienst in der St. Jakobskirche begrüßen. Er freute sich sehr über deren Erscheinen und hob den hohen, ja unschätzbaren Wert ihrer Ehe als einer dauerhaften, von Gott gesegneten Gemeinschaft hervor. Einer Gemeinschaft, die nicht stehen bleiben könne, sondern sich stets weiterentwickeln müsse, in guten, und auch in weniger guten Tagen. „Niemals aufgeben“ könne da eine hilfreiche Devise sein.

Auch Diakon Alfred Dobler gab den Ehejubilaren in seiner Predigt zuversichtliche Worte mit auf den Weg. Zwar habe ihn vor kurzem die Aussage einer Frau, wonach „die Ehemänner das Kreuz der Ehefrauen“ sind, zunächst sprachlos gemacht und ihm sehr zu denken gegeben. Ebenso wie die Einordnung des Liedes vom Eheleben im Gotteslob – unmittelbar vor dem Lied zu Tod und Vollendung! Dass diese Aufeinanderfolge sehr wohl einen tieferen Sinn habe, erschließe sich auf den zweiten Blick. „Jeder Mensch hat gute und schlechte Tage in seinem Leben. Aber in der Ehe haben wir eine Stütze, die uns hilft, gerade in schweren Zeiten. Wir müssen versuchen, dass die gute Zeit klar überwiegt. (…) Wenn das Leben so glückt, dann hat Gott seine Hand auf diese Ehe gelegt. Und jetzt passen die Lieder vom Gotteslob: Das Eheleben, das uns ins Alter führt bis in den Tod und in die Vollendung in Gott. (…) Und unser Kreuz, das tragen wir miteinander, mal etwas mehr der eine, mal etwas mehr der andere, aber immer zusammen.“

Diesem Zuspruch in Worten folgte auch die Tat, ein besonders feierlicher Akt für die Ehejubilare: Sie traten paarweise nach vorne an die Altarstufen, wo ihnen der Chamer Stadtpfarrer, zusammen mit Pfarrer i.R. Max Heitzer als Konzelebranten, die Hände auflegte und Gottes Segen für ihr weiteres Eheleben erbat. Für die stilvolle musikalische Umrahmung, gesanglich und instrumental, sorgten hier wie auch sonst Theresa und Michael Neuberger.

Gleich im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die „Jubelpaare“ zur weltlichen Feier im Pfarrheim. Mitglieder des Pfarrgemeinderates sorgten hier für die Bewirtung an festlich gedeckten Tischen und auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz. Elke Neuberger und Johannes Posel präsentierten eine Bilderschau, die vergangenes Zeitgeschehen wieder bestens in Erinnerung rief.

Schließlich durften sich die Ehejubilare nochmals über die persönlichen Glückwünsche von Pfarrer Dieter Zinecker freuen, und auch kleine Präsente – zur Erinnerung an diesen Festtag – von ihm in Empfang nehmen: Eine persönlich signierte Urkunde und einen individuell gestalteten Fotokalender mit Motiven aus dem Leben der Pfarrei St. Jakob in Vergangenheit und Gegenwart. Die Ehejubilare waren sichtlich erfreut ob dieser Ehrung und genossen noch lange die gemeinsame Feierstunde.

Im Bild: Die Ehejubilare 2015 von St. Jakob mit Pfarrer Dieter Zinecker, Pfarrer i.R. Max Heitzer und Diakon Alfred Dobler

Nur einen Monat nach dem Dienstjubiläum ihres Pfarrers Dieter Zinecker hat die Stadtpfarrei von Cham St. Jakob zwei weitere Dienstjubilare ehren und auszeichnen können: Das freundliche Gesicht im Pfarrbüro, Agnes Meyer, und Mesner Raimund Sebald konnten für ihre langjährige Tätigkeit im Dienste der Pfarrei ehrenvollen Dank und Anerkennung entgegennehmen.

Im Rahmen  einer kleinen Feierstunde, zusammen mit den Mitgliedern der Kirchenverwaltung, würdigte der Chamer Stadtpfarrer den vorbildlichen Einsatz und das große Engagement beider Beschäftigten, weit über eine „normale“ Pflichterfüllung hinaus. Beide beherrschten ihren Aufgabenbereich sicher und brächten sich mit ihrer ganzen Person, mit Herz und Verstand, in ihre tägliche Arbeit ein  –   zum Wohle des Ganzen.

Froh und dankbar sei man deswegen, machte Pfarrer Zinecker deutlich und verlieh seinen Worten auch Ausdruck durch die Auszeichnung mit einer Urkunde und einem persönlichen Präsent.

