Erntedank in Vilzing: Wie steht es mit unserer eigenen Ernte im Leben?

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Eine mit bunten Blumen geschmückte Kirche empfing zum Erntedank die Besucher der St. Laurentius Kirche in Vilzing und verbreitete ein herbstliches Flair. Mitglieder des Obst und Gartenbauvereins hatten am Samstag den Altar, den Seitenraum, den Ambo und die Kirchenstühle mit den Gaben der Ernte geschmückt und liebevoll hergerichtet. In der Mitte am Altar, Brot, Wein und Honig. Vor dem Altar wurde eine Vorrichtung für die Erntedankstäbe der Kindergartenkinder aufgebaut.

Pater Jim konnte, nachdem er mit den Ministranten und den Kindern des Kneipp Kindergartens St. Laurentius eingezogen war, eine große Zahl von Gläubigen begrüßen. Mit dem Lied „Wir feiern heut ein Fest“ haben die Kindergartenkinder die feierliche Messe eröffnet. Mit dem Segen für die Ernte verband der Geistliche den Dank an den Schöpfer. In seiner Predigt erklärte Pater Jim: „Mir ist aufgefallen, dass alle bisherigen Predigten zu Erntedank sich doch sehr ähneln. Immer geht es um den Dank für die Ernte, was ja auch der Sinn des Erntedankfestes ist“, so der Geistliche. „Aber wie lange hält unser Bewusstsein und unser Dank an? Vielleicht noch bis zu Hause zum festlichen Essen? Aber im Alltag vergisst man das oft wieder. Dabei sollte man gerade in unserer Zeit diese Dankbarkeit für gute Nahrungsmittel mit in den Alltag nehmen. Genießen Sie Ihr Essen wirklich? Machen Sie es, wie unsere Kinder hier, die bestimmt vergnügt und mit großem Appetit ihre Leibspeise essen. Solch ein Genießen ist auch eine Form von Dank. Aber das andere, was mir in den Sinn gekommen ist, ist die Frage, wie es denn mit unserer eigenen Ernte im Leben so ausfällt.

Dabei meine ich nicht das, was wir uns materiell erworben oder tatsächlich im Garten geerntet haben. Nein, da geht es mir vielmehr um unsere Beziehungen, um das Miteinander, um das Christsein und auch unser Leben mit Gott. Dies alles ist doch letztendlich das, was am Ende zählt. Und wie gesagt, mit gut gelebt meine ich nicht das Materielle. Natürlich, ohne jegliches Geld ist ein Leben beschwerlich, aber gut wird es erst durch echte und aufrichtige Beziehungen, aber auch durch den Einsatz für andere. Dies sind die Früchte, die wir im Laufe unseres Lebens kultivieren müssen. Dies ist die Ernte, die wir am Ende unseres Lebens einfahren. Und dies ist auch das, wofür wir wirklich täglich dankbar sein dürfen, wenn es uns gelingt, im guten, liebevollen und echten Miteinander zu leben. Denn so, wie all die guten Früchte hier Nahrung für unseren Körper sind, so ist Liebe und Freundschaft Nahrung für unsere Seele. Ein Mensch, der in Liebe lebt, ist bestimmt auch ein zufriedener Mensch. Ein Mensch, der dazu noch für seine Mitmenschen Nächstenliebe hat und sich für andere engagiert, ist wahrscheinlich sogar zufrieden und erfüllt. Im Volksmund heißt es: „Wer gibt, wird doppelt beschenkt.“ Das ist die Ernte, die wir in unserem jeweils eigenen Leben erhalten. Und da, denke ich, sollten wir an Erntedank auch einmal kurz Bilanz ziehen und vielleicht erkennen, dass die Ernte bisher eher dürftig war, oder aber doch recht ordentlich ausfällt. Und schließlich bleibt natürlich auch immer noch unsere Beziehung zu Gott. Auch daran wird irgendwann unsere Lebensernte gemessen. Die Kommunionkinder lernen immer, dass Jesus ihr Freund ist, dass er derjenige ist, der die Kinder, aber natürlich auch jeden einzelnen von uns Erwachsenen auf dem Weg begleitet. Es ist an uns, seine Hand zu nehmen, ihn zu unserem treuen Wegbegleiter werden zu lassen. Denn im festen Glauben an ihn fällt es uns bestimmt leichter, im Leben gut zu säen, damit wir am Ende so eine schöne, gute und bunte Ernte haben, wie wir sie heute am Altar vor uns sehen,“ beendete Pater Jim seine Predigt.

Im Anschluss trugen einige Kindergartenkinder die Fürbitten vor und brachten dazu symbolisch Erde, Wasser, Brot, eine Blume, die Bibel, ein Kreuz und eine Kerze zum Altar.

Nach dem Gottesdienst dankte Pater Jim den Kindergartenkindern für die Mitgestaltung, den Erzieherinnen und den Schönferchener Sängerinnen für die schöne musikalische Gestaltung. Besonderen Dank richtete er an den Obst und Gartenbauverein für den errichteten Erntedankaltar.

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