Im Bild: Stadtpfarrer Dieter Zinecker mit Agnes Meyer und Mesner Raimund Sebald

Akzente zu setzen für den Fairen Handel, vor allem auch auf der Ebene vor Ort  –  das ist seit jeher das Bestreben des rührigen Weltladen-Team in Cham. Die bereits seit dem Jahre 2001 fest etablierte „Faire Woche“ (in diesem Jahr von 11. bis 25. September) bietet dabei immer einen besonderen Anlass, das Problem der Undurchschaubarkeit von internationalen Lieferketten zu beleuchten und dem die Praxis des Fairen Handels gegenüberzustellen.

Eingebettet wurde dieses Anliegen auch heuer in einen beeindruckend gestalteten Ökumenischen Gottesdienst, zu dem sich viele Gläubige beider Konfessionen am vergangenen Mittwochabend in der Chamer Spitalkirche eingefunden hatten. Ev. Pfarrerin Charlotte Peschke und Kaplan Alexander Dyadychenko, Cham St. Jakob, verstanden es deutlich zu machen, dass der Anspruch auf „Transparenz“ bereits nach christlichen Maßstäben unverzichtbar ist. Schon im Markus-Evangelium wünscht sich der blinde Bartimäus nichts sehnlicher, als dass er sehend werde. Genau hinsehen zu können sei auch heute wichtig, um einen Blick zu haben für fair zu handelnde Waren, „weil wir alle Menschen und vor Gott gleich sind“ und jeder persönlich angesprochen sei, wie Pfarrerin Peschke in ihren Predigtworten ausführte. Verschiedene Wortbeiträge von Mitgliedern des Weltladen-Teams, wie etwa in den Fürbitten, unterstrichen die grundlegende Bedeutung des Themas.

Die Trommelklänge dreier Dominikaner-Schwestern vom Kloster Strahlfeld und Eva Berzl am Keyboard sorgten schließlich für die gelungene musikalische Begleitung. So konnte Emmi Wittmann als Leitungskraft des Weltladens am Ende vielen danken, die am Gottesdienst mitgewirkt und sich bemüht hatten, dem Gedanken des Fairen Handels neue Geltungskraft zu verleihen.

Das Augenmerk der Verantwortlichen richtet sich nunmehr  verstärkt auf das 20-jährige Jubiläum des Weltladens, das am Samstag, 24. Oktober, in größerem Rahmen begangen werden wird.

Bild: Der Ökumenische Gottesdienst wurde neben Pfarrerin Charlotte Peschke und Kaplan Alexander Dyadychenko durch viele Beteiligte bereichert

Miteinander Einkehr zu halten und einen längeren, intensiven Gedankenaustausch untereinander zu pflegen  –  darauf freuen sich alljährlich im September die Pfarrgemeinderäte von Cham St. Jakob. Auch heuer haben sie sich wieder für zwei solche Besinnungstage im Exerzitien- und Begegnungshaus Werdenfels in Nittendorf zusammengefunden. Gemeinsam mit dem hinzu gebetenen Referenten, Gemeindereferent Werner Ehlen aus Landshut, widmeten sich Pfarrer Dieter Zinecker, Kaplan Alexander Dyadychenko und die Mehrzahl der Gremiumsmitglieder heuer dem Themenschwerpunkt „Grundsätzliches zu Glaube und Gebet“. Einige Kurzfilme, mitunter voller Situationskomik oder –tragik, aber bestechend in Symbolik und Aussagekraft, gaben den Pfarrgemeinderäten dabei zusätzlich viel Nachdenkliches und Nachdenkenswertes mit auf den Weg.

Für Abwechslung von den durchwegs ernsthaften Arbeitsthemen sorgte am späteren Freitag ein heiterer Begegnungsabend an gemütlicher Stätte, zu dem sich auch der Direktor des Hauses Werdenfels und gebürtige Chamer, Pfarrer Günter Lesinski persönlich, einfand. Am Samstagvormittag war dann nochmals themenbezogenes Arbeiten angesagt, bevor man sich anschließend in der örtlichen Hauskapelle zum Gottesdienst im kleinen Kreise versammelte. Der Chamer Stadtpfarrer zelebrierte, unterstützt von Kaplan Dyadychenko, eine feierliche Messe,  die der Referent mit einem sogenannten Bibliolog, dem näheren Gespräch über eine bestimmte Bibelstelle, bereicherte.

Das gemeinsame Mittagsmahl stand am Ende der harmonischen Zusammenkunft. Mit vielen neuen Anregungen für die weitere Pfarrgemeinderatstätigkeit verabschiedete man sich schließlich aus Werdenfels  –  und freute sich vorausblickend schon auf September 2016.

Im Bild: Die teilnehmenden Pfarrgemeinderäte, zusammen mit Stadtpfarrer Dieter Zinecker und Kaplan Alexander Dyadychenko, nach getaner Arbeit.

Wenn das Stichwort „Zeltlager“ fällt, gibt es meist kein langes Hin und Her, Überlegen oder Abwägen. Denn jeder Betroffene weiß sofort, was für ihn zu tun ist: Die Gruppenleiter treffen ihre umfangreichen  Vorbereitungsarbeiten, die Gruppenmitglieder geben schnellstmöglich ihre  Teilnahmeerklärung ab. Dabei sein wollen sie schließlich alle beim jährlichen Zeltlager zu Beginn der Ferienzeit  –  die kleinen wie auch die größeren Ministranten, Jungen wie Mädchen, von Cham St. Jakob und Vilzing St. Laurentius. Und eine schöne Belohnung ist das einwöchige Lagerleben  allemal für den zuverlässigen Dienst am Altar das ganze Jahr über.

Diesmal schlugen die insgesamt 67 Teilnehmer ihre kleine Stadt aus „fliegenden Bauten“  wieder  im Gebiet der Gemeinde Traitsching, nahe Atzenzell auf  –  und schon konnte das Abenteuer beginnen. Mit den Highlights: Nächtliche „Überfälle“  –  selbstinszenierte oder aus allen möglichen Himmelsrichtungen hereinbrechende -, kilometerweite Erkundungsmärsche soweit die Füße tragen, oder abendliche Lagerromantik bei subtropischen Temperaturen. Hatte es die Jahre zuvor oftmals geschüttet wie aus Kübeln und es der Mobilisierung aller nur irgendwie greifbaren Gummistiefel bedurft, so blieb diesmal eine ganze Woche lang alles staubtrocken. Man konnte sich also ganz ungestört dem Motto des Zeltlagers „Gott und die Welt“ widmen und sich hierzu  –  im Wege der Zuordnung der Teilnehmer zu „Botschaftern“ vieler verschiedener Länder  –   mit dem Leben in anderen Kulturkreisen beschäftigen. Kaplan Alexander Dyadychenko erwies sich als umsichtiger Leiter der großen Ministrantenschar und hatte selber großen Spaß an seiner Zeltlager-Premiere. Ein weiterer Höhepunkt  war dann auch der von ihm zelebrierte Sonntagsgottesdienst, der zusammen mit den für einen Abend eingeladenen Eltern und Geschwistern gefeiert wurde. Der Kaplan fand in seiner Predigt bei aller Freude über das schöne Miteinander auch nachdenkliche Worte: Während die Ministranten das Zelten als besonderen Ferienspaß erleben könnten, seien derzeit Menschen aus vielen Ländern der Erde auf der Flucht und oft schon heilfroh, vorübergehend Obdach unter einem schützenden Zelt zu finden. Diesen Menschen mit Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft zu begegnen, sei ein Gebot der Stunde.

Am Ende einer ereignisreichen Ferienwoche fiel es der mittlerweile eingeschworenen Gemeinschaft dann schon ein wenig schwer, die eingeschlagenen Zeltpflöcke wieder einzusammeln und mit Sack und Pack den Heimweg anzutreten. Gut, dass es wohl auch im nächsten Jahr ein Zeltlager geben wird.

Schon in seinen Begrüßungsworten des Patrozinium-Gottesdienstes in der Stadtpfarrkirche und später auch in seiner Predigt gab Pfarrer Dieter Zinecker praktisch die Devise des Tages aus: Nicht als Einzelkämpfer sind wir im Glauben unterwegs, sondern in der Gemeinschaft. Als pilgerndes Gottesvolk gehen wir miteinander unseren Weg des Lebens, ob in der Kirche der Welt, auf dem spanischen oder fränkischen Jakobsweg,  oder ganz einfach vor Ort,  auf der Ebene unserer Pfarrgemeinde. Der Pilger- und  Kirchenpatron St. Jakobus, wie er hoch oben an der vorderen Südwand der Jakobskirche als Statue mit ausschreitendem Schritt, Pilgerstab und –flasche dargestellt sei, könne zu aller Zeit als Vorbild und Wegweiser dienen  –  wenn man sich auf ihn einlasse und bereit sei, in seinen Spuren zu wandeln.“Dich St. Jakobus wollen wir stets loben (…)“  hieß es da passenderweise auch im Eingangslied.

Unter dem Festgeläut der Kirchenglocken und in einem feierlichen Zug waren der Chamer Stadtpfarrer, Kaplan Alexander Dyadychenko, Gemeindereferentin Michaela Maier und eine stattliche Schar von Ministranten durch das Kirchenschiff eingezogen, um mit den zahlreich versammelten Gläubigen Festgottesdienst, ganz besonders zu Ehren des Kirchenpatrons zu feiern. Der Chor unter Leitung von Hermann Seitz leistete dazu mit ausgewählten Stücken unterschiedlicher Meister einen harmonischen Beitrag. Eingebunden in die Wortfeier waren auch  Pfarrangehörige aller Altersschichten, die die Fürbitten vortrugen, ehe Eucharistie gefeiert wurde. Zum Schluss stimmten alle Anwesenden kräftig ein in das Tedeum.

Die nochmals ausgesprochene Einladung des Pfarrers zum nachfolgenden Pfarrfest fiel augenscheinlich auf fruchtbaren Boden. Denn gleich im Anschluss an die Messe zogen Pfarrangehörige, Freunde und  viele der Pfarrei  sonst verbundene Personen  scharenweise auf die Pfarrfest-Wiese beim Hotel am Regenbogen (Kolpinghaus). Dort warteten schon viele freundliche Helfer an der Essens- und Getränkeausgabe auf die hungrigen und durstigen Besucher. Diese konnten es sich unter Zeltdächern, die doch ein wenig Schutz vor den schweißtreibenden Temperaturen boten, gut gehen lassen. Das gesellige Beisammensein wurde von dezenter Unterhaltungsmusik, geboten von Engelbert Eckert am Akkordeon, begleitet, während sich die Kinder in einer großen Hüpfburg austoben konnten.

Nachmittags kamen alle Kaffee- und Kuchenfreunde auf ihre Kosten, denn die vielen Kuchenspenderinnen hatten eine prachtvolles Kuchen- und Tortenbuffet entstehen lassen, das allen Ansprüchen gerecht wurde. Zu vorgerückter Stunde konnte man auch Gäste der Nachbarpfarrei St. Josef willkommen heißen, ehe das kurzweilige Fest wie geplant gegen 17 Uhr ausklang.

Am Ende stand die Freude von Pfarrer Dieter Zinecker über einen gelungenen Festtag und die Kraft des Wettersegens, sowie der Dank an ein überaus starkes Helferteam, das schnell für einen geordneten „Rückbau“ des Festgeländes sorgte. Die Erinnerung an ein schönes Pfarrfest 2015 wird bleiben.

Die Besucher feierten mit Chams Ministranten und der Kolpingjugend. Bei gutem Essen ließ es sich trotz der Kühle aushalten.

Es hatte im Vorfeld den Anschein, als sollte es heuer vom Regen hinunter geschwemmt werden. Aber siehe da – das Chamer Johannifeuer auf dem Parkplatz hinter der Florian-Geyer Brücke konnte sich bei zwar kühler, aber trockener Witterung mit ganzer Pracht entfalten.

Sehr zur Freude des Kaplans von St. Jakob, Alexander Dyadychenko, und seinem Team aus Ministranten und Kolping-Jugendlichen, die alles bestens vorbereitet hatten und mit sehr vielen Besuchern belohnt wurden.

Zum festlichen Auftakt hatte sich nach der Vorabendmesse vor dem Kirchenportal der Stadtpfarrkirche ein Marschgefolge gebildet, Kaplan, Ministranten, Schirmherr Alfred Dobler dritter Bürgermeister Sepp Blaha als Vertreter der Stadt Cham zogen mit musikalischer Begleitung von Max Gitterer sen. auf das Festgelände.

Dort ließ es sich – teilweise unter schützenden Zeltdächern und von Live-Musik umrahmt – bei gutem Essen und Trinken gut aushalten. Es wurde ein unterhaltsamer Abend verbracht. Bei einer Tombola gab es viele schöne Preise zu gewinnen. Höhepunkt des Geschehens war dann bei Einbruch der Dunkelheit das mit einer gekonnten Feuershow verbundene Entzünden eines riesigen Holzstoßes zum Johannifeuer, das vom Kaplan gesegnet, die nötige Wärme für den Rest des gelungenen Abends sicherstellte. Die Chamer Ministranten und Kolpingjugendlichen haben sich damit einmal mehr als freundliche und souveräne Gastgeber erwiesen.